Bewertung

Review: #6.06 Kinderkram

Foto: How I Met Your Mother - Copyright: 2010-2011 Twentieth Century Fox Film Home Entertainment LLC. All rights reserved.
How I Met Your Mother
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Sah es vor ein paar Wochen noch danach aus, dass sich die sechste HIMYM-Staffel aufwärts bewegt, sieht es diese Woche wieder nach dem Gegenteil aus: Sturzflug. Diese Episode war für mich bisher die schwächste der aktuellen Staffeln.

Alles fängt damit an, dass Stewart und Claudia ein Kind bekommen haben und sie sich nicht auf einen Namen einigen können. Auf diese Weise werden Lily und Marshall auf ein Problem aufmerksam gemacht, welches ihnen bisher nicht als solches erschien. Unterdessen hat Robin Probleme mit ihrem neuen Co-Anker, Becky, die sich wie ein Kleinkind verhält und bei welcher sich Männer als "Daddy" berufen fühlen.

"There's no way a guy could pick up a girl going around talking like a little boy." - "Challenge accepted!"

Robin erzählt nur Schlechtes von ihrem neuen Co-Anker, einer Frau, die sich wie ein achtjähriges Mädchen verhält und demnach völlig unpassend für eine Nachrichtensendung ist. Ted jedoch scheint ihr kindliches Verhalten nicht auszumachen, er findet es sogar irgendwie süß. Robin meint darauf, dass ein Mann, der sich so verhalten würde und wie ein Kleinkind spräche, niemals bei einer Frau landen könnte. Für Barney ist jedoch nichts ein Ding der Unmöglichkeit und kaum hört er Robins Worte, nimmt er die Herausforderung an, Frauen mit Babysprache aufzureißen. Hört sich witzig an, ja? Nein, ist es leider nicht. Seine Versuche sind einfach nur jämmerlich, fantasielos, uninteressant inszeniert und alles andere als witzig, eher peinlich für Neil Patrick Harris, der so etwas spielen muss. Dabei sieht selbst er, dem ich wirklich viel durchgehen lasse, einfach nur blöd aus. Nachdem bei vorherigen Episoden wie #6.04 Subway Wars definitiv eine Besserung in Sicht war und mich durchwegs gut unterhielt, war diese Episode einfach nur ein Reinfall. Ich war ziemlich bald gelangweilt und konnte kaum damit aufhören auf die Uhr zuschauen.

"Ted, of all the women in New York you had to go out with a eight year old girl?" - "Not what it sounds like, folks."

Wenig später erfährt Robin, dass Ted sich mit Becky verabredet und fragt sich zu Recht, was Männer bloß an Becky finden. In der Bar konfrontiert sie Ted damit, wie er mit so jemandem zusammen sein kann. Er sagt ihr dann, dass er sich von ihr gebraucht fühle. Dann gab doch noch eine witzige Szene, als Ted für die süße Becky auf eine Spinne treten musste und plötzlich ganz heldenhaft zu ihr sprach: "Spiders gotta die, so trees can grow." Das Ganze war auch noch mit Westernklängen untermalt, herrlich. Solche Nonsens-Anspielungen bringen zumindest mich immer wieder zum Schmunzeln. Ted erklärt Robin, dass Becky den Beschützerinstinkt in einem Mann weckt, ganz im Gegensatz zu Robin, die immer alles selbst in die Hand nimmt und bei der man sich als Partner schon mal schwach fühlt. Es war ein bisschen hart, wie er ihr das so ins Gesicht gesagt hat, aber einzig und allein wegen des darauf folgenden Barney/Robin-Moments, erfüllte diese Szene seinen Zweck. Im Anschluss besucht Robin nämlich eben jenen ehemaligen Partner, Barney, und will von ihm wissen, ob sie wirklich diese Art Frau sei, die alles selbst handhabt und neben der man sich als Mann überflüssig vorkommt. Er macht ihr dann jedoch klar, dass er diese Art an Robin einfach toll findet. Sie brauche keinen "Daddy", denn sie sei ihr eigener und nicht so hilflos und naiv wie andere Frauen. Einfach nur schön anzusehen, wie er ihr dieses Kompliment machte, und so ziemlich der beste Moment dieser sonst reizlosen Episode. Von nun an kann vermutlich niemand mehr seine Augen vor diesem Paar verschließen. Man kann jedenfalls auf eine erneute Annäherung der beiden gespannt sein, da auch schon mehrmals seitens Barney Gefühle signalisiert wurden, die selbst Robin nicht übersehen haben kann, ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass sie in dieser Staffel wieder ein Paar werden.

Natürlich wurde sodann die heikle Stimmung mit einem Comedy-Moment aufgelockert und die Spannung aus dem Weg geräumt: Barney hat es tatsächlich geschafft eine "Who's your Mommy?"-Lady aufzureißen, jedoch mehr durch Zufall als wirkliche Anstrengung seinerseits. Auch wenn diese Challenge selten dämlich war, bin ich froh, dass es Barney dennoch gelungen ist, die Herausforderung erfolgreich abzuschließen. Schließlich wäre er sonst nicht mehr unser Alleskönner Barney. Er ist und bleibt somit für den Zuschauer, der Mann, der - so gut wie - alles kann.

Schlussendlich kommt es zu einem wenig überraschenden Ende der Becky Storyline: Ted muss feststellen, wie komisch seine Beziehung zu Becky eigentlich ist, da als er ihr die Schnürsenkel zubindet, sieht wie ein Vater bei seiner Tochter dasselbe tut. Das war dann doch zu viel des Guten für unseren Ted und er trennt sich mit den Worten "Yeah...this is over." von ihr und Becky, das arme Kind, steht nur völlig belämmert auf der Wiese.

"I don't want a girl. I just want a little boy!" - "It's not what it sounds like, folks."

Lily und Marshall haben beide eine Liste mit Namen angefertigt und versuchen, sich auf einen zu einigen. Marshall hat sich nur Namen von Jungs aufgelistet, da er sich nicht vorstellen will, eine Tochter zu haben, die dann Stripperin werden und bei Typen wie Barney landen könnte. Lily hingegen hat nur eine Liste mit Mädchennamen angefertigt, da sie auf keinen Fall einen Sohn haben möchte, da die schlimmen Kinder bei ihr im Kindergarten ausschließlich Jungs sind. Auch wenn ich Rückblicke sowie Zukunftsvisionen bei HIMYM größtenteils liebe, waren diese einfach nur langweilig. Ja, ab und zu ein Schmunzeln, aber ich hätte mehr erwartet, selbst wenn der Name der Episode "Baby Talk" lautet. Lustig war einzig und allein wie Marshall sich übergibt, nachdem Barney seine Tochter mit "Who's your daddy?" angemacht hat.

In einer anderen Szene telefoniert Marshall via Laptop inklusive Webcam mit seinen Eltern und sein Vater gibt ihm dann von Mann zu Mann ein paar Tipps, um einen Jungen zur Welt zu bringen, da dazu mehr als ein wenig Glück nötig ist. Die Webcam Szene war eigentlich eine nette Idee, trotzdem konnte ich nicht sonderlich darüber lachen und von einer Comedy Serie könnte man mehr erwarten.

Zu den Tricks:

  • Auf Zitronen verzichten, da das die Chancen für ein Mädchen erhöhen soll.
  • Vor dem Verkehr mit seiner Frau soll Marshall marinierter Hering essen und dann seine Genitalien zur Abkühlung in einen Eiskübel eintauchen.
  • Zuletzt muss er Lily noch nach Norden ausrichten, um seinem Vater einen Enkelsohn zu besorgen.

Soviel Mühe sich Jason Segel auch gegeben hat, diese Szenen wirkten nur auf negative Weise komisch, übertrieben und einfach unsinnig. Lily merkt anhand des Mundgeruches ihres Mannes und seinem eiskalten Untergeschoss sofort was Sache ist, da sie sich auch Rat eingeholt hat, Zitronen aß und ihre Geschlechtsteile mit dem Föhn erhitzte, alles nur um ein Mädchen zu bekommen. Das hört sich nicht nur dämlich an, das war es leider auch. Sie entscheiden sich dann doch noch für einen Namen, der beiden gefällt "Jamie", da dieser geschlechtsneutral ist.

Im Nachhinein war die ganze Lily/Marshall-Storyline dieser Episode – nicht nur aus bereits erwähnten Gründen - für die Katz, da dieser Name durch eine erneute Begegnung in Lilys Kindergarten ebenfalls gestrichen werden kann.

Fazit

Keine Ahnung, was sich die Autoren beim Schreiben dieser Episode gedacht haben. Vielleicht auch gar nichts. Größtenteils hab ich mich fremd geschämt und selbst bei den wenigen witzigen Szenen, konnte man nur schmunzeln. Das einzig Gute war wohl die kurze Robin/Barney-Begegnung. Lily und Marshall hätte ich so echt nicht sehen müssen, und Ted? Der hat sich einmal mehr einen peinlichen Fehltritt geleistet. Eine typische Filler-Episode.

Vivien M. - myFanbase

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