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Review: #2.15 Wer den Penny ehrt

Ein großer Unterschied zwischen einer Fernsehserie und dem echten Leben ist, dass man bei einer Fernsehserie aufgrund der Tatsache, dass die Zeit, die in einem echten Leben so vergeht, auf die Screentime komprimiert wird, viel schneller die großen Zusammenhänge erkennt. In dieser Folge spielt How I Met Your Mother mit diesem Unterschied und lässt Ted die Ereignisse, die ineinander verflochten zu einem verpassten Flug geführt haben, Revue passieren.

"You seem to have a lot of problems with the rules of travel."

Ted und Robin verpassen einen wichtigen Flug, der Ted zu einem Jobinterview in Chicago gebracht hätte. Soviel einmal zur "Gegenwart". Die Szenen am Flughafen sind allesamt sehr unterhaltsam, denn natürlich versuchen Ted und Robin alles, um den Flug doch noch zu erwischen. Robin selbst ist dabei zunächst eher hinderlich, tritt sie doch bei der zuständigen Beamtin von einem Fettnäpfchen ins nächste, da sie eben leider oftmals nicht die sensibelste Person ist. Auch Teds Rolle in dem ganzen Schlamassel ist sehr witzig und eine Diskussion mit dem Flughafenpersonal ist lustiger als die andere. Nach und nach überlegen Ted und Robin, wie es eigentlich dazu gekommen ist, dass sie zum Flug zu spät erschienen sind. Auf den ersten Blick lag es schlicht und einfach daran, dass Ted einen Gerichtstermin hatte, bei dem er sich dafür verantworten musste, eine Absperrung in der New Yorker U-Bahn übersprungen zu haben. Doch da Robin und Ted ja zum Glück viele Wartezeiten am Flughafen haben, beschäftigen sie sich damit, zu überlegen, wie weit man diese Geschichte noch zurückverfolgen kann.

"Marshall used to think he was indestructable." "Well, it added up. I’ve never broken anything, I’ve never been sick, and when I need to I can summon incredible strength. Ted, tell the story about the really heavy door." "There was a really heavy door. He opened it."

Ted sprang damals über diese Absperrung, um Barney zu helfen, der aufgrund des Marathons, den er in Marshalls Namen gelaufen war, nicht mehr in der Lage war, alleine aus der U-Bahn herauszukommen.

Die Geschichte rund um den Marathon war einfach nur großartig. So war das hier genannte Zitat einfach nur zum Schießen und es war in dem Zusammenhang sehr witzig, Marshall dabei zuzusehen, wie er dafür trainierte, während Barney großkotzig bemerkte "Here is how you run a marathon: Step one: You start running. There is no Step two." So lächerlich Marshalls Trainigsmethoden auch wirkten, letzten Endes stellte sich heraus, dass sie wohl doch nötig gewesen wären. Denn obwohl Barney den Marathon unrealistischerweise zunächst ohne Probleme zu Ende läuft (und dabei noch einen "Zwischenstop" mit einer Lady einlegt), macht sein Körper eben letzten Endes schlapp, sodass er in der U-Bahn gefangen ist.

Barneys Sprüche in dieser Folge waren wieder mal allesamt Gold wert und es hat riesigen Spaß gemacht, ihm zuzusehen. Doch Barney wäre den Marathon nie gelaufen, hätte sich Marshall nicht den Knöchel gebrochen. Den er sich nur brach, weil Robin außer der Reihe in der WG übernachtete. Warum?

Die Szenen, die dies erklärten, waren ebenfalls zum Schreien komisch. Ted und Robin entdeckten nämlich einen Brautkleider-Schlussverkauf, zu dem Lily natürlich auch sofort eilt, als sie davon erfährt. So campen sie, Robin und noch 10 weitere verrückte New Yorker angehende Bräute vor dem Geschäft, um am Morgen als erste hineinstürmen zu können. Soweit schon einmal ganz witzig und eine nette Parodie auf den Irrsinn unserer Konsumgesellschaft. Doch es kommt noch besser: Die Mädels hatten nämlich nicht mit der Alarmanlage des unmittelbar in der Nähe geparkten Autos gerechnet. Ich hätte wahrscheinlich spätestens nach einer Stunde aufgegeben, doch die Bräute inklusive Lily und Robin halten tapfer bis zum Morgen durch und erwischen so noch den Besitzer des Monster-Autos.

Auch hier war eine Szene netter als die andere und hat großen Spaß gemacht. Es stellt sich allerdings heraus, dass die Geschichte rund um den verpassten Flug noch weiter zurück geht.

"Actually, the meal was only a dollar 49. Hm this one is from 1984."

"Hey, in 50 years we can get dinner again."

Alles fing nämlich damit an, dass Ted einen uralten Penny in der U-Bahn fand. So lustig alle vorigen Szenen auch waren, für mich ist es jedes Mal ein Highlight, wenn Ted in seinen faszinierten Strebermodus fällt und sich für so etwas wie einen 67 Jahre alten Penny so begeistern kann. Weil er Robin beweisen will, dass nicht nur er von diesem Penny begeistert ist, lädt er sie von dem Geld, das aus dem Verkauf hervorgeht, zum Essen ein. Lustigerweise sind dies 1,50 Dollar, also doch nicht ganz so viel, wie Ted selbst vielleicht für so einen Penny ausgegeben hätte. In dieser Folge zeigte sich mal wieder, wie gut sich Ted und Robin verstehen und alle Szenen mit ihnen waren wirklich süß. Sie scherzen herum und sind ein gutes Team. Es ist auch ganz angenehm, dass es gar kein so großer Unterschied zu den Zeiten ist, als sie nur befreundet waren. So wird es hoffentlich auch nach der Trennung, die ja irgendwann zwangsläufig erfolgen muss, nicht ganz so unangenehm.

"Funny thing about destiny. I thought I was destined to get that job. But i was wrong. My destiny was to stay in New York. Because if I hadn’t, I never would have met your mother."

Die Trennung muss schließlich erfolgen, damit Ted die Mutter irgendwann kennenlernen kann. Wir bekommen in dieser Folge einen ganz kurzen Blick auf die Hochzeit der beiden, wobei man natürlich nur Barney, Marshall und Ted sieht – aber immerhin. Man darf gespannt sein, wie hier die Fäden zusammenhängen, wie man gesehen hat, führt ja oft schon ein gefundener Penny zu mehr, als man zunächst glauben würde.

Fazit

Eine ganz besondere Folge, die zeigte, wie kleine Ereignisse oftmals eine viel größere Wirkung haben, als man denken würde. Hier sehen wir mal wieder eine der großen Stärken von HIMYM, nämlich ungewöhnliche Erzählweisen. Die Folge bringt einen dazu, auch darüber nachzudenken, wie im eigenen Leben Steine durch Dinge ins Rollen gebracht wurden, mit denen man so nicht gerechnet hätte. Doch im echten Leben ist dies eben oft viel schwerer nachzuvollziehen als in einer Fernsehserie.

Klara G. - myFanbase

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