Bewertung

Review: #5.17 Die Geschichte von Lucy und Jessie

Foto: Desperate Housewives - Copyright: ABC/Randee St. Nicholas
Desperate Housewives
© ABC/Randee St. Nicholas

Allgemein gesehen ist es immer eine perfekte Mischung aus Humor, Drama und Spannung, die eine gute Folge einer Serie ausmachen. Wenn allerdings von Dramen kaum eine Spur ist und es momentan auch nicht gerade spannend in einer Serie zugeht, gibt es noch den einfachen Trick, den Humor ein wenig in den Vordergrund zu stellen. Auf diesen Trick haben die Autoren in dieser Episode zurückgegriffen, und was dabei herausgekommen ist, ist eine wirklich herrliche Folge, die ich mir immer wieder angucken könnte ...

I’ve never got a va-va-va-vuum before

Kaum zu glauben, aber wahr: Susans Storyline hat mir in dieser Folge fast am besten gefallen. Das lag aber nicht direkt an Susan, sondern viel eher an der wirklich herrlichen Swoosie Kurtz, die sich mit ihrer Rolle der Lily Charles aus "Pushing Daises" in mein Herz gespielt hat. Habt ihr sie erkannt? Wenn nicht, stellt sie euch in dieser Folge einfach mit Augenklappe vor, dann erkennt ihr sie sicherlich.

Ich war schon immer der Meinung, dass Susan eigentlich ein guter Charakter wäre, wenn entweder alle Männer auf diesem Planeten sterben würden, oder Susan lesbisch werden würde. Zwar werden wir Susan zukünftig nicht mit einer Frau an der Hand durch die Wistiria Lane schreiten sehen, aber dennoch war diese "lesbisch angehauchte" Story eine erfrischende Abwechslung zu dem Dreiergespann Susan/Mike/Katherine. Außerdem hat mir das Schlussgespräch zwischen Swoosies Figur Jessie und Susan gefallen, in dem es mir so vorkam als ob Susan endlich selbst eingesehen hat, dass die ganze zwanghafte Suche nach einer Beziehung mehr Nachteile als Vorteile mit sich bringt. Solche Statements lassen immer die Hoffnung in mir wachsen, dass Susans Figur irgendwann einmal doch noch die große Wandlung durchmacht und ich hoffe, dass meine Hoffnungen irgendwann einmal erfüllt werden.

Erwähnenswert ist natürlich noch das urkomische Gespräch zwischen den Damen und Lee über Susans Kuss mit Jessie. Und wenn ein Kuss zwischen Eva Longoria Parker und Teri Hatcher kein Grund ist, sich diese Folge zweimal anzusehen, weiß ich auch nicht. Einziges Manko dieser Story ist eigentlich nur, dass Jessies Figur nur als Gastrolle in einer Episode ausgelegt ist, wobei Swoosie Kurtz eigentlich so perfekt in die Wisteria Lane passen würde.

So, what’s for Dinner, Bree? – How about Confession, Orson?

Während sich Gaby, Susan und Lynette also darüber unterhalten, wie ein echter Lesbenkuss denn aussehen muss, hat Bree ihre Hände voll damit zu tun, den Diebeszug ihres kleptomanischen Ehemannes aufzuhalten. Im Großen und Ganzes muss ich leider sagen, dass mir Orsons Kleptomanie ein wenig weit hergeholt ist. Und die Begründung, dass Orson das nur macht, weil es das Einzige ist, das Bree nicht kontrollieren kann, ist für mich ein wenig lächerlich. Mal abgesehen davon frage ich mich, was das bitte für ein Ehemann sein soll? Während Orson mir in der vierten Staffel richtig sympathisch wurde, muss ich nun sagen, dass er mir mittlerweile ziemlich auf die Nerven geht und ich immer weniger Sympathie und Verständnis für seinen Charakter aufbringe.

Allerdings bringt diese Kleptomanie auch etwas Gutes mit sich ... zumindest für uns Zuschauer. Und zwar unglaublich witzige Szenen. Dabei denke ich an Brees Aktion, das gestohlene Diebesgut wieder zurück in die Nachbarshäuser zu bringen und sie deshalb verantwortlich dafür ist, dass die arme Juanita ihre Geburtstagsparty wohl vergessen kann. Nachdem Juanita daraufhin Bree des Diebstahls beschuldigt und Bree kontert, dass sie nicht so dreist lügen solle, waren meine Lachmuskeln völlig am Ende.

Spygames

Wer hätte gedacht, dass der Tod eines Mannes gleichzeitig ein Segen sein kann? Für Gaby und Carlos war der Mord an Bradley jedenfalls ein echter Glückstreffer, sonst hätte die arme Gaby wohl ohne ihre teuren Diamanten auskommen müssen. Natürlich versucht Lynette davon zu profitieren und ich kann Gaby ganz ehrlich verstehen, dass sie Lynette anfangs nicht einstellen lassen wollte. Zwar fand ich ihre Aussage, dass Lynette ein Risiko sei, etwas hart und wenig freundschaftlich, aber im Grunde genommen stellt sie echt ein Risiko da.

Etwas enttäuscht war ich dann als Gaby Lynette letztlich doch eingestellt hat, nur um eine Spionin in Carlos' Firma zu haben. Hier wiederum kann ich Lynettes Reaktion darauf verstehen, da Gabrielle sie schließlich nicht aus Freundschaft eingestellt hat, sondern viel eher aus purem Egoismus.

Ein Pluspunkt gibt es jedoch ganz klar dafür, dass das Ganze in keinen riesigen Streit ausgartet ist und beide eingesehen haben, dass sie wohl ein wenig egoistisch waren und sie bei Zusammenarbeit perfekt voneinander profitieren können: Lynette hat einen Job und Gaby ihre eigene kleine Spionin.

Und das Spionageobjekt ist wohl kaum zu übersehen, da Carlos' Exfreundin und neue Geschäftspartnerin Lucy nicht gerade ein zartes Pflänzchen ist. Doch obwohl sich Carlos und Lucy blendend verstehen, glaube ich kaum, dass Gaby befürchten muss, dass ihr Gatte sie mit Lucy betrügen wird. Jetzt wo beide Kinder haben, werden sich sowohl Gaby als auch Carlos mit dem Betrügen sicherlich zurückhalten.

Nebenbei erwähnt finde ich es gut, dass die Autoren nicht eine Sexgranate als Gabys vermeidliche Konkurrentin ausgewählt haben, sondern eine etwas fülligere Lady. Denn jetzt sieht Gaby, dass ihr auch eine Dame konkurrieren kann, die früher kein Topmodel war, aber dessen innere Werte stimmen.

Longing for the Truth

Kommen wir noch schnell zum Staffelgeheinmis … kann man das eigentlich noch Geheimnis nennen? Schließlich wissen wir schon so gut wie alles darüber und schauen im Prinzip nur noch zu, wie Edie auch dahinter kommt, dass ihr Ehemann ein kleiner Psychopath ist. Sicherlich wäre sie das auch schon längst, würden die Autoren nicht mit den billigsten Art und Weisen das Ganze unnötig hinauszögern.

Ich frage mich sowieso, was uns bei diesem "Geheimnis" noch erwartet. Schließlich hat diese Staffel noch sieben Folgen und jetzt hat es den Anschein als wäre nach der nächsten Folge damit Schluss. Aber Marc Cherry und Co. werden bestimmt/hoffentlich noch einen überraschenden Twist auf Lager haben. Wenn nicht, war dieses Geheimnis der wohl größte Flop der Geschichte von "Desperate Housewives".

Fazit

"Die Geschichte von Lucy und Jessie" ist eine herrlich erfrischende Folge, die zwar mehr auf Humor als auf Spannung setzt, aber mir dennoch, oder gerade deswegen, unglaublich gut gefällt.

Manuel H. - myFanbase

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