Bewertung

Review: #1.21 Verhängnisvolle Affären (1)

Kurz vor dem großen Finale der ersten Staffel fahren die Macher von "Eine himmlische Familie" alles auf, was für Spannung, Emotionen, Dramen und vor allem für einen Cliffhanger sorgt, dessen Auflösung kaum erwartet werden kann. Dabei zeigt sich auch, wie sehr Annie noch immer unter dem Tod ihrer Mutter Jenny leidet.

Zu früh?

Am Anfang der Staffel ist Annies Mutter gestorben. Jetzt ist das Ende der Staffel in Sicht und Charles präsentiert seiner Tochter eine neue Frau an seiner Seite. Ja, ich finde Ginger recht sympathisch und muss auch sagen, dass sie wirklich gut zu Charles passt. Allerdings stellte ich mir auch die Frage, ob es nicht doch zu früh ist. Immerhin ist Jennys Tod noch nicht so lange her und ich weiß noch, dass Charles nicht damit umgehen konnte, den Verlust seiner Frau zu verkraften. Er hat sogar seine Tochter bei der Beerdigung im Stich gelassen. Und nun rund sechs Monate später geht er mit Ginger eine Beziehung ein, die aber auch schon seit drei Monaten besteht, dadurch könnte wirklich der Eindruck entstehen, Charles ist respektlos gegenüber seiner verstorbenen Frau und seiner Tochter Annie. Vollkommen verständlich ist es da durchaus, dass jene nicht besonders gut auf Ginger zu sprechen ist, gerade auch weil Annie weiß, wie sehr ihr Vater gelitten hat.

Auf der anderen Seite muss man natürlich auch Charles' Sichtweise verstehen. Wie er hat auch Ginger ihren Ehepartner verloren und dass man sich nach solch einem Schicksalsschlag Verbündete sucht, die diese Phase des Lebens durchgemacht haben oder gerade durchmachen, ist ebenso nachvollziehbar. Und ich kann mir nicht vorstellen, er habe Jenny vergessen, dafür war die Liebe der beiden zu stark und zu innig. Und es ist eigentlich gar nicht schlecht, wenn Charles sein Leben weiter lebt. Sicherlich wäre es auch nicht gut, wenn er sich in seiner Trauer vergräbt. Das soll nicht bedeuten, dass ich sein Handeln gutheiße. Er hätte durchaus die Pflicht gehabt, Annie darüber in Kenntnis zu setzen, eine neue Frau an seiner Seite zu haben. Auch wenn sie dann wahrscheinlich ausgeflippt wäre, hätte sie so noch etwas Zeit gehabt, sich mit der neuen Situation auseinander zu setzen. Für Ginger war die angespannte Situation sichtlich auch nicht angenehm und man muss ihr einfach gutheißen, doch nochmal einen Schritt auf Annie zugegangen zu sein, nachdem diese sie so abwertend behandelt hat. Leider bin ich wieder ein bisschen von Annie enttäuscht, denn ich habe sie für so erwachsen gehalten, dass sie Ginger zumindest die Chance gibt und sie anhört. Schön, dass Eric diese Aufgabe übernommen und auch erkannt hat, wie wichtig die Frau für Charles zu sein scheint. Hoffen wir einfach mal, dass sich Annies Meinung noch ändert, auch wenn ich ein eher mulmiges Gefühl habe, nachdem Mary diesen Unfall hatte.

Allerdings gab es durch Annies Reaktion eine tolle Szene zwischen ihr und Simon, der nicht nur der einzige der Geschwister war, der sich über die neue Situation von seinem Großvater Gedanken macht, sondern auch versuchte, diese seiner Mutter zu erklären. Schade, dass das nicht funktioniert hat, auch wenn ich glaube, dass seine Worte etwas in Annie bewegt haben und sie es nur noch nicht wahrhaben will.

Schweigen aus Angst

Eine weitere spannende Handlung bot auch die rund um Mary, Wilson und den kleinen Billy. Ich gehe stark davon aus, dass wir die beiden nicht zum letzten Mal gesehen haben. Ich finde es sehr interessant, eine Storyline zu kreieren, die einen Jugendlichen durch dessen Vaterschaft schnell erwachsen werden lässt und dennoch seine Jugend noch nicht beendet hat. Ich denke, für Wilson war die letzte Zeit nicht einfach und die Existenz von Billy hat einige eigentlich interessierte Mädchen eingeschüchtert. Dahingehend kann man seinen Schritt, eine Notlüge zu benutzen, nachvollziehen.

Ich denke auch Mary wird Wilsons Handeln verstehen. Ansonsten hätte sie seine Entschuldigung wohl erst gar nicht angenommen, allerdings könnte es auch sein, sollten die beiden tatsächlich ein Paar werden, dass es nicht einfach wird. Zum einen sind da noch immer Eric und Annie, bei denen ich mir durchaus vorstellen könnte, dass sie ein Problem mit der Vaterschaft von Wilson zu haben. Zum anderen wird sich alles nach dem kleinen Billy richten müssen, was die aufkeimende Beziehung von Mary zu ihm auf eine harte Probe stellen könnte, dennoch freue ich mich schon sehr auf die weitere Entwicklung und erhoffe mir beinahe, vielleicht doch noch die ein oder andere Überraschung zu erleben.

Hörend und taub

Diese Episode scheint ihr volles Potenzial auszuschöpfen, denn neben Charles und Ginger, führte auch das Kennenlernen zwischen Matt und Heather zu einer interessanten Storyline, da das Mädchen körperlich beeinträchtigt ist und Matt sich somit auf ein für ihn neues Gebiet begibt. Mir hat es sehr gut gefallen, dass nicht nur sein Großvater und Ginger ihn dahingehend ermutigt haben, Heather kennenzulernen, sondern auch deren Mutter hielt das Ausgehen der beiden für eine gute Idee. Ich gehe zudem davon aus, dass ihrer Mutter klar gewesen ist, dass das erste Treffen zwischen den beiden nicht problemlos verlaufen wird. Beim Schauen dieser Szene stellte ich mir im Nachhinein die Frage, ob Heathers Mutter Matt auf eine Probe stellen und sehen wollte, ob dieser schnell aufgibt. Umso schöner ist es, ihn um das Mädchen kämpfen zu sehen und ich bin schon wahnsinnig darauf gespannt, wie es hier weitergehen wird.

Der Unfall

Hier möchte ich kurz auf den (Haar-)Unfall von Lucy eingehen. Mir persönlich gefällt die Haarfarbe sehr gut, auch wenn es im ersten Moment erst einmal ungewohnt ist. Allerdings macht Lucy einen Aufstand, als sei sonst etwas passiert, was aber diesmal nicht nervig wirkt. Vielmehr hat es den Anschein, als sei sie doch ganz zufrieden und möchte dies nur nicht zugeben.

Von Zufriedenheit kann bei Mary und Annie absolut nicht die Rede sein. Zwar gehe ich nicht davon aus, dass Mary sterben wird, allerdings wird man schon für noch mehr Drama sorgen. Allein schon deswegen, weil der Unfall durch das Auftauchen von Charles und Ginger in der Kirche damit zu tun hat. Den ein oder anderen Knall wird sicher noch erleben und vor allem bleibt es um die Identität des Unfallfahrers spannend. Ein weiterer Spannungsbogen wird auch der seelische Zustand von Annie sein, die sich sicherlich einige Vorwürfe machen wird und sich dies wahrscheinlich nicht so bald verzeihen wird.

Fazit

#1.21 Verhängnisvolle Affären (1) bot eine gehörige Portion von Spannung, die die Serienmacher sehr schön in die Handlungsstränge einfließen lassen haben. Mit dem Cliffhänger dieser Episode hat man in jedem Fall davor gesorgt, dass ich die Auflösung gar nicht mehr erwarten kann. Einzig und allein für die sehr uneinsichtige Haltung Annies und ihrer anstrengend Art ziehe ich einen Punkt von der Bewertung ab.

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