Review: #1.06 Das Baby

Nein, dieses Mal ist der Titel der Episode erstaunlicherweise kein gemeinsamer Nenner, sondern umfasst nur einen Teilaspekt. Doch das nur zuvor.

Die Geburt des Babys erweist sich als eine lustige Angelegenheit, da hier Charaktere aufeinandertreffen, die sonst nicht an einen Tisch zu bekommen sind: Jen/Joey und Grams/Bessie. Der Konflikt Jen/Joey zeichnet sich schon im eher humorvollen Prolog der Episode ab. Die Geburt selber soll aber ansonsten nicht weiter spektakulär werden. Hevorzuheben wäre nur das Verbessern des Verhältnisses zwischen Grams und Jen, was ich aber später nochmal aufgreife.

In Bezug auf Joey gelingt es den Autoren ihr Trauma dezent zu behandeln, in der Szene vor dem Haus, wo Dawson mit ihr spricht. Anstatt diese Problematik jemanden aufzudrängen, fragt Dawson direkt nach ihr, was sie nicht zu aufgedrängter Dramatik macht. Man gewinnt neue, tiefe Einblicke in den Charakter von Joey und erkennt auch gleichzeitig, dass sie ziemlich hart im Nehmen ist, wenn zu ihren sonstigen Problemen auch noch ihre grosse Liebe Dawson vor ihren Augen entschwindet. Ihr steht es wesentlich besser, wenn sie philosophiert als Jen, bei der mehr Fassade ist, als wirkliche Lebenserfahrung.

Der Konflikt zwischen Grams und Jen ist geprägt von einer gewissen Arroganz seitens Jens. Einerseits kann man ihren Standpunkt durchaus verstehen, andererseits toleriert sie zu wenig, dass die Motive von Grams durchaus ihr gegenüber gut gemeint sind, wenn diese auch ihren Ansichten widersprechen. Statt den Dialog zu suchen, greift sie lieber zum Streitgespräch, was lediglich zum gegenseitigen Abschotten führt. Zuletzt gelingt beiden eine Annäherung, wobei das eher eine Deeskalation ist als Waffenstillstand. Der Konflikt wird weitergehen.

Und zuguterletzt wäre da noch der Hauptdarsteller dieser Episode, Pacey. Sein Schicksal hätte eher zum Titel einer der vergangenen Episoden, ,,Aus, Vorbei", gepasst. Allerdings endet diese Beziehung eher glimpflich für die Beteiligten, wenn auch nicht weniger negativ. Pacey verliert die Person, die als einzige wirklich etwas auf ihn hält und sieht sich seiner engstirnigen Familie und seinen eher mit sich selbst beschäftigten Freunden wieder ausgeliefert. Er hat durchaus recht, dass ihm nur sehr wenig Glück vergönnt ist, allerdings wäre diese Beziehung langfristig nicht gut gegangen, was nichts an der Dramatik des Endes ändert.

Hervorzuheben wäre gesamt betrachtet auch die Darstellung der Szenen. Das man beim Abschied von Tamara einen stimmungsvollen Sonnenuntergang wählte, unterstreicht die Stimmung der Szene. Der letzte Blick bei Nacht steht schlussendlich für das Ende. Man muss den Machern wieder einmal gratulieren, mit welchem Feingefühl sie die Szenen visuell umsetzen. Insgesamt eine sehr gute Episode.

Malte Kirchner - myFanbase

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