Von Cowboys, Indern, Generälen und Haien - die Vierte Staffel von Psych

Mit einem regelrechten Paukenschlag verabschiedet sich die vierte Staffel von "Psych" in die wohlverdiente amerikanische Sommerpause. Während wir hier in Deutschland noch immer auf den Start der dritten Staffel warten müssen, wurde in den USA längst eine Fünfte Runde der Serie angekündigt. Werfen wir also mal einen Blick zurück auf das vierte Jahr, auf Höhen und Tiefen und auf interessante und abgedrehte Geschichten.
Die Charaktere
Wer hätte gedacht, dass wir Shawn Spencer tatsächlich mal in einer ernsten Beziehung erleben dürfen! Im letzten Staffelfinale hat sich unser angeblich medial begabter Ermittler mit seinem Highschoolschwarm getroffen und ihr doch glatt den Vorzug vor Juliet gegeben.
Abigail passt wunderbar zu Shawn. Sie ist auf dem Boden geblieben und bereit, hinter seine Verrücktheiten zu blicken. Die Beziehung, wie sie uns die meiste Zeit über präsentiert wird, ist ehrlich und erfrischen unkompliziert, auch wenn Shawn immer wieder mal die typischen, klischeehaften Männerprobleme wie Bindungsangst durchmachen muss. Nachdem sich die Beziehung zwischen Shawn und Abigail langsam aber stetig weiterentwickelt, sehen wir Zuschauer eine zunächst sehr verwirrte Juliet zurückgelassen. Hatte sie sich in #3.16 An Evening with Mr. Yang endlich getraut, Shawn um ein richtiges Date zu bitten, so muss sie jetzt damit leben, von ihm zurückgewiesen worden zu sein. Damit kann sie nicht umgehen und geht Shawn zunächst aus dem Weg.
Glücklicherweise hält die Funkstille nicht ewig. Man spricht sich aus, Juliet akzeptiert Shawns Wahl, eifersüchtelt hier und da ein bisschen, doch frau ist letztendlich eigentlich immer Herr der Lage. Immer wieder lassen die Serienmacher jedoch durchblicken, dass die Paarung Abigail-Shawn nicht auf Dauer angelegt ist, denn auch Shawn kann die Eifesüchteleien nicht lassen. So reagiert er äußerst allergisch auf Juliets Bruder Ewan, sowie auf deren College-Liebe, die nach sieben Jahren aus dem Zeugenschutzprogramm unfreiwillig zurückkehrt, um Juliets Leben durcheinander zu bringen.
Mehr als einmal hätte Shawn hingegen die Gelegenheit gehabt, Juliet seine Gefühle zu gestehen, doch so nah, wie in #4.13 Death is in the Air, waren wir dem ganzen noch nie. Leider hat man hier nicht den Mut gehabt, Shawn das letzte Stückchen des Wegs gehen zu lassen. Eigentlich ein wenig Schade, denn der Moment zwischen den beiden Charakteren war mehr als perfekt und zu diesem Zeitpunkt war Abigail eigentlich schon aus dem Spiel.
Um den Fans zu zeigen, dass die ultimative Paarung Shawn-Juliet nicht in Gefahr ist, verschwindet Abigail plötzlich durch fadenscheinige Gründe von der Bildfläche, nur um im Staffelfinale noch einmal aufzutauchen und letztendlich Shawn den Laufpass zu geben. So sehr ich die Beziehung zwischen Shawn und Abigail mochte, desto weniger kann ich mit dem abrupten Ende anfangen, vor allem nachdem Shawn in sich gegangen ist und ihr sein Innerstes dargelegt hat. Er war endlich einmal ehrlich und - vor allem - ernst, doch leider wissen nur wir Zuschauer das zu würdigen. Und während Abigail Shawn am Strand sitzen lässt, erlebt an anderer Stelle Juliet ihren intensivsten Moment der Serie nicht mit unserem Lieblingsermittler, sondern mit ihrem Partner Lassiter, dem sie weinend in die Arme fällt, nachdem dieser sie aus der Lebensgefahr gerettet hat.
Auch Gus hat man endlich mal mit einer Frau gesehen, doch auch hier war viel zu schnell Schluss, als dass einem wirklich warm ums Herz werden könnte. Dabei hätte ich gerne mehr von Gus privat erfahren, wenn er mal nicht mit Shawn abhängt und die beiden ihre kindischen Gefühle ausleben. Natürlich hatte auch er seine Glanzmomente, doch wirklich interessante Nebengeschichten um Gus waren auch in dieser Staffel eher Mangelware.
Lassiter hingegen hat diese Staffel wirklich zu gefallen gewusst. Zwar ist er noch immer mehr Sparringspartner für Shawn als ernsthafter Ermittler, doch allen voran Episode #4.15 The Head, The Tail, The Whole Damn Episode war herrlich komisch und beweist, dass die Serie unmöglich auf ihn verzichten könnte. Dennoch bleibt natürlich zu sagen, dass er als Detektiv auf der ganzen Linie versagt. Und das kontinuierlich. Überhaubt ist das gesamte Polizeipräsidium ohne Shawns Hilfe stets vollkommen ratlos, was angsichts der Serien-Prämisse einerseits natürlich verständlich ist, in der krimitechnisch hochkarätig besetzten Welt jedoch für manchen Serienliebhaber ein Graus ist. Das recht planloses Polizeiteam von Santa Barbara wirkt immer etwas unglaubwürdig. Vielleicht sind wir hier aber einfach zu verwöhnt ob der Grissoms, Castles oder Brennans der anderen Serien, in denen die Ermittler vor Intelligenz und Unfehlbarkeit nur so strotzen und auf alles eine passende Antwort haben. Von diesem Standpunkt her gesehen wirkt das Polizeipräsidium von Santa Barbara fast schon außergewöhnlich "normal".
Sträflich vernachlässigt wurde in dieser Staffel definitv Henry, der in einigen Folgen gar nur in den nicht immer sinnvollen Rückblenden zu sehen war. Eine eigene Storyline wurde ihm nicht zu gestanden. Lediglich die letzte Folge, in der er seinem Sohn zur Seite stand, zeigte, wieviel Potential noch in dem Charakter steckt und so hoffe ich, dass es kein Witz war, als Karen Vick Henry eine Position als Berater angeboten hat, die er am Ende der Staffel sogar annahm. Wir werden sehen.
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