Bewertung

Review: #2.08 Reingefallen

Auch wenn der Titel ein wenig spoilerte, ist er doch ziemlich gut gewählt für diese Episode. Dass T-Bag sich als der cleverste von allen herausstellt, macht ihn zwar nicht symphatischer, gibt der ganzen Story aber eine erfreuliche Wende, zumal nun auch Bellick wieder im Spiel ist.

Neue Trennung

Der Plan von Michael und Sucre war eigentlich genial. Mich hätte man damit auch aufs Kreuz gelegt. Ich kann aber leider nicht verstehen, warum Michael das Geld nicht durch sechs Leute teilen wollte. Fünf Millionen sind doch mehr als genug, da machen es nun zwei Personen mehr oder weniger nicht aus. Und wenn Michael sowieso die Absicht hatte, T-Bag aus dem Verkehr zu ziehen, hätte man das auch schon viel früher machen können. Mir kam es zumindest nicht wie eine spontane Idee vor. Nun gut, so entwickelt sich die Story wieder in eine andere Richtung. C-Note ist nun allein und völlig blank unterwegs. T-Bag will Rache nehmen und könnte durch Bellick und Geary unbequeme Verfolger bekommen, die es aber nur aufs Geld abgesehen haben und sich bestimmt bestechen lassen. Michael und Sucre müssen sich nun auch mit bescheidenen Mitteln neu organisieren und bekommen gleich wieder Probleme.

Eine Unachtsamkeit von Sucre führt irgendwie dazu, dass er sich das Bein einklemmt. Und der Baumstamm lässt sich natürlich jetzt kein kleines bisschen mehr bewegen. Da kann man eigentlich nur von Glück reden, dass die vermuteten Blutegel nicht doch im Wasser sind und überall andocken. Auch wenn dieser Part sehr konstruiert ist, bringt er doch einige schöne Szenen zwischen Michael und Sucre hervor, die nun endlich mal wieder zeigen können, wie gute Kumpel sie doch geworden sind. Dass Michael ihn nicht einfach zurück lässt, war aber klar und auch dass die Spürhunde es nicht rechtzeitig schaffen, hat mich eigentlich nicht verwundert. Spannend war es also nur bedingt, aber menschlich wurde uns viel erzählt, was sehr zu gefallen wusste.

Die gemeinsame Zukunft wurde bereits geplant, aber auch hier kommt wieder was dazwischen. Maricruz hat Hector vor dem Traualtar stehen lassen. Das war wohl die erste sinnvolle Entscheidung, die sie seit langer Zeit getroffen hat. Leider ist Sucre nun wieder ganz besessen davon, zu ihr zu kommen und dabei hat sie ihm den ganzen Schlamassel doch irgendwie schon eingebrockt. Interessant könnte an dieser Stelle noch sein, inwieweit Hector noch eine Rolle als schäumender Ex-Verlobter spielen wird und Sucre ein weiteres Problem mehr bekommt. Und um hier nur mal kurz ganz rumzuspinnen, wäre es sogar möglich, dass Maricruz das nur gemacht hat, damit Sucre für die Polizei angelockt wird, ähnlich wie das bei Lincoln und LJ versucht wurde. Ich hoffe nicht, dass es so kommt, aber zutrauen würde ich es ihr schon. Das hätte man dann aber auch noch anders anstellen können und ich möchte den Fans von Sucre und Maricruz auch nicht den Optimismus nehmen.

Zurück bleibt nun Michael, der sich sicherlich darum bemüht, seinen Bruder wieder zu treffen. Dieser hat auf sehr clevere Weise LJ zu sich geholt. Ich dachte erst, dass man diesen Schläger von der Gegenseite organisiert hätte, damit Lincoln als Verteidiger eingreift, aber die guten Ideen kommen eben auch nur von den Guten.

Bleibt die Flüchtlinge betreffend nur noch die Frage, was eigentlich mit Haywire ist, aber da mich dieser Part bisher nicht interessierte, störte mich seine Abwesenheit in dieser Episode überhaupt nicht.

Textmessage

Sara gerät nun immer tiefer in den Strudel von Verschwörungen und kann mit etwas Glück überleben. Nur gut, dass diese Auftragskiller wohl nur die Info "Frau an Telefonzelle" bekommen haben. Dass es zufälligerweise dann eine andere trifft, konnte man nicht ahnen. Sowas nennt man dann wohl unvermeidbare zivile Opfer. Dass Sara in ihrer Wohnung allerdings nicht schon aus dem Verkehr gezogen werden konnte, ist wieder ein Beweis dafür, dass sich das Böse einfach nicht durchsetzen kann. Die sind einfach viel zu umständlich und leichtsinnig. Sara weiß nun jedenfalls nicht mehr ein und aus und besinnt sich auf die einzige Person, auf die sie sich noch verlassen kann. Michael ist ihr neuer Hoffnungsschimmer, nachdem ihr Vater tot und dessen Berater an allem beteiligt ist. Die Liste ihrer Freunde ist wirklich kurz, aber wenn man im Gefängnis arbeitet und vorher drogensüchtig war, ist da sicherlich auch nicht viel mehr möglich. Zumal auch noch Freunde in Gefahr zu bringen, nicht unbedingt ihr Anliegen ist.

Um Michael nun zu kontaktieren, muss sie mal ernsthaft über die Papiervögel nachdenken. Die Nummern stellen sich als Textnachrichten heraus, was zunächst mal keine schlechte Idee ist, weil kompliziertere Codes für Sara kaum zu entschlüsseln gewesen wären, für die ahnungslose Gegenseite aber auch kein Problem darstellt. Leider konnte Kellerman aber den letzten Vogel finden und weiß nun auch ein wenig Bescheid. Sein Plan geht also auf und er wird Michael und vielleicht auch Lincoln finden, wenn diese nicht wieder ein Ass im Ärmel haben und ihre Gegner austricksen können. Gespannt darf man auch noch sein, wie weitere Erfolge bzw. Misserfolge die interne Struktur im Stab der Präsidentin beeinflussen. Der Klassenkampf ist dort auch noch voll im Gange.

Nachgehakt

Mahone bekommt die erwarteten Probleme von der nächsthöheren Ebene und wird ordentlich ausgefragt. Dass er dabei ein so aggressives Verhalten an den Tag legte, zeigt, wie überzeugt er von der Sache ist. Das scheint erstmal persönlicher Natur zu sein und zwischen Mahone und Agent Sullens liegt gewiss noch einiges im Argen. Dass Mahone nicht persönlich eine Tötungsmaschine ist, sondern im Auftrag von Kellerman handelt, erklärt dann doch Einiges. Der Cliffhanger offenbart nochmal den Auftrag und versichert auch dem letzten Zuschauer, dass Mahone nicht darauf aus ist, die Flüchtlinge zu fangen, sondern zu töten. Ob sich die Präsidentin und ihr Team allerdings wirklich komplett für ihn einsetzen werden, bezweifle ich. Es gibt sicherlich einen Grund, warum sie gerade Mahone für diese Aufgabe ausgesucht haben. Mir gefällt die Entwicklung um Mahone, das nimmt immer komplexere Züge an und lässt noch viele Möglichkeiten offen.

Fazit

Die Episode hat inhaltlich viel geleistet und einige Charaktere vorwärts gebracht. Gerade Michaels und Sucres Freundschaft hat einen großen Schritt gemacht und auch wenn nicht alles in letzter Konsequenz durchdacht wurde, können die Entwicklungen gefallen. Nur die Spannung leidet weiterhin und das Bedürfnis nach sofortigem Weiterschauen, wie ich es in Staffel 1 oft hatte, fehlt.

Emil Groth - myFanbase

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