Alpha Con 2014 bei Wien
Daniel Sharman - Panel

Foto: Daniel Sharman, Alpha Con 2014 - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Daniel Sharman, Alpha Con 2014
© myFanbase/Nicole Oebel

War irgendein "Teen Wolf"-Fan bei der Alpha Con, der sich nicht in Daniel Sharman verliebt hat? Daniel hat mich wirklich komplett überrascht, hatte ich ihn in Interview- und ComicCon-Clips als sehr viel weniger aus sich herausgehend gesehen und ihn mir definitiv verschlossener vorgestellt. Aber Daniel ist, wie er selbst erzählte, ein Theaterschauspieler und man merkte dies nicht zuletzt an seiner Gestik, denn er begleitete jede seiner Aussagen und Geschichten mit viel Hand- und Armbewegungen, die vielleicht aber auch besonders in seinem Solo-Panel nicht zuletzt ein wenig davon zeugten, dass er allein auf der Bühne wahrscheinlich etwas unsicher war. Dabei war er jedoch so charmant und fröhlich, dass es mich umgehauen hat.

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Daniel Sharman, Alpha Con 2014
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So war es mir die größte Freude, gleich die erste Frage in seinem Panel stellen zu dürfen, und ich sprach ihn darauf an, wie eine solch lustige und herzerwärmende Stelle wie Scotts und Isaacs "I'm the hot girl." – "Yes you are!"-Szene entsteht, ob sowas im Skript steht oder ob das im Moment entsteht, wenn die Darsteller eine Szene in verschiedenen Variationen spielen sollen. Daniel musste in Erinnerung an die Szene selbst gleich lachen und kommentierte mein Lob zu dieser Szene mit "Aw, that's so sweet!". Dann erklärte er, dass dies tatsächlich so im Skript gestanden habe, aber sehr schwierig zu drehen war, weil es eine Szene war, wo er erst hinzukommt und selbst nicht aufhören konnte zu lachen, weil Tyler Posey sein typisches "Posey-Face" machte. Und er beendete seine Schilderung mit: "I'm glad you enjoyed it. And he is the hot girl!" Ähnlichkeiten zwischen sich und Isaac fielen ihm auf die Schnelle nicht so wirklich ein, dafür aber verfüge Isaac über Qualitäten, die er gerne hätte. Isaac sei nämlich viel geduldiger als er selbst. Auch lerne Isaac im Laufe in der Zeit einiges dazu, was Daniel Spaß gemacht hat zu spielen, gerade weil die Unterschiede zwischen ihm und seiner Rolle so groß sind und Isaac Dinge durchgemacht hat, die weit außerhalb von Daniels Vorstellungskraft liegen. Durch die Rolle hat Daniel viel über sich selber gelernt, wie den Umgang mit Schmerz, Ärger und Hass, und da es sein erster Job in den USA war, bei dem er auch noch Freunde fürs Leben gefunden hat, ist er "Teen Wolf" dafür unglaublich dankbar. "And also grateful to all of you who now like love him. That makes me very happy!"

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Daniel Sharman, Alpha Con 2014
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Die traurige Tatsache, dass wir Isaac in "Teen Wolf" so schnell nicht wiedersehen werden, kam natürlich auch zur Sprache, und Daniel erklärte, es sei sein eigener Wunsch gewesen, mal etwas anderes zu machen, nicht weil er die Serie oder Isaac nicht liebte, sondern weil er andere Möglichkeiten, die sich ihm boten, gerne wahrnehmen wollte. Er wäre jedoch liebend gerne dafür zu haben, wenn Jeff Davis Isaac mal für eine kleine Weile zurückholen wollte. Auch betonte er aber, dass uns in der neuen Staffel tolle neue Figuren erwarteten, in die wir uns mit Sicherheit verlieben werden. (23. Juni, Leute, ich kann es nicht erwarten!) Er fänd es jedoch sehr interessant zu sehen, wie sich Scotts und Isaacs Freundschaft entwickeln würde, nachdem Isaac miterleben musste, wem Allisons letzte Worte der Liebe vor ihrem Tod galten und dass ihre Gefühle für Isaac eben nicht ganz so stark waren. Daniel glaubt, dass es sehr schwer für Isaac ist, darüber hinwegzukommen und mit Scott weiterhin so befreundet zu bleiben wie vorher. Vermissen wird er jeden seiner "Teen Wolf"-Kollegen und besonders die Arbeit mit Crystal Reed wird ihm fehlen, da sie eine sehr angenehme Schauspielkollegin sei. Diese Aussage war wohl besonders interessant für diejenigen, die vielleicht vermutet hatten, dass Daniel und Crystal nach ihrer Trennung womöglich nicht mehr so gerne miteinander arbeiten wollten.

Foto: Daniel Sharman, Alpha Con 2014 - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Daniel Sharman, Alpha Con 2014
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Daniel glaubt, man könne von "Teen Wolf" nicht wirklich eine UK-Version drehen, man müsse alles ändern, denn die Serie sei sehr amerikanisch. Sie enthalte dadurch jedoch gerade viel, was er toll findet – wie seine Obsession mit den Spinden in der Schule verdeutlichte – und ihn daran erinnert, dass er gerne in den USA aufgewachsen wäre. Die nächste Frage drehte sich um die heiße Tanzszene in der zweiten Staffel mit Isaac, Erica und Jackson und Daniel meinte, diese zu drehen, sei ähnlich gewesen, wie die Convention-Party am Vorabend, sehr viele Menschen auf kleinstem Raum. Als kleines Schmankerl verriet er, dass Jeff Davis an einem Drehtag für Colton Haynes einspringen musste und man also von hinten oft Jeffs Ohr und Nacken sieht anstelle von Coltons.

Die nächste Frage amüsierte Daniel sehr, es drehte sich nämlich darum, dass er gerne mal eine weibliche Rolle spielen würde, am allerliebsten Meryl Streeps Rolle in "Der Teufel trägt Prada": "I think I'd do a fucking good job!" Oh ja, kann das bitte jemand realisieren? Zum Thema, dass Michael Malarkey und er die gleiche Schauspielschule, LAMDA, besucht haben und sich nun hier wiedersehen, und wie es allgemein mit den Freundschaften im Schauspielgeschäft aussehe, erklärte Daniel, es sei ähnlich wie mit anderen Schulen. Man hat durch die Schulzeit eine Verbindung zueinander und wenn man sich Jahre später wiedersieht, ist diese Verbindung noch da. Ansonsten sei es aber sehr schwierig im Schauspielgeschäft, da man oft sehr intensive Zeiten mit anderen Schauspielern zusammen verbringt, die aber sehr kurz sind und man sich dann oft Jahre nicht sieht. Er glaubt, das sei der Grund, warum alle Schauspieler ein bisschen verrückt seien.

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Daniel Sharman, Alpha Con 2014
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Wie schon erwähnt, ist Daniel ausgebildeter Theaterschauspieler und er erklärte, er befinde sich noch im Lernprozess, Schauspieler vor der Kamera zu sein, wo eben keine großen Gesten, sondern subtile Kleinigkeiten zählen und wo man massenweise Leute am Set um sich herum hat, die man beim Spielen ausblenden muss. Besonders seltsam ist es für ihn, dass oft Szenen mehrfach gespielt werden und man verschiedene Variationen abliefert, von denen am Ende vielleicht zwei unterschiedlich gemeinte Ansätze zusammengeschnitten werden, die ein Ergebnis bilden, das so gar nicht in einem durchgespielt wurde.

Sehr interessant war, besonders nachdem Dylan uns in seinem Panel beschrieben hatte, was er an Europäern und Europa so sehr schätzt, zu hören, was Daniel an Amerika so sehr schätzt. Er nannte den Optimismus und die unbegrenzten Möglichkeiten durch das nicht vorhandene Klassensystem.

Foto: Daniel Sharman, Alpha Con 2014 - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Daniel Sharman, Alpha Con 2014
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Zurück zum Thema "Teen Wolf" ging es um die Beziehung zwischen Isaac und Melissa McCall sowie Chris Argent, die beide sozusagen Isaacs Adoptiveltern gebildet haben. Daniel glaubt, Isaac braucht die Struktur, die Melissa durch ihre Regeln im Haus in seine Leben gebracht hat, und die Tatsache, dass Isaac als Waise sich Menschen im Leben sucht, denen er folgen kann, Melissa und Chris, sei sehr realistisch. Wenn mich nicht alles täuscht, klang hier auch an, dass Jeff Davis diese Vater-Sohn-Beziehung zwischen Chris und Isaac auch wirklich für eine größere Entwicklung geplant hatte, wie man es am Ende der dritten Staffel vermuten konnte, und mir blutet wirklich das Herz, dass wir das in dieser Form nun nicht mehr zu sehen bekommen werden! Wenn Isaac jedoch zurückkäme, wäre Daniel sehr daran interessiert, dass Isaac durch seinen Aufenthalt in Frankreich sehr viel dazugelernt hat und erwachsen geworden ist, denn das sei es, was er sich als Schauspieler gewünscht hat. Daniel hätte gerne mehr mit Dylan O'Brien zusammengearbeitet, aber sie hatten sehr wenige Szenen miteinander, da ihre Charaktere seiner Meinung nach zwei verschiedene Dinge in der Serie repräsentieren, und hätten sie viele Szenen miteinander gehabt, hätten Stiles und Isaac zuviel aufeinander herumgehackt und Scott hätte immer nur genervt in der Mitte gestanden, während Isaac gesagt hätte: "Listen, I'm wearing a scarf..." Herrliche kleine Anspielung, die die Halle zum Jubeln brachte!

Foto: Daniel Sharman, Alpha Con 2014 - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Daniel Sharman, Alpha Con 2014
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Auf die Frage, welche Frage er gerne gestellt bekommen würde, antwortete er "Why do you do it and who do wanna you do it for?" Er denkt, Schauspieler tragen heutzutage eine große Verantwortung und er findet es wichtig, dass man darin seine Möglichkeit findet, Leute zu inspirieren, etwas aus sich zu machen, und er hofft, dass das was er tut, andere dazu bringt, Gutes zu tun. Interessant fand ich an dieser Antwort, dass sie alles andere als aus einem Guss kam. Er hatte diese Antwort mit Sicherheit so noch nie gegeben, er stockte immer wieder und machte sich Gedanken und so kam sie sehr ehrlich rüber. Wieder lustig wurde es aber auch gleich darauf schon wieder, als er von seinem Talent fürs schnelle Rennen erzählte. Es habe ein Rennen am "Teen Wolf"-Set gegeben und drei Wochen lang habe es vorher viele große Sprüche gegeben, er aber gewann mit einer solchen Länge Abstand, dass quasi niemand anders zu sehen war. Auch in der Szene, als Isaac durch den Wald rannte, kam die Kamera überhaupt nicht mit. Diese Erinnerung bereitete ihm auf der Bühne großen Spaß! Seine Lieblingsepisode ist übrigens "Motel California".

Am Set von "The Originals" wird Daniel endlich wieder mit Joseph Morgan arbeiten, mit dem er schon bei "Immortals" zusammen spielte. Daniel findet, Joe sei seitdem erwachsen geworden, ein richtiger Mann sei er nun, und das zu realisieren, bedeute für ihn, auch endlich mal erwachsen werden zu müssen. Aber er fügte an, er werde alles versuchen, Joe wieder zum Teenager zu machen. Und er verriet, dass er für eine längere Dauer bei "The Originals" mitspielen werde, nicht nur für wenige Episoden. Zum Abschied bedankte er sich ausgiebig und verließ uns mit den Worten: "I hope you keep watching stuff that I do!" Keine Sorge, Daniel!

Bericht zum "Teen Wolf"-Panel bei der Alpha Con

Nicole Oebel - myFanbase

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