Bewertung

Review: #6.08 Vier Juristen und viele sündige Filme

Foto: Annie Potts, Young Sheldon - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Annie Potts, Young Sheldon
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Das war also das Midseason-Finale von "Young Sheldon" und irgendwie hatte ich teilweise den Eindruck, ich würde mich in einer Art Zeitschleife befinden, weil ich ähnliche Kritikpunkte habe, wie bei dem Midseason-Finale der fünften Staffel, wenn auch nicht ganz so extrem. Ich fand diesmal aber Sheldon Coopers Handlung sehr interessant und bin gespannt, wie man damit weiter fortfahren wird...

"Ich will nicht mehr in der Mitte sitzen."

In meiner letzten Review hatte ich geschrieben, dass ich Linda Hagemeyer nicht passend fand, um sie in die Handlung von Sheldon und der Datenbank einzubinden. Ich muss meine Ansicht darüber wohl ändern, was wohl vor allem an dieser Episode liegt, in der mir Sheldon tatsächlich leid tat. Mag er ja sein, wie er will, wenn ihm etwas wichtig ist, da er sich meistens nur in den Mittelpunkt drängen und er sich wichtig machen und recht behalten will. Diesmal liegt der Fall doch etwas anders. Seit einiger Zeit wissen wir, dass er Comics über alles liebt und diese ihm wichtig sind. Dafür hat er nun ein System entwickelt bzw. ist dabei, welches man eben auch auf andere Sachen ausdehnen kann und zugegeben ist die Uni da bei Weitem keine schlechte Idee und Sheldon dachte wohl, dass er von Linda dabei unterstützt wird. Sie ist die Präsidentin der Uni und ihr müsste ja vor allem was daran liegen, dass sich die Dinge in der Uni verbessern. Allerdings sieht sie nur ihren eigenen Vorteil und ich muss Grant Linkletter recht geben, dass Linda verdammt gut daran ist, wenn es um Bestechung geht... denn nichts anderes war das in meinen Augen.

Allerdings war auch Grant nicht besser. Nicht nur dass er sich ebenso unreif verhalten und Sheldon bestochen hat, Grant macht immer wieder deutlich, dass er Sheldon nervig findet, auch wenn es hier und da Anzeichen gibt, dass er den Jungen gar nicht so übel findet. Zudem hat er ja auch noch behauptet, nichts mit der Idee zu tun haben zu wollen und dann beschwert er sich nicht nur bei Linda, sondern holt auch noch einen Anwalt, der sein Cousin ist. Das erinnert mich sehr an die Streitigkeit zwischen Sheldon und John Sturgis, als dieser Sheldon bei seiner Veröffentlichung nicht benennen wollte und Sheldon es war, der sich bei Grant beschwert hat. Das hat zwar keine weitreichende Konsequenzen wie damals, aber auch Grant hat den Jungen bestochen und damit ist er im Grunde nicht besser als Linda.

Sheldon wurde zwar auch von seinen Eltern bestochen, aber für mich gibt es da noch den Unterschied, dass George Cooper und Mary Cooper um die Zukunft ihres Sohnes bedacht waren und dazu muss man sagen, dass eine kleine Finanzspritze auch nicht falsch wäre. Und der zweite Unterschied ist noch, dass sich Mary als einzige für ihr Verhalten entschuldigt hat und ich bin gespannt, ob das von den anderen auch noch kommen wird, auch wenn ich nicht dran glaube. Ich kann aber verstehen, dass Sheldon absolut keine Lust mehr hat, zwischendrin zu sitzen und sich jetzt auf die Suche nach eigenen Investoren machen wird, auch wenn ich hier noch Konsequenzen erwarten werde.

Die verbotenen Filme

Ich hatte zwar vermutet, dass es mit Connie Tuckers Videoverleih Probleme geben würde, aber erst einmal dachte ich, dass damit viel eher das Hinterzimmer gemeint ist und zum anderen, dass Jake Rutledge damit zu tun hat und beides ist nicht der Fall. Ich finde es ein bisschen schade, dass es wieder eine Thematik ist, bei der Pastor Jeff eingebunden wurde, auch wenn ich den Gedanken dahinter gut verstehen kann. Pastor Jeffs Reaktion auf die Filme hat aber auch mal wieder gezeigt, wie ähnlich ihm Mary ist und wie leicht es ihm deshalb gelingt, dass sie seine Vorschläge bei Problemen annimmt. Ich frage mich allerdings, ob das jetzt immer noch so ist oder wäre, nachdem sie ja von der Gemeinde quasi verstoßen worden ist. Zudem hatte es jetzt auch den Anschein, als wolle er Connie aus der Gemeinde vertreiben. Daher fand ich ihren Gegenangriff bzw. ihre Gegenangriffe gar nicht mal so schlecht.

Positiv aufgefallen dabei ist auch Georgie Cooper, der in dieser Staffel ohnehin mein Sympathieträger ist, da er sich als wirklich sehr verantwortungsbewusster Vater zeigt. Ich habe zwar meine Zweifel, ob Connie und auch Mandy McAllister sich zurückhalten werden, zumal Erstere dem Pastor jetzt irgendwie die Pistole auf die Brust gesetzt hat. Denn wenn man es so betrachtet, ist eben auch "Dirty Dancing" – schon vom Titel her – ein Schmuddelfilm. Ich frage mich allerdings, ob Pastor Jeff deswegen noch das Gespräch mit seiner Frau Robin suchen wird. Ich kann aber auch Mandy verstehen, die der Dame eine klare Ansage wegen "Basic Instinct" gemacht hat, immerhin ist ja die Welt nicht wegen solcher Filme schlecht, aber diese Ansichten darüber hängen wohl teilweise wirklich mit dem Glauben zusammen.

Randnotizen

  • Ich bin zwar froh, dass George das Bier von Linda vormittags um 11 Uhr nicht genommen hat. Es hätte mich aber auch nicht gewundert, wenn er hätte verlauten lassen, dass es irgendwo sicher schon 5 Uhr nachmittags ist.
  • Ich finde es herrlich, wie schnell Missy Cooper ihre Meinung zu ihrem Lieblingsbruder geändert und erklärt hat, dass ihr Finger in Sheldons Ohr eine liebevolle Geste gewesen ist.

Fazit

So richtig glücklich bin ich mit den Ereignissen in dieser Episode nicht, aber immerhin hat man den ein oder anderen guten Ansatz für die Fortsetzung, über die ich mich freuen kann, sowie die ein oder anderen Kommentare und dass Sheldon ein gutes Rückgrat bewiesen hat, ohne dabei arrogant zu wirken.

Daniela S. - myFanbase

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