Die besten Filme 2014

2014 war wieder ein Kinojahr voller großartiger neuer Werke aus allen möglichen Genres. Wie immer fiel es unserer Filmredaktion keinesfalls leicht, aus den vielen tollen Filmen dieses Jahres ihre Top 5 herauszufiltern. Versucht haben wir es natürlich dennoch und somit präsentieren wir euch unsere persönlichen Filmperlen des Jahres 2014 - und sind gespannt, welche eure sind!
Moritz Stock meint:
#1 Short Term 12
Man kann es schon als Offenbarungseid für das zeitgenössische Kino sehen, wenn einer der besten Filme des Jahres 2014 erst gar nicht in die Kinos, sondern direkt auf dem Heimkinomarkt veröffentlicht wurde. Doch man sollte sich nicht zu Untergangsszenarien hinreißen lassen, hatte das Kinojahr 2014 insgesamt doch genug echte Perlen zu bieten, die einen weiter an die Magie des Kinos glauben lassen. Magisch ist auch Destin Daniel Crettons kleiner Independent-Film "Short Term 12", der das Leben in einer Erziehungsanstalt abbildet und dabei zu einem Manifest der Menschlichkeit wird. Hier erwachsen aus stillen, kleinen Momenten Filmszenen für die Ewigkeit, die einen ganz unvorbereitet treffen und einen emotional ergreifen. Dabei ist "Short Term 12" kein rührseliger Film, sondern einer, der sich differenziert, ehrlich und authentisch mit der Bewältigung von Traumata verschiedener Ausprägung auseinandersetzt und dabei stets den richtigen Ton trifft. Hier kann geweint, aber auch richtig laut gelacht werden, hier kann angefangen werden zu zweifeln und zu hoffen. Die Magie und das Wunder dieses Films muss man aber selbst erfahren und spüren. Aber leider nicht auf der großen Leinwand.
#2 Boyhood
Richard Linklater hat mit seiner "Before"-Trilogie bereits die ultimativen Filme über die Entwicklung romantischer Beziehungen über die Zeit hingelegt. Mit "Boyhood" hat er nun versucht, das Aufwachsen eines kleinen Jungen über Jahre im Format eines Spielfilms festzuhalten und hat dafür viel riskiert, über 13 Jahre jedes Jahr aufs Neue Szenen abgedreht und diese zu einem Film zusammengefügt, der einfach nur das Leben selbst widerspiegelt. Dabei wird Linklater aber nie rührselig, driftet nie in den Kitsch ab, sondern konzentriert sich auf die kleinen Momente eines Lebens, in denen sich wohl jeder in irgendeiner Form wiederfinden wird. "Boyhood" ist dabei aber nicht nur schon jetzt ein bedeutendes filmhistorisches Dokument, sondern dazu auch einfach ein verdammt guter Film, der einen über die Laufzeit von fast drei Stunden in jeder Sekunde fesselt und emotional einnimmt.
#3 Her
"Her" bietet für mich die schönste Liebesgeschichte des Jahres und dabei sind die Protagonisten dieser Romanze ein trauriger Großstädter, der hauptberuflich Liebesbriefe schreibt, und sein neues, intelligentes Betriebssystem. Spike Jonze hat mit "Her" erneut einen Geniestreich abgeliefert, der viel über moderne Beziehungen aussagt, seine Figuren stets ernst nimmt und dabei einfach auch wunderschön aussieht. Ein wunderschöner, nachdenklich stimmender Film also, der sich den Oscar für das beste Drehbuch redlich verdient hat.
#4 Nightcrawler – Jede Nacht hat ihren Preis
Dan Gilroys "Nightcrawler" ist ein harter Schlag ins Gesicht und ein fieses, zutiefst gesellschaftskritisches Werk, bei dem keine Kompromisse gemacht werden und nicht nur mit Sensationsjournalismus abgerechnet wird, sondern der kapitalistischen Handlungslogik im Ganzen der hässliche Spiegel vorgehalten wird. Das ist clever, wahnsinnig spannend und überragend gespielt. Hier drückt ein Film einen über die ganze Laufzeit mit voller Wucht in den Kinosessel. Grandioses, bitterböses Kino, das man in einer solchen Kompromisslosigkeit schon lange nicht mehr gesehen hat.
#5 I Origins – Im Auge des Ursprungs
Mike Cahills spirituelles Drama über die Vereinbarung von Glaube und Wissenschaft hat sich erst ganz spät auf diese Liste geschlichen, hat sich diesen Platz aber schon dadurch verdient, dass mich in diesem Jahr kaum ein Film von seiner Inszenierungsweise und der filmischen Vision, die hier ohne Kompromisse umgesetzt worden ist, so beeindruckt hat wie dieser. Cahill hat hier eine filmgewordene Meditation vorgelegt über grundlegende Fragen der menschlichen Existenz, über Leben und Tod, die fesselt, rührt, einen überrascht und überrumpelt. Nach dem schon tollen "Another Earth" legt Cahill dabei erneut ein großes Werk vor, das man mit seiner überzeugten, fast esoterisch anmutenden Grundhaltung nicht mögen muss, aber lieben kann.
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25.11.2025 19:51 von chili.vanilli
Malice: Malice
Hab die Serie jetzt beeendet und schon lange keinen so... mehr



28.11.2025 00:19 von Sonia
F.B.I.: F.B.I.
Es wird immer abstruser... Jetzt sehe ich, dass die FBI... mehr