Bewertung

Review: #6.05 Der Architekt der Vernichtung

Foto: How I Met Your Mother - Copyright: 2010-2011 Twentieth Century Fox Film Home Entertainment LLC. All rights reserved.
How I Met Your Mother
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"Cherchez la femme" – dahinter steckt eine Frau. Wer kennt diese französische Redewendung nicht? Auch hinter Teds seltsamem Verhalten, darunter seine Verweigerung, das Hotel Arcadian abreißen zu lassen, steckt eine Frau, wie Barney messerscharf feststellt.

Die Querulantin Zoey

Zoey heißt Teds Herzensdame und ist ständig in irgendwelche Demonstrations- und Protestaktionen involviert, die sie in Konflikte mit dem Gesetz bringen, so etwa Ankettungen an alte Bäume zu deren Rettung oder ein Diebstahl von Polizeipferden bei einer Anti-Kriegs-Kundgebung. Diesmal will sie sich gegen den Abriss des ehrwürdigen alten Hotels Arcadian durch Teds Arbeitsgeber wehren. Allerdings weiß sie weder, wer Ted ist, noch dass er als Architekt für die Konzeption des Gebäudes verantwortlich ist, das an der Stelle des Arcadians errichtet werden soll. Ted verschweigt seinen Hintergrund und unterzeichnet sogar eine Petition gegen den Abriss des Gebäudes, weil er Zoey attraktiv findet.

Bei Zoey handelt es sich auf jeden Fall um einen Frauencharakter, der die Sendung bereichert. Ihr Querulantentum und ihr Interesse für viele unterschiedliche Gebiete – darunter Architektur – machen sie interessant und erzeugen eine Neugier auf mehr. Auch die Chemie zwischen den beiden stimmt und es ist einnehmend, die beiden auf dem Bordstein sitzen und sich über das Älterwerden unterhalten zu sehen.

Allerdings gerät Ted in Beklemmnis, als Zoey ihn bittet, ein paar von ihr befreite Kaninchen zu untersuchen – aufgrund seiner Erzählungen hält sie ihn für einen Tierarzt. Doch er fliegt erst auf, als Barney am Arcadian ein Plakat herunterhängen lässt, das Ted als Architekten für das neue Gebäude ausweist.

Kein Happy End

Aber Ted arbeitet einen architektonischen Kompromiss aus, den er Zoey zeigt – tatsächlich scheint sie davon recht angetan zu sein. Doch als er ihren Ehering erblickt und feststellt, dass sie verheiratet ist, zerknüllt er sein Konzept, erklärt es für Müll und rennt davon. Diese Szene zeigt Ted in einem reichlich unsympathischen Licht – er hat nur aus reinem Opportunismus gehandelt. Sobald er von ihrem Beziehungsstatus erfahren hat, waren ihm Zoeys Persönlichkeit, das Arcadian und Denkmalschutz plötzlich absolut egal. Mit Genugtuung verfolgt man als Zuschauer, wie Zoey und ihre Demonstrantenschar im Anschluss daran Teds Fenster mit Eiern bewerfen. Eine verdiente Schmäh!

Eine verpasste Chance?

Zu Beginn der Staffel wurde suggeriert, dass Ted die Mutter seiner Kinder auf einer Hochzeit treffen würde – damit ist klar, dass Zoey auch in Zukunft nicht zu seiner Frau werden wird. Dennoch ist sie ein interessanter, unterhaltsamer Charakter und an dieser Stelle kann man nur bedauern, dass die Autoren eine Chance verpasst haben. Auch ist es langsam ermüdend, immer und immer wieder mit Kurzbekanntschaften von Ted abgespeist zu werden, ohne näher an die Mutter herangeführt zu werden.

Das Trauma um "klein"

Im Zweitstrang wird Marshall regelrecht in den Wahnsinn getrieben, als er von Lily, die dies von Robin erzählt bekommen hat, erfährt, dass sein ehemaliger Studienkollege Max nur mit einem kleinen Penis gesegnet ist. Beim gemeinsamen Paaressen zwischen ihm und Lily auf der einen und Robin sowie Max auf der anderen Seite gerät er bei jedem Satz, der in irgendeiner Form mit "klein" zu tun hat, außer Fassung und behandelt Max laut Robin so, als habe dieser Krebs. Die Szene ist amüsant und passt zu Marshall wie die Faust aufs Auge.

Als ihm bewusst wird, dass Lily und Robin sich ständig Details aus ihrem Intimleben erzählen, gerät er vollends außer Kontrolle und muss den Geschlechtsverkehr mit Lily abbrechen, weil er vor seinem geistigen Auge sieht, wie Lily und Robin sich über seine Qualitäten im Bett das Maul zerreißen. Er zwingt Lily schließlich dazu, anhand einer vorgegebenen Liste am Telefon Robin in Superlativen von seinen Qualitäten im Bett vorzuschwärmen.

Auch diese Szene ist witzig, zeigt Marshalls emotionales Wesen und verdeutlich noch einmal die Frauenfreundschaft von Lily und Robin. Gleichzeitig bekommt man auch eine Weisheit über Männer und Frauen auf den Weg mitgegeben: Frauen plaudern unbeschwert ihre Schlafzimmergeheimnisse aus, Männer handeln sie nur kurz und andeutungsweise in der Kabine ab. So auch Max, der mit Robin Schluss macht und andeutet, dass es mit einer ihrer Angewohnheiten im Schlafzimmer zu tun hat, aber nicht näher darauf eingeht.

Fazit

Die Folge ist beileibe nicht schlecht und hat durchaus ihre unterhaltsamen und netten Momente: Ted an der Seite der herrlich verrückten Zoey, der von unangenehmen Vorstellungen heimgesuchte Marshall und nicht zuletzt Barney mit Kaninchen im Schoß, ein Bild für die Götter.

Allerdings muss auch festgehalten werden, dass man bei der Suche nach der Mutter mal wieder keinen Schritt vorangekommen ist und gerade Schlafzimmerwitze bei dieser Serie inzwischen leicht überstrapaziert sind.

Eva T. - myfanbase

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