Die besten Filme 2014

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Doreen B. meint:

Foto: Copyright: 2014 Warner Bros. Ent. Alle Rechte vorbehalten.
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#1 Her
Kann sich ein Mensch in eine Computerstimme verlieben und umgekehrt? Und ist diese Liebe dann echt? Im Fall der dramatischen Sci-Fi-Romanze von Regisseur und Drehbuchautor Spike Jonze lautet die Antwort wohl: Warum nicht? Mit fünf Oscarnominierungen ging "Her" im März 2014 nicht unbedingt als Oscarfavorit an den Start, die gewonnene Trophäe für das "Beste Originaldrehbuch" ist aber absolut verdient! Intensiv, schmerzlich und mit schwarz-humorigen Dialogen gewürzt überrascht "Her" mit einer bittersüßen Liebesgeschichte, die, eingebettet in die Kulisse des zukünftigen Los Angeles, die heutige "Nie-ohne-mein-Smartphone-Generation" auf eine berührend realistische Weise widerspiegelt und dennoch genügend Raum für eigene Interpretationen zulässt. Joaquin Phoenix brilliert als einsamer Briefeschreiber Theodore Twombly ebenso wie Leidensgenossin Amy Adams (als gute Freundin Amy) sowie Schauspielkollegin Scarlett Johansson, die lediglich stimmlich in Erscheinung tritt und trotz dessen zum Greifen nahe scheint. Ganz große Kinokunst!

Foto: Copyright: 2014 STUDIOCANAL GmbH
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#2 Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1
Zugegeben, bei der Verfilmung einer Buchreihe fühlt man sich als Leser geliebter Wortschätze schon veräppelt, wenn das Finale plötzlich "unnötig" in die Länge gezogen wird und das "Ende" zusätzlich mit einem fiesen Cliffhanger schockiert. Dennoch gelingt es Regisseur Francis Lawrence mit "Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1" wiederholt, die (nun höchst) düstere wie bedrückende Atmosphäre der Romanvorlage filmisch auf die Leinwand zu transportieren. Trotz gravierender Änderungen im Plot/Charakterpool und einer eher untergründigen Spannung, obsiegen die emotionalen Momente, in denen die widerwillige Rebellin Katniss mit ihren Ängsten, Verlusten und Zweifeln konfrontiert wird. Folglich erlebt man erneut eine schauspielerisch starke Jennifer Lawrence, die einem Phönix aus der Asche gleich immer wieder innerlich verbrennt, nur um kurz darauf an neuer Stärke zu gewinnen. Ebenfalls erstklassig inszeniert: Die manipulative Propaganda der feindlichen Parteien und die geschickt angedeuteten Ähnlichkeiten der beiden Führungspersönlichkeiten Snow/Coin.

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#3 American Hustle
Ausgezeichnet mit drei Golden Globes und nominiert in zehn Kategorien für den Oscar durchlebte "American Hustle" im letzten Kinojahr eine Berg- und Talfahrt der besonderen Art. Obwohl von vielen Kritikern gelobt, ging die Gaunerkomödie von "Silver Linings"-Regisseur David O. Russell als Verlierer der Oscarnacht vom Platz. Die Konkurrenz mag sich durchgesetzt haben, das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass "American Hustle" verdammt sehenswert ist und zu meinen Kinohighlights 2014 zählt. Der stylische Retro-Look der 70er Jahre ist gewiss ein Argument. Der bissige Humor ist ebenfalls göttlich. Der brillante wie facettenreiche Cast um Christian Bale, Amy Adams, Bradley Cooper, Jennifer Lawrence und Jeremy Renner bildet allerdings die krönende Spitze des Eisberges in Russells expressiver Gefühlsmanipulation in einer Welt aus Schein und Sein, Lug und Trug. Entsprechend zitiere ich mich gerne noch einmal selbst, indem ich abermals behaupte: Bei einem derart meisterlichen Schauspiel lässt man sich gerne die (gelegentlich ausufernde) Filmzeit stehlen!

Foto: Copyright: 2014 Twentieth Century Fox
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#4 Das Schicksal ist ein mieser Verräter
In den USA ist John Green schon lange ein gefeierter Jugendbuchautor. Auch in Deutschland bevölkern seine Romane um "Eine wie Alaska" oder "Margos Spuren" längst etliche Buchregale. Richtig bekannt wurde der Autor hierzulande jedoch erst durch die Verfilmung seines Bestsellers "Das Schicksal ist ein mieser Verräter". Plötzlich kannte (gefühlt) ein jeder die berührende Geschichte um die krebskranke Hazel Grace und ihren einbeinigen Freund Augustus Waters. Umso besser, dass Regisseur Josh Boone ganze Arbeit leistete, sodass die tragisch-sarkastische Stimmung des Romans im Film letztlich nicht verloren geht. Trotz anfänglicher Bedenken meistern Shailene Woodley und Ansel Elgort ihre Hauptrollen mit einer authentischen wie bewegenden Performance, die der Buchvorlage gerecht wird. Der stimmige Soundtrack, die atmosphärischen Amsterdam-Bilder und der harmonische Nebencast (um William Dafoe und Nat Wolff) runden diese gelungene Romanadaption schließlich ab.

Foto: Copyright: 2013 20th Century Fox
© 2013 20th Century Fox

#5 Das erstaunliche Leben des Walter Mitty
Erstaunlich! Dieses Adjektiv passt erstaunlich gut zu Ben Stillers im Januar 2014 gestarteter Dramödie "Das erstaunliche Leben des Walter Mitty" – obgleich die Kritiken recht zwiespältig ausfielen. Erstaunlich sind hier nicht nur die bildgewaltigen Traumsequenzen sowie malerischen Landschaftsaufnahmen aus unter anderem Island und Grönland. Auch die Storyline erstaunt mit einer Mischung aus nachdenklichen wie humorvollen Momenten, wenn sich Ben Stiller etwa von David Bowies Song "Major Tom" zu Höhenflügen antreiben lässt oder etwas später auf den hier recht philosophischen Sean Penn trifft. Dieses Abenteuer um ein verloren geglaubtes Negativ fordert gerade dazu auf, die eingefahrene Alltäglichkeit zu durchbrechen und seine Träume zu realisieren. Das Ergebnis kann sich wahrlich sehen lassen, inklusive inspirierender Reiseziele für den nächsten Urlaub.

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