Henry Francis
Was seine politische Laufbahn betrifft, so bekommt Henry eines Tages bei einem kurzfristig einberaumten Restaurantbesuch von einem Parteikollegen, Ralph Stuben, ein äußerst verlockendes Angebot unterbreitet: Der Kongressabgeordnete John Lindsay ist beim Zusammenstellen seines Teams für die bevorstehenden Bürgermeisterwahlen in New York auf ihn aufmerksam geworden und hätte ihn gerne als Berater an seiner Seite. Während Henry sich diese einmalige Gelegenheit durch den Kopf gehen lässt, muss er missmutig beobachten, wie seine Frau ihn vor den Augen Stubens blamiert. Pausenlos starrt Betty nämlich auf einen Tisch am anderen Ende des Restaurants, wo ihr Ex-Ehemann Don mit einer hübschen jungen Dame, Bethany Van Nuys, diniert. Auf dem Nachhauseweg stellt Henry sie später aufgebracht zur Rede und äußert den Verdacht, dass ihr immer noch etwas an Don liegt. Betty bestreitet dies vehement und reagiert eingeschnappt auf diese Unterstellung.
Während Betty ihren Ärger in den darauf folgenden Tagen in sich hineinfrisst, lässt Henry seinen Frust an Don aus. Er ruft den Kreativdirektor im Büro an und fordert ihn auf, so bald wie möglich die letzten Sachen, die er noch in der Garage in Ossining gelagert hat, abzuholen. Gleichzeitig erzählt er ihm von der bevorstehenden Geburtstagsfeier für Gene, lädt ihn aber demonstrativ nicht dazu ein. Auf Bettys Einladung hin erscheint Don schließlich dennoch auf der Party, was Henry sichtlich überrascht. Betty versichert ihm jedoch, dass sie an seiner Seite vollkommen glücklich sei und Don nur Gene zuliebe angeboten habe, zu kommen. Die beiden legen ihren Streit daraufhin bei und treiben stattdessen die Suche nach einem neuen Zuhause voran. Schon kurze Zeit später werden sie in Rye fündig, sodass der längst überfällige Umzug endlich über die Bühne gehen kann. Dabei kommt es aber erneut zu einer Auseinandersetzung zwischen den Eheleuten, da Betty die langjährige Haushälterin Carla ohne Rücksprache mit Henry entlassen hat, noch dazu wegen einer Lappalie. Sie solle endlich erwachsen werden, wirft Henry seiner Frau, die sich wie immer missverstanden fühlt, an den Kopf.
Obwohl Henrys Traum vom privaten Neubeginn mit der Übersiedelung in ein beachtliches Anwesen in Rye endgültig in Erfüllung geht, wird seine Freude durch Bettys offenkundige Unzufriedenheit, die sich in einer beträchtlichen Gewichtszunahme manifestiert, getrübt. Er reagiert zwar äußerst verständnisvoll und betont mehrfach, sie nach wie vor wunderschön zu finden, doch in Wahrheit belastet ihn der Zustand seiner Gattin sehr. So kommt ihr Intimleben de facto zum Erliegen, und bei gesellschaftlichen Verpflichtungen muss er immer öfter alleine erscheinen. Als dann auch noch der Verdacht im Raum steht, Betty könnte an Krebs erkrankt sein, ist die Stimmung im Hause Francis endgültig in den Keller. Ein negativer Befund bringt dann aber die erhoffte Wende, und Bettys neuer Lebensmut stimmt Henry sichtlich glücklich. Sowohl privat als auch beruflich verreisen sie wieder öfter, während Pauline zuhause auf die Kinder aufpasst. Die Zufriedenheit mit der familiären Harmonie überstrahlt sogar Henrys wachsende Karrieresorgen, die aufkommen, als der von ihm beratene New Yorker Bürgermeister Lindsay sein Antreten bei den Präsidentschaftswahlen 1968 in Frage stellt.
In den Folgemonaten denkt Henry immer häufiger über eine berufliche Veränderung nach. Ihm wird sogar ein Sitz im Senat in Aussicht gestellt, doch er kann sich anfangs nicht dazu durchringen, seinen Beraterjob an den Nagel zu hängen. Seine Meinung ändert sich aber, als er infolge des Attentats auf Martin Luther King miterlebt, wie unbefriedigend Bürgermeister Lindsay die damit einhergehende Krise in New York managt. Frustriert gibt er seinen Posten auf und kandidiert tatsächlich selbst auf Seiten der Republikaner für den Einzug in den Senat. Seine neue Politikerkarriere bringt eine Vielzahl von gesellschaftlichen Verpflichtungen mit sich, zu denen ihn die inzwischen wieder erschlankte und vor Selbstbewusstsein strotzende Betty bereitwillig begleitet. Henrys Stolz auf seine attraktive Vorzeigegattin erfährt jedoch einen herben Dämpfer, als er erkennt, dass Betty zum Objekt der Begierde seiner mitunter aufdringlichen Politikerkollegen wird. Während er auffallend eifersüchtig reagiert, genießt Betty ihre Ausstrahlung auf die Männerwelt sichtlich und lässt sich später sogar auf einen Seitensprung mit ihrem Ex-Gatten Don an. Ihre Zukunft sieht sie jedoch ganz klar an der Seite von Henry, der nicht nur beruflich auf dem aufsteigenden Ast ist, sondern sich auch immerzu vorbildlich um ihre drei Kinder kümmert.
Nicht selten muss Henry nach getaner Arbeit seine Freizeit damit verbringen, Konfliktsituationen zwischen Betty und ihren Kinder zu entschärfen, etwa nach einem verpatzten Schulausflug mit Bobby oder als Sally sich im Internat die Nase bricht. Henrys Geduld mit seiner Frau hat aber auch Grenzen, wie sich anlässlich eines gemütlichen Abendessens im Kreise der Nachbarn zeigt. Als Betty nämlich beginnt, ihre Ansichten zum Vietnamkrieg kundzutun und ihrem anders denkenden Mann gegenüber zu verteidigen, hängt der Haussegen tagelang schief. Während der beschämte Henry meint, dass sie das Denken lieber ihm überlassen solle, kontert seine nicht minder echauffierte Gattin, sich von ihm nicht den Mund verbieten zu lassen. Nach einer Nacht in getrennten Betten und ein paar Tagen dicke Luft scheint der Streit jedoch wieder vergessen, und die gesamte Familie verfolgt mit Spannung die legendäre Mondlandung im Fernsehen.
Ein schwerer Schicksalsschlag ereilt die Familie Anfang der 1970er, als bei Betty ein bösartiger Lungenkrebs entdeckt wird, der sich bereits in ihrem ganzen Körper ausgebreitet hat. Henry will dies erst nicht wahrhaben und setzt alle Hebel in Bewegung, um seiner Frau die angesehensten Fachärzte zu vermitteln. Betty spricht sich jedoch vehement gegen eine Strahlenbehandlung aus und findet sich mit ihrem baldigen Tod sehr viel rascher ab als ihr niedergeschlagener Gatte. In einem Akt der Verzweiflung wendet sich Henry sogar hinter Bettys Rücken an Sally und bittet sie, ihrer Mutter Vernunft einzubläuen, doch auch sie scheitert. So muss Henry letztlich tatenlos mit ansehen, wie Betty tapfer ihrem Alltag nachgeht, als sei nichts passiert, wohingegen er nicht weiß, wie sein Leben ohne sie weitergehen soll. Angesichts dessen will Betty ihm auch nicht zumuten, sich nach ihrem Tod um ihre Kinder kümmern zu müssen, und plant stattdessen, Bobby und Gene bei ihrem Bruder William und dessen Frau Judy aufwachsen zu lassen.
Charakterbeschreibung von Henry Francis (Staffel 3 und 4)
Willi S. - myFanbase
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