Bewertung

Review: #3.20 Von der Vergangenheit eingeholt

Im Mittelpunkt dieser Episode steht der schwerste und zugleich schlechtbezahlteste Job der Welt: die Mutterschaft. Während Izzie erfährt, dass ihre elfjährige Tochter, die sie zur Adoption freigegeben hatte, eine Knochenmarkspende benötigt, fühlt sich Meredith von der Fürsorge ihrer Stiefmutter erdrückt und Ava scheint endlich ihre Eltern gefunden zu haben, was sich jedoch als Trugschluss erweist.

Zur Hälfte identisch

Die Story um Izzie und ihre Tochter Hannah ist sehr bewegend und stellt das Highlight dieser Folge dar. Es hätte sicher viele Möglichkeiten gegeben, Izzies Tochter in die Serie zu bringen und man hat letztlich eine sehr realistische und kitschfreie Variante gewählt. Hannah sucht nicht nach Izzie, weil sie unbedingt ihre leibliche Mutter kennen lernen will, sondern weil sie eine Knochenmarkspende benötigt. Es geht nicht um Identitätssuche oder Emotionen, sondern um Leben und Tod. Hannah hat tolle Adoptiveltern und braucht Izzie nicht als Mutter, sondern allein als einen Menschen, der genetisch mit ihr zur Hälfte identisch ist. Izzie kann zum jetzigen Zeitpunkt nichts anderes tun, als ihrer Tochter medizinisch zu helfen und ihr damit die Chance zu geben, erwachsen zu werden und zu entscheiden, ob es in ihrem Leben einen Platz für Izzie gibt oder nicht. Ich finde das überzeugend dargestellt.

Die gute Stiefmutter

Diverse Märchen lehren uns, dass Stiefmütter böse Wesen sind, die ihre Stiefkinder vergiften wollen oder sie im Wald aussetzen. Meredith hat allerdings ein nettes Exemplar von Stiefmutter erwischt und fühlt sich von deren Fürsorge überfordert. Dass Meredith den Hang dazu hat, andere Menschen wegzustoßen, ist bekannt und liegt sicher auch in ihrer Kindheit begründet. Wir haben Merediths Mutter schließlich kennen gelernt und es wird wohl niemand ernsthaft behaupten, dass Ellis Grey eine sanftmütige und fürsorgliche Mutter war. Attribute wie herrisch und fordernd trafen schon eher auf sie zu. Von daher nehme ich Meredith ihr zunächst ablehnendes Verhalten nicht übel und immerhin hat sie sich am Ende ja wieder mit ihrer Stiefmutter versöhnt.

Die falsche Familie

Avas vermeintliche Eltern tauchen im Seattle Grace Hospital auf, doch letztlich zeigt sich, dass Ava nicht die vermisste Tochter des Paares ist. So richtig überrascht hat mich die Auflösung nicht, denn irgendwie war klar, dass uns Ava noch eine Weile erhalten bleibt, immerhin ist sie Alex’ Lieblingspatientin und möglicherweise weit mehr. Ich finde Alex’ Umgang mit Ava großartig, sie trägt definitiv dazu bei, dass er ein immer besserer Arzt und auch ein besserer Mensch wird.

Cristina mal anders

Wir sehen in dieser Folge eine Cristina, die sich wie eine Girlie-Braut benimmt und ständig von ihrem Ehemann und der bevorstehenden Hochzeit schwärmt. Alles nur, um ihren hochgradig unsympathischen Ex-Freund loszuwerden, der so schleimig ist, dass es mich wundert, dass ihm das Skalpell nicht ständig aus der Hand flutscht.

Auf der einen Seite war es natürlich sehr witzig, Cristina so zu erleben, doch irgendwie habe ich das Gefühl, dass Cristina sich lieber verstellt, als sich wirklich mit der Hochzeit auseinanderzusetzen. Nun ist der Schleimer weg und der Hochzeit steht eigentlich nichts mehr im Wege ... Glücklich über diese Tatsache scheint Cristina nicht zu sein.

Maret Hosemann - myFanbase

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