Bewertung

Review: #1.13 Die Botschaft

Foto: Don S. Davis, Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI - Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
Don S. Davis, Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

In dieser Folge wird es unglaublich privat für Scully und Mulders FBI-Vergangenheit wird auch etwas beleuchtet. Heraus kommt eine spannende Folge, bei der die beiden Agenten eher untypisch handeln.

Vergangenes

Dana Scully wurde von ihrem Vater gerne Steuermann genannt und kämpfte im Prinzip ihr Leben lang um Anerkennung bei ihm. Das sind zwei wirklich interessante Fakten, die dem Zuschauer die Figur Dana Scully um einiges näher bringt. Bislang wirkte sie immer sehr abgeklärt, fast ein bisschen kühl, doch die tragischen Ereignisse um ihren Vater gepaart mit ihren absolut unerklärlichen Nebenerscheinungen gehen ihr verständlicherweise sehr nah und wir lernen den Menschen Dana Scully richtig kennen, was sie auf jeden Fall noch sympathischer macht. Trotzdem ist es keine reine Dana Scully Folge, denn für die richtige Verteilung beim aktuellen Fall muss auch Mulder noch seinen Part bekommen.

Nachdem Mulders Privatleben durch sein Fanatismus für die X-Akten bereits ordentlich begutachtet wurde, widmet sich die Folge unter anderem auch der jüngeren Vergangenheit von Mulder, als er noch nicht als Spooky Mulder abgestempelt wurde. Es kam schon ein paar Mal durch, dass er eine große Karriere vor sich hatte, weil er in der Erstellung von Täterprofilen ein Ausnahmetalent sei und häufig dafür sorgen konnte, dass man den richtigen Täter findet. Hier wird man nun also auch mal konkret und hat sich dazu nicht unbedingt den Lieblingsfall von Mulder rausgepickt. Luther Lee Boggs will seinem Todesurteil entkommen, indem er mit telepathischen Kräften einen anderen Täter dingfest macht. Das ist doch eigentlich was für Mulder.

Vertauschte Rollen

Was nach einem klassischen Scully – Mulder – Konflikt aussieht, muss nicht immer einer sein. Mitte dieser ersten Staffel wagen die Autoren den Schritt, einfach mal alles umzudrehen und den gläubigen Mulder stark zweifeln zu lassen, dafür aber Scully an das Übernatürliche glauben zu lassen. Das ist dann auch noch so gelungen, dass man die Grundeinstellungen der Charaktere gar nicht verändert hat, sondern einfach einen Sonderfall inszenierte. Mulder glaubt einfach, dass Luther Lee Boggs ein mieser Betrüger sei, weil er durch die frühere Beschäftigung mit diesem Menschen einfach zu viel erlebt hat, als dass er ihm nun eine Chance geben will. Scully hingegen kann sich ihrer Gefühle für ihren Vater und der offensichtlichen Argumente, die Luther Lee Boggs präsentiert, kaum dagegen wehren, nicht doch schwach zu werden. Das ist sehr schön und vor allem glaubhaft dargestellt. Und ganz ehrlich, wenn mir ein wildfremder Mensch plötzlich Details aus der Beziehung zwischen meinem Vater und mir erzählen würde, fiele es mir auch sehr schwer, nicht zu glauben, dass dieser Mensch paranormale Fähigkeiten hat. Eigentlich ist es schade, dass Scully nicht zur Hinrichtung gegangen ist, aber verstehen kann man das auch, im Endeffekt weiß Scully auch, dass er die Botschaft ihres Vaters nicht benötigt, weil sie diese im ihrem tiefsten Inneren sicherlich schon lange kennt.

Luther Lee Boggs

Auch wenn die Geschichten um die Agenten von den Autoren gut geschrieben wurden, fällt und steht die Ausführung dieser Episode letztlich doch mit der zentralen Figur und Brad Dourif kann man hier nur ein ganz großes Lob aussprechen, weil er als Luther Lee Boggs einfach eine großartige Leistung dargeboten hat. Wie er diesen Zwang, die Wechsel seiner Charaktere darstellte, ist beeindruckend gewesen. Die glühenden Augen, der fiese Gesichtausdruck, dann wieder die weichen Strukturen und die Bitte nach Vergebung, man war sich nie sicher, ob man Boggs nun abscheulich findet oder bemitleidet. Die hervorragende Umsetzung dieser Figur hat mich als Zuschauer jedenfalls auch tief berührt und ist für mich der ausschlaggebende Grund, warum auch diese Episode "Akte X" wirklich gut gelungen ist.

Fazit

Die Einblicke in Scullys Privatleben und der Rollentausch von Mulder und Scully sind sehr gut gelungen. Da außerdem ein hervorragender Brad Dourif dieser Episode seinen Stempel aufdrücken konnte, ist es ein leichtes, hier wieder viele Punkte zu geben. Einer wird aber verweigert, weil einfach noch zu viele Episoden kommen, die mir noch besser gefallen.

Emil Groth - myFanbase

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