Bewertung

Review: #9.05 I Make a Promise, I Will Never Leave You

Foto: Beth Lacke, Luigi Sottile & Steven Weber, Chicago Med - Copyright: 2024 Universal Television LLC. All Rights Reserved.; George Burns Jr/NBC
Beth Lacke, Luigi Sottile & Steven Weber, Chicago Med
© 2024 Universal Television LLC. All Rights Reserved.; George Burns Jr/NBC

Wie oft habe ich "Chicago Med" als Sorgenkind bezeichnet? Keine Ahnung. Aber nach der jetzigen Episode schäme ich mich tatsächlich ein bisschen dafür, auch wenn es zum damaligen Zeitpunkt absolut gerecht war. Mit #9.05 I Make A Promise, I Never Leave You zeigt sich die Serie von einer sehr emotionalen Seite und das nicht nur Sharon Goodwin betreffend. Auch die Fälle selbst hatten sehr viel Emotionalität zu bieten und ich musste danach erst einmal durchatmen.

Nach dieser Episode musste ich wirklich erst einmal tief durchatmen, weil man emotionale Fälle gezeigt hat und bei dem ein oder anderen kann ich mir sogar vorstellen, dass etwas aufgebaut wird. Aber gerne möchte ich mit dem Fall von Hannah Asher beginnen, die ein Ehepaar betreut hat, welches von einer ländlichen Klinik kam. Ich muss zugeben, dass ich beim Lesen des Teasers einen kurzen Moment an "Grey's Anatomy" denken musste, wo Miranda Bailey und Addison Montgomery tatsächlich eine schwangere Patientin verloren haben. Zwar war das hier nicht der Fall, aber was wir von den Ärzt*innen in dieser ländlichen Klinik erfahren haben, ist echt furchtbar. Vor allem hätte denen dort klar sein müssen, was in absehbarer Zeit passieren müsste. Aber noch viel schlimmer als die viel zu früh geplatzte Fruchtblase finde ich diese unterlassene Hilfeleistung. Ich bin wirklich froh, dass Hannah es geschafft hat, damit Kaitlin überleben kann. Es wäre für mich nicht auszudenken gewesen, was mit ihrem Mann passiert wäre, hätte sie nicht überlebt. Für Eric wäre es noch viel schlimmer geworden, da er sich sowieso schon Vorwürfe gemacht hat, weil er seine Frau nach der Hochzeit von Chicago weggeholt hat.

Ich kann mir nur einen Bruchteil von der Angst vorstellen, die Kaitlin hatte. Um Hilfe zu bitten oder nach dieser zu rufen und sie nicht zu bekommen, weil sich im Grunde niemand dafür verantwortlich fühlt, das ist schrecklich und dann auch noch schwanger zu sein. Mir tat Kaitlin extrem leid und man kann verdammt gut verstehen, warum sie unter diesen Umständen bzw. durch ihre Erlebnisse keine Kinder mehr haben will, denn nun hat sie ja wahrscheinlich immer im Hinterkopf, dass es immer wieder passieren könnte und das sind einfach keine guten Voraussetzungen für eine glückliche und vor allem gesunde Schwangerschaft. Ich fand es großartig, wie Eric darauf reagiert hat und er zu der Liebe seiner Frau steht, die sie jetzt umso mehr braucht. Er hat sich letztlich bereits dazu entschieden, als er Hannah berichtet hat, was passiert war und ich persönlich wünsche diesem Paar wirklich alles Gute und Glück.

Nicht weniger emotional war dann auch der Fall von Mitch Ripley. Ich fand Jimmy in seiner Art einfach süß und total liebenswert, umso schlimmer war es dann auch, als immer deutlicher wurde, weswegen er in diesem neurologischen Zustand gewesen ist. Es ist einfach schrecklich. Es ist mir klar, dass es damals noch weitaus andere und schlimmere Methoden gab, um Menschen etwas auszutreiben, aber bei Jimmy wurde mit jeder weiteren Szene und mit dem Wissen, was ihm zugestoßen war, klarer, dass er das nie überwunden hat, dass er in dieser Spirale für immer wird sein müssen und dann die Tatsache, dass er seine Schwester verloren hat, für die er dann Hilfe holen wollte... es war wirklich unglaublich emotional und wenn man mal bedenkt, dass es solche damaligen Methoden zwar heute nicht mehr gibt, sondern dass es für jedes 'Problem' eine Pille gibt, ist das eigentlich nicht viel besser. Der Unterschied ist aber, dass man heute mehr Erfahrungen hat, die man anwenden kann.

Ich hatte zwar den leichten Verdacht, man habe Mitch den Fall ein bisschen zugeschanzt, damit wir nochmals dran erinnert werden, dass er ebenfalls eine schwierige Vergangenheit hatte, aber mir hat in dem Zuge auch einfach gefallen, wie er auf Daniel Charles zugegangen ist und sich ihm gegenüber professionell verhalten hat. Nur die beiden wissen ja von ihrer gemeinsamen Vergangenheit, aber ich denke, es war wichtig, dass sie durch Jimmy einen weiteren Punkt darin erreichen und dass Daniel durch Jimmy eigentlich gespiegelt bekommen hat, wie es Mitch gegangen sein muss, als er damals das Gefühl hatte, von Daniel verlassen worden zu sein. Ich glaube, wir werden in den kommenden Episoden noch einiges von den beiden sehen und hören werden, da sie durch diesen gemeinsamen Fall praktisch eine neue Ebene erreicht haben, die wichtig war, damit sie ihre Vergangenheit aufarbeiten können und ich bin wahnsinnig gespannt, was da noch so auf uns zukommt.

Einiges auf uns zukommen wird auch bei Sharon und Bert Goodwin. Ich bin ein bisschen erstaunt, wie schnell man jetzt doch die ersten Tests gemacht hat. Wenn man aber mal bedenkt, dass quasi die halbe Staffel schon um ist, dann ist das eigentlich ein guter Rhythmus. Gut ist allerdings nicht, was da kommen wird. Bert hat also tatsächlich neurologische Defizite und es sieht auch so aus, als würde es womöglich auch einen schnelleren Verlauf nehmen, als ich bisher angenommen hatte. Trotz dessen ist es schön, wie Daniel für die beiden da ist und dass er auch wirklich Sharon unterstützt. Ich glaube, für sie wird es auch nicht leicht. Ihre Tränen am Ende haben eigentlich ein ziemlich deutliches Zeichen gegeben. Ich denke, Sharon denkt für sich an ihre gemeinsamen Erinnerungen mit Bert, die sie wahrscheinlich immer mehr nur alleine für sich haben wird und Bert? Dessen emotionalen Ausbruch konnte ich ebenso gut verstehen, vielleicht auch, weil er es schon in sich spürt, aber einfach noch nicht wahrhaben will. So oder so wird es in vielen Bereichen und Beziehungen eine emotionale Achterbahnfahrt werden. Denn Sharons aktuelle Beziehung zu Dr. Dennis Washington wird darunter wohl auch zu leiden haben.

Beziehungen waren auch diesmal ein Thema. Gemeint sind damit Hannah und Mitch. Hier kann man zwar noch nicht mal von einer Freundschaft sprechen, aber man merkt deutlich, wie das Drehbuch dahin geschrieben ist, damit sich die beiden immer häufiger treffen und austauschen. Das mit dem Drehbuch war jetzt auch absolut nicht negativ gemeint, da es mir gut gefällt, wie man hier vorgeht. Ähnlich wie bei Maggie Lockwood und Loren Johnson. Mir fehlt halt noch immer die Erklärung, warum sich Maggie und Ben Campbell haben scheiden lassen. Ich hoffe wirklich, es kommt noch was Nachvollziehbares zur Sprache. Mir gefallen die Szenen zwischen Maggie und Loren gut, aber auch ich stimme ihr zu, es ist zu früh, auch wenn sie mir als Paar gut gefallen würden, aber wer weiß, was am Ende der Staffel ist.

Dann hätten wir noch Sean Archer im Angebot. Um den mache ich mir nach den aktuellen Ereignissen rund um Damon ein bisschen große Sorgen. Man hört es leider immer wieder, dass es durch Drogenkonsum zu Herzversagen kommt, was vielleicht auch manchmal einfach zu spät erkannt wird. Damons Tod hat ihn wirklich getroffen und vielleicht bekommt Sean nun einen Rückfall, den man auch Schritt für Schritt mitverfolgen wird können oder aber, er sorgt sich jetzt, dass ihm ein ähnliches Schicksal ereilen wird. Das wird sicher noch einmal mehr die Beziehung zu seinem Vater belasten. Und dann haben wir noch Zola Ahmad, die anscheinend das 'Vermächtnis' von Will Halstead weiterführen wird. Ich finde ihre Art und Weise sehr viel angenehmer, auch wenn es sicher noch einige Male knallen wird. Ihr Fall und vor allem, wie damit umgegangen wird, dass ein Medikament aus dem Verkehr gezogen wird, hat deutlich gezeigt, worum es in der heutigen Zeit nur noch zu gehen scheint und wieso hat man die Argumentationen von Crockett Marcel nicht gesehen? Hätte mich in seinen Aussagen mehr überzeugt.

Fazit

"Chicago Med" hat mich diesmal voll auf der emotionalen Schiene erwischt, was ich wichtig fand, da es auch neue Facetten von Charakteren gezeigt hat, die schon länger dabei sind. Und man hat auch neue Entwicklungen gezeigt, die sich hoffentlich wie ein roter Faden durch die restliche Staffel ziehen werden.

Daniela S. - myFanbase

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