Review: #7.19 Nikotin

Eigentlich könnte man davon ausgehen, dass in einer "Akte X"-Episode, in der es um die Tabakfirma Morley geht, der Cigarette Smoking Man eine Hauptrolle einnimmt. Dem ist allerdings nicht so. Stattdessen beginnt für das Trio Skinner-Mulder-Scully ein Wettlauf gegen die Zeit.

Faktor X: Genmanipulierte Tabakkäfer und Gruppendynamiken

Der Faktor X bietet mal wieder eine Neuerung. Eine Neuerung, die gar nicht so weit hergeholt ist. Firmen weltweit experimentieren nämlich mit genmanipulierten Substanzen, wie z.B. die Agrarfirma Monsanto, welche vom Bayer-Konzern geschluckt wurde. In der Folge #7.19 Nikotin handelt es sich bei der Genmanipulation um Tabakpflanzen, die durch die Manipulation mehr oder weniger Nikotin enthalten sowie insgesamt Anwender- und Firma-freundlicher werden sollen. Doch dabei entwickelt sich der Tabakkäfer mit.

Der Tabakkäfer, der genmanipuliert für den Menschen gefährlich wird, steckt nämlich in Form von Eiern und Larven in der neuen speziellen Zigarette mit drin. Sowohl der Nutzer der Zigarette als auch der Passivraucher atmen somit die Tabakkäfer mit ein. Auch wenn das Ganze sehr abstrus und abgefahren wirkt, so passt es doch plausibel ins "Akte X"-Universum und macht innerhalb der Episode durchaus Sinn. Dass ausgerechnet Nikotin die Käfer innerhalb des menschlichen Organismus tötet, entbehrt natürlich nicht einer gewissen Ironie.

Als Mulder gegen Ende der Folge mit dem Gedanken spielt sich von nun an selbst ab und an eine Zigarette anzustecken, werden natürlich Parallelen zu seinem Vater, dem Raucher, offenkundig. So viel zum Thema Vater-und-Sohn sowie Abgrenzung des Sohnes vom Vater. Denn letztendlich wird Mulder Nichtraucher bleiben. Auch ohne dass William B. Davis dem Raucher eine Rolle verleiht, wirkt dieser durchaus allgegenwärtig. Zumal diese Art der Genmanipulation von Tabakpflanzen sicherlich auch als Alternative für die Mais-Bienen-Übertragung verschiedener Substanzen wie die der Alien-DNA gebraucht werden könnte.

Was neben dem Faktor X sehr gut zu gefallen weiß sind die Szenen zwischen Skinner, Mulder und Scully - unserem Triumvirat aus alten Zeiten. Man möchte gerne mehr Episoden sehen, in denen unsere drei Hauptcharaktere miteinander und gemeinsam Fälle lösen. Witzig sind dahingehend vor allem die Unterschiedlichkeiten der Charaktere: Die rationale Dana Scully, der unkonventionelle Fox Mulder und der konservative Walter Skinner. Einen Extra-Humorpunkt geben die Dialoge zwischen Skinner und Mulder sowie den Scharen an Anwälten von Morley in deren Firmenzentrale.

Dass zu guter Letzt Mulder gerettet werden kann, aber mit rauchiger Stimme zurückbleibt, Skinner den Mumm hat auf Daryl Weaver zu schießen und Scully wie so oft die richtigen medizinisch-wissenschaftlichen Entscheidungen trifft, runden diese gelungene Episode perfekt ab. Normalerweise hätte diese Folge 7/9 Punkten verdient gehabt, da außerhalb des Faktor X und der Gruppendynamiken zwischen Skinner, Mulder und Scully nur wenig los war. Da man es aber zu selten sieht, wie unsere drei Hauptcharaktere gemeinsam ermitteln und es einfach Spaß macht dem beizuwohnen, gibt es dafür einen Extrapunkt.

Insider & Hintergründe

• Winston-Salem ist eine Stadt in North Carolina, in der R.J. Reynolds Tobacco Company ihren Sitz hat. So viel zum Realitätsbezug.
• Die Zigarettenfirma Morley's lehnt sich wohl an die echte Tabak-Marke Marlboro an.
• Der Raucher raucht vorzugsweise auch Zigaretten von Morley's, weshalb der Name Morley für den "Akte X"-Kenner bereits bekannt sein dürfte.
• Tobin Bell, der Daryl Weaver darstellt, ist aus den Saw-Filmen bekannt. Dort stellt er die Hauptrolle des Jigsaw dar.

Fazit

Eigentlich könnte man davon ausgehen, dass in einer "Akte X"-Episode, in der es um die Tabakfirma Morley geht, der Raucher eine Hauptrolle einnimmt. Dem ist allerdings nicht so. Stattdessen unterhalten uns unsere drei Lieblings-FBI-Agenten Skinner, Mulder und Scully, was richtig Laune macht.

Alexander L. - myFanbase

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