Bewertung

Review: #3.10 Versuchungen

Ein Lady-Gaga-Theaterstück mit anschließend viel echtem Gaga? Die nähere Betrachtung einer Storyline, so grauenhaft, dass es mich schon förmlich Dreier... äh... dreiteilt? Die Annäherung von zwei Figuren, die man bereits Folgen zuvor kommen sehen hat, aber doch nicht wirklich daran glauben wollte, dass es die Autoren wahrhaftig tun würden?

Was war los? Selbst für das momentan irrsinnig tiefe Niveau (ich weiß, ich wiederhole mich...), ist die Serie mit #3.10 The Last Days of Disco Stick noch mal tiefer gefallen. Spätestens jetzt hat man zumindest mir den Beweis geliefert, was aus der netten Serie von damals geworden ist. Müll. Und nichts weiter.

I'm maybe a queen, but I'm more lonely and poor than I was when I lived in Brooklyn.

Blabla und so weiter und so sofort. Schön, dass Jenny das auch so sieht und endlich mal darüber nachdenkt, wie ihr Leben bisher verlaufen ist, leider aber ohne darüber zu grübeln, was sie verändern könnte. Ich bin nicht sehr glücklich, in welche Richtung diese Storyline verläuft, zuletzt haben wir es dann noch mit einer drogenabhängigen Jenny zu tun und das können sich die Autoren wirklich sparen... Mich würde dabei ja wirklich brennend interessieren, wo Rufus die ganze Zeit steckt, dem es, seitdem er mit Lily nun auch noch zusammen wohnt, völlig schnuppe zu sein scheint, wie es seinen Kindern geht. Die letzte Episode hat einem das ja schon tragischerweise gut vor Augen geführt, als er kein einziges Wort darüber verloren hat, dass er es tragisch finden könnte, wie sehr Jenny versucht, ihr Brooklyn-Image abzuschütteln. Diesmal zeigt auch Lily, dass sie kein Problem damit hat, Jenny einfach mal so mit einem einige Jahre älteren Mann mitziehen lässt, ohne ihn wirklich zu kennen. Es war zwar ganz heldenhaft, wie Chuck Jenny aus dem Club geholt hat und dabei seinen Paradespruch "I'm Chuck Bass" sagen durfte, aber selbst das wird langsam langweilig. Neue Ideen und am besten gleich neue Autoren müssen her, um am Ende nicht sogar noch Chuck zu einer der vielen Witzfiguren dieser Show verkümmern zu lassen...

So, Snow White lives, but are Dan and Olivia dead?

Oh my, und damit auch schon zur nächsten Storyline, die man sich ebenso gut hätte sparen können. Als wäre es nicht schon genug, dass man uns nicht einmal die schmerzlichen Einzelheiten dieses peinlichen Dreiers erspart, wollen uns die Autoren auch noch verkaufen, dass die gemeinsame Nacht mit Vanessa, Dan bezüglich seiner Gefühle die Augen geöffnet hat und sie natürlich immer diejenige war, für die er unterbewusst mehr empfunden hat. Das wäre nach der ersten Trennung von Serena noch einleuchtend rübergekommen, aber hier ist es einfach unangebracht und unglaubwürdig. Ganz abgesehen davon wird Dan immer unsympathischer, lässt sich auf Dinge ein, die man von ihm nicht gewohnt war und hat ein so aufgeplustertes Ego, dass man fast meinen könnte, man hätte es mit einem Pfau zu tun (ich sag nur: die Anfangsszene!).

Auch Olivias Verhalten hat den Charakter nach über fünf Folgen nicht gerade sympathischer gemacht und lässt zwar auf der einen Seite hoffen, dass sie nun wieder in ihrer Luxuslimousine in Richtung Süden davon braust, weil der Plot bestimmt einer der Langweiligsten und Unspektakulärsten war, die es in der GoGi-Geschichte gab, doch trotzdem hätte man der Story ein runderes Ende verpassen können, wodurch man meiner Meinung nach auch die plötzlich aufkeimenden Gefühle bei Dan besser hätte erklären können.

Blairs Part in dieser Folge war auszuhalten, aber dennoch stark an der Grenze des Erträglichen. Dass sie weiterhin versucht als Queen akzeptiert zu werden, macht müde und ihr lächerlicher Versuch, mit dem Lady-Gaga-Kindergarten-Theaterstück Aufmerksamkeit zu bekommen, ebenfalls. Die Bücher sind in der Hinsicht auch nicht wirklich einfallsreicher, dafür gibt es aber hier und da Geschichten, die recht interessant sind. Vielleicht orientieren sich die Autoren daran mal, wie beispielsweise anhand ihrer Bulemie-Storyline in den Büchern, oder lassen irgendjemand in ihrer Familie (das im Moment interessanteste an der Figur Blair Waldorf, obwohl Mutter, Vater und Stiefvater noch nicht einmal auftauchen!) an Krebs erkranken, damit Blair mal wieder schön leiden darf und nicht nur trotzig in der Ecke rumsitzen muss.

If you go with him now you're gonna cross the line...

...als würde es jemanden interessieren. Langweilige Storyline, bei der man bereits erahnen kann, wie sie ausgehen wird: Serena wird sich zwischen Trip und Nate entscheiden müssen, weil dieser natürlich überraschend (wie auch Dan bei Vanessa) wieder seine Gefühle für Serena ausgegraben hat, und Serena wird dann höchstwahrscheinlich Trip in den Wind schießen (weil Nebencharakter) und sich für Nate entscheiden. Das einzig Gute daran ist für mich nur, dass die beiden jetzt endlich in den Sonnenuntergang reiten können und hoffentlich dann auch dort bleiben, wo sie landen, und nicht mehr zurückkehren. Vermissen werde ich sie ganz bestimmt nicht!

Enttäuscht bin ich von Serena nicht nur, weil sie dann eben doch die Linie durchbrochen hat, sondern auch, weil Blair und sie scheinbar schon wieder verfeindet sind. Langsam wird es echt anstrengend, die beiden sollen mal ernsthaft ihre Probleme klären und dann endlich wieder normal tun und nicht wie zwei kleine Schülerinnen gleich eingeschnappt sein, wenn es mal nicht so läuft, wie es sollte.

Fazit

Lahme Folge, die die tatsächlich nur eins war: ziemlich gaga.

Niko Nikolussi - myFanbase

Die Serie "Gossip Girl" ansehen:


Vorherige Review:
#3.09 Jagd auf Jenny
Alle ReviewsNächste Review:
#3.11 Zeit der Wahrheit

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Gossip Girl" über die Folge #3.10 Versuchungen diskutieren.