Bewertung

Review: #2.20 Panama

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Endlich haben sie es geschafft, doch Michael wäre nicht Michael, wenn er nicht doch unzufrieden mit dem gesamten Verlauf seines Planes wäre und will nun, sich in Sicherheit glaubend, ein paar Fehler korrigieren. Dies muss wohl in etwa die Stelle gewesen sein, an der die Autoren wussten, dass es auch noch eine weitere Staffel geben wird.

Schlechtes Gewissen

Zwar lief nicht alles nach Plan und Michael und Lincoln befinden sich weiterhin ständig in Gefahr, weil aus der Begnadigung auch nichts geworden ist, aber alles in allem ist die Flucht gelungen. Mit der Yacht könnten die beiden Brüder gemütlich Richtung Sonnenuntergang segeln und die Seele baumeln lassen. Doch Michael beschäftigen die Dinge der vergangenen Monate sehr. Vor allem, dass er Sara nun doch verloren hat, macht ihm sehr zu schaffen. Michael lässt seinen Gefühlen freien Lauf und nimmt sogar einen Kampf mit Lincoln in Kauf. Dieser sagt dann zwar richtig, dass sie sich nicht auch noch verlieren dürfen, doch Michael ist nicht mehr zu überzeugen. Angestachelt durch die Nachricht von Sucre geht Michael seinen eigenen Weg und will T-Bag dingfest machen, um so sein Gewissen zu beruhigen.

Es sind wirklich viel zu viele schlimme Dinge passiert, damit Linc und Michael an diese Stelle kommen konnten, an der sie sich gerade befinden. Trotzdem halte ich es für ein bisschen zu optimistisch von Michael, dass er glaubt, jetzt spontan, ohne jeden durchdachten Plan (und das ist nunmal die gesamte Zeit seine Stärke gewesen) ein paar Geschehnisse rückgängig machen zu können. Objektiv betrachtet ist das also völliger Schwachsinn. Subjektiv gesehen ist es aber ein logischer Schritt für Michaels Charakter. Er leidet schon länger unter all den Ereignissen, die es nie hätte geben sollen, weil er selbst nicht gewusst hatte, welche Ausmaße alles annimmt. Dass ihn nun ein inneres Bedürfnis nach Wiedergutmachung treibt, statt sein Leben zu genießen, als wäre nichts gewesen, steht ihm sehr gut. Da muss man fast schon überlegen, ob nicht Lincolns Einstellung die eigentlich anzuklagende ist. Er zieht sich im Prinzip aus der Verantwortung und will einfach endlich mal zur Ruhe kommen und halbwegs frei sein. Das ist natürlich absolut verständlich, bleibt aber irgendwie auch sehr egoistisch. Allerdings muss man ihm trotzdem zu Gute halten, dass er auch helfen will, nur eben nicht jetzt und ganz ohne Plan.

Verbissen

Mahone will und kann nicht akzeptieren, dass ihm Michael entkommen ist. Er arbeitet hart und ohne sich ein Pause zu gönnen an dem Fall, sichtet nochmals alle Dokumente und findet tatsächlich noch etwas. Michael war aber auch clever bei seiner Vorgehensweise und da Mahone das trotzdem zu entschlüsseln weiß, bin ich erneut einfach nur beeindruckt (auch wenn es nicht gereicht hat, Michael zu fassen). Er ist und bleibt ein genialer Ermittler, der einfach nur einen großen Fehler begangen hat, der ihm ewig nachhängt. Dies wird vor allem in seiner Auseinandersetzung mit Wheeler deutlich. Im Prinzip hält Mahone große Stücke auf ihn und gibt ihm den Rat, nicht den gleichen Fehler zu machen, wie er selbst. An diesen Fehler wird er auch prompt mal wieder von Bill Kim erinnert. Er hat also weiterhin keine Wahl, hält seinen Ehrgeiz somit aufrecht und probiert nun mit neuen Ideen, an Michael ranzukommen. Sich als Sucre auszugeben, ist dabei natürlich ein guter Schachzug, denn auch Mahone weiß, dass Michaels Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft seine Schwäche ist.

Im Zuge der weiteren Planung ist außerdem der Name Sona gefallen. Eine neue Strategie steckt dahinter, aber der Zuschauer wird zunächst im Dunkeln gelassen, was damit gemeint ist. Hier wird offenbar schon ein möglicher Schauplatz für die dritte Staffel ins Spiel gebracht.

Frei

C-Note hat es geschafft. Weil er gegen Mahone aussagen wird bzw. schon ausgesagt hat, bekommt er die Freiheit und eine neue Identität sowie seine Familie geschenkt. Dass dem FBI diese Aussage derart wichtig ist, finde ich zwar auch etwas seltsam, aber in Anbetracht, was C-Note wirklich getan hat, ist er auch nicht als gefährlich einzustufen. Ich freue mich sehr über diesen Ausgang der Geschichte, weil er so viel leiden musste und dieses Glück in meinen Augen einfach verdient hat. Allerdings kann ich mir auch vorstellen, dass wir durchaus nochmal von ihm hören werden, sollte es Mahone an den Kragen gehen. Ich versuche also noch nicht ganz so euphorisch zu sein und hoffe heimlich, still und leise für mich, dass wir bei C-Note am Ende der Geschichte angekommen sind und dort keine negativen Entwicklungen mehr eintreten.

Verfolgt

T-Bag ist nun also das Zündlein an der Waage. Er ist wirklich nur noch krank. Um seinen Kummer zu ertränken, will er von Prostituierten, dass sie Susan spielen und verwöhnen. Wer dabei einen Fehler macht, bezahlt es mit seinem Leben. Wie er aber auf die Idee kommt, nach Panama zu fahren, ist auch etwas seltsam. Er bewegt sich natürlich einfach nur gen Süden und da er nun auch in Mexiko gesucht wird, musste er das Land wechseln, aber Guatemala hätte durchaus auch erstmal gereicht. Nun ja, im Endeffekt spielt es keine große Rolle. Panama ist also der Ort für den großen Showdown. Bellick, der Maricruz in seiner Gewalt hat und sich der Zuffal aus der letzten Folge somit aufklärt, und Sucre, der sie unbedingt retten will, sind dorthin unterwegs, um das Geld zu bekommen. Michael will T-Bag offenbar töten und Mahone hat sich das natürlich alles sehr clever ausgedacht und ist auch unterwegs. Treffpunkt Panama. Hier kommen alle wieder zusammen und ich halte es fast für ausgeschlossen, dass alle Beteiligten aus dieser Staffel lebend heraus kommen. Zwei Folgen sind es noch. Ich kann es kaum erwarten.

Fazit

Es hätte für fast alle eine Happy-End-Folge sein können, doch irgendetwas ist ja immer. Der große Showdown für das Staffelfinale ist vorbereitet.

Emil Groth - myFanbase

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