Alpha Con 2014 bei Wien
Dylan O'Brien - Panel

Foto: Dylan O'Brien, Alpha Con 2014 - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Dylan O'Brien, Alpha Con 2014
© myFanbase/Nicole Oebel

Beim ersten Blick aufs Convention-Programm hatte ich mich zu Anfang noch gefragt, ob Dylan O'Brien am Sonntagmorgen der Richtige für das erste Solo-Panel sei. Am letzten Convention-Tag sind meistens alle schon ziemlich kaputt und wenn dann jemand den Tag eröffnet, bei dem der Funke nicht überspringt, kann das schonmal etwas schleppend ausfallen. Aus Videos von der ComicCon war mir Dylan – vor allem neben Stimmungskanone Tyler Posey – immer eher scheu und zurückhaltend vorgekommen und nicht wie jemand, für den ein morgendliches Solo-Panel die gemütlichste aller Vorstellungen ist. Am Sonntagmorgen jedoch wurde schnell klar, dass Dylan auch ohne die anderen Teen Wölfe neben sich auf der Bühne ein echter Sonnenschein ist! Er gab verschiedentlich zu, etwas unsicher zu sein, aber das machte ihn nur umso liebenswerter, und das Publikum lag ihm völlig zu Recht zu Füßen. Nachdem er also sehr entspannt festgestellt hatte, dass die Hitze die gleiche war wie am Vortag, stellte er sich gleich den Fragen der Fans.

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Dylan O'Brien, Alpha Con 2014
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Dylan hat sich schon mehrfach mit Jeff Davis darüber unterhalten, warum Stiles nicht von Scott in einen Werwolf verwandelt werden möchte, denn er glaubt, Stiles' Naturell und übernatürliche Fähigkeiten wären eine magische Kombination. Es ist jedoch so, dass Stiles stolz darauf ist, Mensch zu sein, und daher möchte er es bleiben. Dylan verglich das mit dem sich Fernhalten vom Alkohol. Als Gaststars wünscht Dylan sich Michael J. Fox als Werwolf von nebenan und Andrew Garfield, der in Dylans Augen jede Rolle spielen könne, weil er einfach großartig sei. Als das Mädel am Mikro Selena Gomez vorschlug, war Dylan jedoch auch sofort an Bord und meinte, das wäre eine klasse Idee. Danach lachte er einfach ein bisschen vor sich hin und meinte, es sei lustig, hier auf der Bühne zu sein. Sowas Süßes! Auch seine Schilderung der Tatsache, dass er sich am Set jeden Tag irgendwie wehtut und anschließend an jede Szene irgendwo blutet, brachte ihn selbst zum Lachen. Und wie sehr ihn die Fähigkeit, über sich selbst lachen zu können, noch sympathischer machte, könnt ihr euch denken! Über Stiles sagte Dylan, dass er ihn für einen sehr starken Menschen hält. Nach allem, was er in der letzten Staffel durchgemacht hat, sei er trotzdem in der Lage, sich wieder zusammenzureißen und für seine Freunde da zu sein. Auch die Verarbeitung seiner Gefühle für Malia und Lydia trägt viel zur charakterlichen Entwicklung bei. Ob nochmal ein wenig Nogitsune in ihm durchscheint? Dylan sagte, er sei definitiv dazu bereit. Aber er glaubt, es ist für die Serie sehr wichtig, dass HappyStiles wieder da ist. Die letzte Staffel sei so düster geworden, dass diese Seite von Stiles einfach fehlte, obwohl es für ihn schauspielerisch natürlich eine tolle Herausforderung war und er auch froh ist, dass die Fans es so gut angenommen haben.

Foto: Dylan O'Brien, Alpha Con 2014 - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Dylan O'Brien, Alpha Con 2014
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Über die Vorstellung, was seine eigenen Eltern dazu sagen würden, wenn er ihnen von Werwölfen etc. erzählen würde, musste Dylan wieder lachen. Er glaubt, sie ständen ihm zwar zur Seite, würden ihn aber still und leise in einen Entzug einweisen. Zum Casting erzählte Dylan, dass er ursprünglich geschickt werden sollte, um für die Rolle des Scott vorzusprechen. Er selber bat dann aber darum, sich für Stiles bewerben zu dürfen, weil ihm die Rolle viel besser gefiel, obwohl es sich dabei nicht um die zentrale Hauptrolle drehte. Er hatte direkt eine Vorstellung davon, wie er in die Rolle des Stiles hineinfinden würde, und er ist bis heute froh, dass er diese Rolle bekommen hat, weil er glaubt, dass es immer eine seiner, wenn nicht sogar die absolute Lieblingsrolle sein wird, die er jemals spielen wird. Er würde auch gerne eine Flashback-Episode drehen, die mehr von der Familie Stilinski zeigt und sich näher mit dem Tod der Mutter auseinandersetzt. Er würde diese Szenen auch gerne selber spielen, weiß jedoch nur nicht, wie das passen könnte, da die Mutter schon vor langer Zeit gestorben ist. Besonders gefiel mir bei seiner Antwort zu dieser Frage auch, wie genau er die Szene aus 3A wiedergeben konnte, in der Sheriff Stilinski Melissa McCall vom Tod seiner Frau erzählt. So oft erlebt man es, dass Schauspieler sich nicht an ihre eigenen Szenen erinnern können, geschweige denn an die von ihren Kollegen. Das war also ein sehr herzerwärmender Moment zu hören, wie gut er Inhalte aus der Serie parat hat!

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Dylan O'Brien, Alpha Con 2014
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Und im nächsten Moment kam alles zusammen! Da stand ich nämlich selber am Mikrofon, Fangirl und "Teen Wolf"-Rezensentin in einem. Mir klopfte das Herz bis zum Hals, hatte ich doch jede Episode der dritten Staffel aufs Genaueste untersucht und nach und nach kaum mehr genug Worte finden können, um Dylans phantastische Darbietung hervorzuheben. Und nun konnte ich ihm persönlich eine Frage zu seiner Arbeitsweise stellen und mir quoll erneut das Herz über vor Freude darüber, wie bedacht und ausführlich er darauf antwortete und sich auch eingehend für mein Lob zu seiner Leistung bedankte. Es drehte sich um die Szene in 3B im Keller, wo Stiles so herzzerreißend weint und leidet. Dylan erklärte, dass er sich nicht auf eine Darstellungsweise festlegt, bevor er sich ans Set und in den Moment hineinbegibt. Er kannte zwar Text und Regieanweisungen, aber dass er in dieser Szene so heftiges Weinen und so viel Emotionalität einfließen lassen würde, ergab sich für ihn erst, als er sich körperlich in die Szene hineinbegab. Meines Erachtens unterstreicht das nochmal in ganz besonderer Weise sein Talent, denn welcher Schauspieler kann überhaupt so überzeugend bitterlich weinen, und das dann auch noch ohne größere Vorbereitung.

Foto: Dylan O'Brien, Alpha Con 2014 - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Dylan O'Brien, Alpha Con 2014
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Sein Lieblingscharakter aus "Maze Runner" ist Minho, da dieser wichtig für Thomas sei, weil die beiden entspannt miteinander umgehen können. Er mag aber alle furchtbar gerne und hat für sich die Theorie entwickelt, dass Thomas ein wenig von allen Figuren reflektiert und eine Art Balance aller Figuren darstellt. Über die Vorstellung wie "Maze Runner" sich entwickelt hätte, wenn Stiles an Thomas' Stelle im Aufzug aufgewacht wäre, musste Dylan wieder sehr lachen. Er meinte, es wäre einfach alles sehr viel schneller vonstatten gegangen, und er gab spontan ein bisschen von Stiles' Hals-über-Kopf-Mentalität zum Besten, und es war herrlich zu sehen, wie man in diesem Moment wirklich Stiles vor sich sah und nicht Dylan! Unglaublich witzig wurde es dann, als ein Fan eine Spoilerfrage zu "The Maze Runner" stellen, aber den genauen Inhalt nicht aussprechen wollte, um den anderen Besuchern nichts vorweg zu nehmen. Dylan verstand leider überhaupt nicht, um welchen Moment es ging, versuchte zwar sein Bestes und hakte wiederholt nach, verstand es aber bis zum Schluss nicht, so dass wir alle am Boden lagen vor Lachen, während er ein furchtbar schlechtes Gewissen bekam. Sowas Niedliches gibt's einfach nicht nochmal!

Foto: Dylan O'Brien, Alpha Con 2014 - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Dylan O'Brien, Alpha Con 2014
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Besonders schön war es auch zu hören, was Dylan über die Europäer und Europa an sich denkt. Er findet, wir sind freundliche, höfliche Menschen und er erzählte, er habe auch außerhalb der Con nur hilfsbereite Menschen getroffen. Es sei schon ein seltsames Gefühl, sich über die Freundlichkeit Fremder zu wundern, aber zuhause sei er das einfach nicht gewöhnt. Auch empfindet er Europäer als weniger materialistisch und wünscht sich, mal einen ganzen Sommer lang nur durch Europa touren zu können.

"Teen Wolf", sagte er, wird immer einen Platz in seinem Herzen haben, weil es sein erster Schauspieljob ist, wo er seine ersten Erfahrungen gemacht hat, wo er Freunde fürs Leben gefunden hat, und er betrachtet die Serie als seine Heimat. Ruft man sich nochmal all die unglaublich liebenswerten freundschaftlichen Momente unter den Darstellern allein an diesem Wochenende in Erinnerung, kann man ihm diese Worte sofort nachfühlen! Am Ende nutzte Dylan die Gelegenheit, sich ausgiebig für das Wochenende zu bedanken, er sei tief berührt von allem, was die Fans ihm entgegengebracht haben und auch wenn er insgesamt etwas erschöpft war an dem Wochenende, so sei das Erlebnis mit den Fans es absolut wert gewesen. Der Jubel, der darauf folgte, ließ keinen Zweifel daran, dass wir Fans der gleichen Ansicht sind!

Bericht zum "Teen Wolf"-Panel bei der Alpha Con

Nicole Oebel - myFanbase

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