Bewertung

Review: #9.09 Platonisch

Foto: How I Met Your Mother - Copyright: 2013-2014 Twentieth Century Fox Film Home Entertainment LLC. All rights reserved.
How I Met Your Mother
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Wow. Einfach nur wow. Lange haben viele Fans darauf gewartet – mir zumindest ging es so. Endlich haben wir jetzt auch in der neuesten und letzten Staffel von "How I Met Your Mother" eine Folge erlebt, die einen umhaut und mit einer Mischung aus gerührt, begeistert und mehr als unterhalten zurücklässt. Mit großer Freude habe ich die Folge noch einmal angeschaut und bin das erste Mal wieder so richtig traurig, dass diese Staffel die letzte sein wird.

"Lily - by every definition of 'platonic#, even Barney's fake one, I can say with total certainty..."

Als Ted seinen Kindern erklärte, dass es sich bei dieser Story um eine handeln würde, die sechs Monate zuvor stattgefunden hatte, hatte ich schon das Gefühl, dass uns eine gute Folge erwarten würde. Denn so nett die Hochzeitsvorbereitungen auch sind, langsam fühlt man sich doch etwas eingesperrt in diesem hochromantischen Hotel, in dem leider nicht allzu viel passiert. Ein weiteres Mal wurde mehr oder weniger überraschenderweise auf die romantische Beziehung zwischen Ted und Robin zurückgegriffen. Das ist soweit nichts Neues. Etwas Neues war es, – zumindest für mich – dass man davon nicht gänzlich genervt war, sondern halbwegs gespannt zusah. Das lag vielleicht auch daran, dass dieser Handlungsstrang schon gut anfing – nämlich mit dem kleinen Insider aus den guten alten Zeiten. Außerdem gefiel mir die Hypothese, dass die einzig platonische Freundschaft zwischen Mann und Frau die zwischen Robin und Marshall ist. Eine Hypothese, die ja schon in der Mermaid-Folge aufgegrifefn wurde. Noch lustiger war allerdings die Art und Weise, wie dies dargestellt wurde - selbst in einem Untergangsszenario würden diese beiden sich also nicht zu einem Kuss durchringen können. Herrlich, einfach nur herrlich.

Das uralte Thema von Teds Gefühlen für Robin wurde im Rahmen des Stadions immer wieder mit lustigen Elementen verknüpft, so konnte ich mich kaum noch Halten vor Lachen, als Marshall Ted als "Nicholas Sparks" bezeichnete und er dafür dann noch später von einem "Fan" belagert wurde. Ganz großes Kino. Bei Marshalls Bluff, Robin sei noch in Ted verliebt, blieb mir kurz das Herz stehen, doch es war eben nur das, ein Bluff. Das Thema ist wie gesagt ein bekanntes, doch angesichts der bevorstehenden Hochzeit bin ich wirklich gespannt, ob wir noch eine letzte große Geste von Ted erwarten können. Schließlich hat er eben durch die Oliven (ebenfalls eine Anspielung auf die guten alten Zeiten) gemerkt, dass Robin eben doch ab und zu ihre Meinung ändert. Ganz nebenbei erfahren wir außerdem noch, wie Ted überhaupt darauf gekommen ist, nach Chicago zu ziehen. Er erhält nämlich ein sehr interessantes Jobangebot, das mithilfe der wahnsinnig unterhaltsamen Telefongespräche mehr als lustige dargestellt wird.

"Once I have accepted a challenge, it cannot be unaccepted."

Dieser Handlungsstrang war von Anfang an nett, für mich aber zunächst auch nur das. Die Idee, Barney auch mal eine andere Challenge, als eine von sich selbst erfüllen zu lassen, war wirklich gut, das Potential wurde meiner Ansicht nach hier allerdings nicht gänzlich ausgeschöpft. So fand ich die Geschichte mit der Mülltüte recht einfallslos. Bei seinen Versuchen, das "e" nicht zu benutzen, musste ich so richtig laut loslachen, als er auf Elaine Edelstein traf. Die Delphin-Sprache war auch ganz lustig, doch der Höhepunkt für mich war eindeutig Robins geniale Idee, denn allseits beliebten Frauenschwarm Ryan Gosling als Köder zu benutzen. Ich dachte, Robin hätte hier den Vogel abgeschossen und Barney endlich eine unmögliche Challenge bereitet (was den Star-Wahnsinn wirklich gut parodiert hätte), doch Barney hat noch ein Ass im Ärmel, das einen nicht anders als sprachlos und beeindruckt zurücklassen kann. Bei seiner Imitation von Ryan Gosling kann man zwar nicht anders, als sich zu fragen, für wie blöd man Frauen hier eigentlich verkaufen will, weniger großartig macht es seine Performance aber trotzdem nicht. So amüsant das Ganze anzusehen war, fragte man sich allerdings trotzdem, ob es nur ein weiterer Gag sein sollte. Doch wie es sich herausstellt, war dieser Handlungsstrang viel mehr als das...

"I think you were in love and you messed it up. And every moment of your life since then has been spent trying to stay busy enough to ignore that fact." - "And that's how Barney met your mother."

Wie es sich herausstellt, war die Challenge, eine Frau beim Kauf von Windeln aufzureißen, eine besonders wichtige für Barney. Denn dabei lernt er doch tatsächlich Teds zukünftige Frau kennen. Ein Twist, den man nicht hat kommen sehen und der zu ein paar wunderbaren Szenen führte. Anfangs kam es mir doch ein ganz kleines bisschen übertrieben vor, dass Teds Frau Barney offenbar schon auf den ersten Blick ansieht, dass er Probleme hat, auch wenn es natürlich schön ist, dass sie als so übersensibel dargestellt wird. Im Laufe ihres Gespräches gewann das Ganze dann allerdings für mich an mehr Glaubwürdigkeit und wurde umso schöner. Einen lustigen Moment gab es auch zu sehen, als Barney überlegte, ob er jemanden kannte, mit dem er sie verkuppeln könnte und ihm partout niemand einfiel. Fieeees.

Schließlich wies sie Barney darauf hin, dass er aufhören sollte zu spielen und endlich gewinnen sollte. Und gewinnen bedeutete in diesem Falle natürlich Robin. Soweit, so schön. Doch das größte virtuelle High Five erhielt Teds Zukünftige dann von mir, als sie Barney doch tatsächlich die Idee für seinen wahnsinnig romantischen und umständlichen Heiratsantrag gab. In den letzten wenigen Minuten dieser Folge war es dann um mich geschehen. Barneys Einfall, Robin endgültig zu erobern, untermalt mit einem wunderschönen, kitschigen Lied und dann parallel ein Ted, der sich zum ersten Mal zurücklehnt und darauf vertraut, dass er und Robin Zeit haben, sie ihm niemand wegnimmt und er deshalb keine überstürzte Eroberungsaktion versucht – hier musste man tatsächlich mit Ted mitleiden und freute sich gleichzeitig für Barney und Robin. Ganz, ganz großes Kino!

Fazit

Mir fällt wirklich nichts ein, was man hier kritisieren könnte. Diese Folge hatte Tempo, griff viele geniale Szenen aus früheren Staffeln wieder auf, ließ einen mit Tränen in den Augen zurück und das Beste: Marshall befand sich woanders als in diesem bescheuerten Auto auf seinem bescheuerten Roadtrip. Viel mehr lässt sich jetzt auch nicht mehr sagen. Chapeau!

Klara G. - myFanbase

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