Die besten Filme 2014

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Maria Gruber meint:

Foto: Copyright: 2014 Universal Pictures International
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#1 Boyhood
Was der begnadete Regisseur und Drehbuchautor Richard Linklater uns dieses Jahr mit "Boyhood" präsentiert hat, ist nicht nur das beeindruckende Endprodukt von über zwölf Jahren Arbeit, es ist gleichzeitig eine emotionale Geschichte voller Nostalgie, ein verklärter wie schonungsloser Blick zurück in die Kindheit, und eine Ode an das Leben. Denn Masons (Ellar Coltrane) Kindheit spiegelt letztlich unsere eigene Kindheit wider und die Geschichte seiner Familie ist die unserer eigenen Familie. Linklater gelingt mit "Boyhood" ein Film, der das Leben in all seinen Facetten zeigt und würdigt, der in seiner Darstellung von Kindheit und jungem Erwachsenenalter eine universell gültige Version dessen zeigt, was es bedeutet, jung zu sein und älter zu werden. "Boyhood" ist die Sehnsucht zurück nach unbeschwerten Tagen, das Wiederentdecken der Schönheit einfacher Dinge, das Miterleben vieler erster Male, die Hoffnung auf bessere Zeiten. "Boyhood" ist pure Magie.

#2 Grand Budapest Hotel
Auf Wes Anderson ist Verlass. Sein groß angekündigtes "Grand Budapest Hotel" reiht sich ein in die lange Liste seiner zahlreichen großartigen filmischen Werke. Der geradezu unwirkliche Cast, bei dem im Minutentakt ein Star dem anderen die Klinke reicht, verwirklicht eine weitere wunderbare Geschichte aus Andersons Feder, die mit gewohnter Leichtigkeit, viel Humor und großen Emotionen aufwartet, und den Zuschauer von der ersten bis zur letzten Sekunde zu unterhalten vermag. Der Film sprüht geradezu vor Kreativität und Ideenreichtum und ist noch dazu ein visueller Augenschmaus. Ein fantastischer Film voller Fantasie.

Foto: Copyright: 2014 Warner Bros. Ent. Alle Rechte vorbehalten.
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#3 Her
So seltsam die Prämisse von "Her" auf dem Papier klingt, so faszinierend und mitreißend ist sie in der Umsetzung: Spike Jonze erzählt hier eine der unkonventionellsten Liebesgeschichten, die man je gesehen hat, und die unsere komplette Konzeption von Liebe, Beziehung und Nähe in Frage stellt. Kann es tatsächlich Liebe zwischen einem Menschen und einer künstlichen Intelligenz geben? Was sagt das über unsere Idee von Liebe? Wie absurd ist Jonzes Vision wirklich und ist sie womöglich vielmehr eine tatsächliche Projektion der Gesellschaft in einer nicht allzu fernen Zukunft, in der unsere immer virtueller werdende Welt einen neuen Punkt erreichen wird? "Her" ist in seiner Thematik sowohl gewagt als auch aktuell, und stellt mit dem von Joaquin Phoenix genial dargestellten Theodore Twombly eine Figur ins Zentrum, die mit ihren Ängsten, Problemen und Hoffnungen unserem (post)modernen Individuum viel ähnlicher ist, als man es zugeben mag.

#4 Gone Girl - Das perfekte Opfer
Kein Geringerer als David Fincher sorgte 2014 für den spannendsten Thriller des Kinojahres: "Gone Girl" ist die großartige filmische Umsetzung eines großartigen Buches und hält den Zuschauer über sage und schreibe zweieinhalb Stunden pausenlos in Atem. In gewohnt düster-mysteriöser Ästhetik nimmt uns Fincher mit auf eine Schnitzeljagd durch eine zerrüttete Ehe, ist dabei psychologisch tiefgründig und schafft es zudem, dem medialen Amerika den Spiegel unter die Nase zu halten. "Gone Girl" ist ein weiterer Beweis für Finchers Genialität und seine Fähigkeit, Worte in Bilder zu verwandeln.

Foto: Copyright: 2014 Muschalik Digitale Medien
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#5 Wish I Was Here
Mit Spannung hatten die Fans das Zweitwerk von Zach Braff erwartet, der mit seinem Debütfilm "Garden State" vor zehn Jahren den Puls der 00er-Generation genau getroffen hatte. "Wish I Was Here" ist die konsequente Weiterentwicklung der Person Braff und gewissermaßen auch seiner Figur Andrew Largeman, die als Vorreiter für Aidan Bloom angesehen werden kann. Auch wenn "Wish I Was Here" nicht an die Grandiosität von "Garden State" herankommt, so erzählt Braff dennoch eine sehr rührende wie humorvolle Geschichte über Elternschaft und Kindsein und über die Gratwanderung, die ein jeder zwischen den Anforderungen und Erwartungen des Umfelds und der eigenen Träume schaffen muss.

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