Bewertung

Review: #5.06 Ich bin Nummer 9

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Diese Folge war eindeutig besser als die letzte, bot aber insgesamt auch nicht so viel Unterhaltung. Dafür kamen einige Steine ins Rollen, die uns für die Zukunft Interessantes versprechen.

"Old habits die hard!"

Dieser Plot war eindeutig albern und überflüssig. Blairs Training für Brautjungfern hatte meiner Meinung nach wenig Sinn und die Idee war lustiger als die Umsetzung. Außerdem war sowieso von vornherein klar, dass Charlie dieses Rennen gewinnen würde und den Kuss von Nate ergattern würde. Deshalb habe ich den Sinn des Ganzen nicht wirklich verstanden. Vielleicht sollten die Szenen aber auch einfach nur lustig sein, doch leider haben sie diesen Zweck ein bisschen verfehlt. Es sei denn, es sollte betont werden, dass Blair eben doch diesen Charakterzug noch hat und sie so Chuck wieder näher gebracht werden soll, doch dass die Autoren so weit gedacht haben, bezweifle ich. Außerdem hätten sie Blairs Vorliebe fürs Herumkommandieren und Intrigieren durchaus amüsanter oder zumindest spannender darstellen können. Jetzt ist also Charlie Blairs Brautjungfer, na das kann ja heiter werden! Apropos Charlie...

"Now you know, and so does the rest of the world: Nate is mine!"

Aw, arme Charlie! Oder soll ich lieber Ivy sagen? Denn dieses Geheimnis wird sicher bald gelüftet werden, spätestens dann, wenn Diane Nate und Charlie mal wieder beim knutschen erwischt. Der erste Kuss zwischen den beiden kam schneller als gedacht. Nein, das ist eigentlich nicht wahr, ich habe eigentlich schon jede Minute damit gerechnet, denn wie Penelope so schön gesagt hat: "Hello? Nate doesn't have a type!" Und offensichtlich hat er – Überraschung! - Gefallen an Charlie gefunden, was Diane natürlich überhaupt nicht gefällt. Ich muss sagen, dass mich Charlie immer weniger zu nerven beginnt und ich durchaus gewillt bin, diesem Paar eine Chance einzuräumen, ob sie diese überhaupt haben, ist natürlich die andere Frage.

Nate selbst war in dieser Folge mal wieder damit beschäftigt, einfach nur anwesend und gutaussehend zu sein. Und er hat sich für eine zum Scheitern verurteilte Beziehung eingesetzt, die jetzt öffentlich ist. Wie gesagt, meiner Meinung nach wird das Ganze sowieso nicht mehr lange halten, dafür sind die beiden für Nates Verhältnisse erstens schon viel zu lange zusammen und dafür gefällt er mir zweitens überraschenderweise dafür mit Charlie viel zu gut.

"Make sure my fiance will never fall for him again!"

"That's up to Blair!"

"No! It's up to you to turn Chuck back into the monster he was for the first 20 years of his life."

Ach Louis! Du hättest wissen müssen, dass du es in Sachen Intrigen niemals mit Chuck aufnehmen kannst. Sein Plan, Chuck von der Therapeutin, deren Vater offensichtlich hohe Schulden hatte, manipulieren zu lassen, ist gründlich nach hinten losgegangen. Ich finde es durchaus löblich, dass das zum großen Teil daran lag, dass sie es sich anders überlegt hat, nachdem sie gesehen hat, wie ernst es Chuck meint. Das wird wohl für uns alle eine Überraschung gewesen sein, doch der große Chuck Bass will sich tatsächlich ändern. Die Geste mit dem Ehering war dabei ein großer Schritt in die Richtung, Blair aufzugeben, doch nach dem Treffen zwischen den beiden scheint es eher, als wären die zwei dabei, sich (endlich!) wieder näher zu kommen. Seine Entschuldigung für all das, was er ihr angetan hat(und während er es so aufgelistet hat, bekam man als Zuschauer noch einmal einen kleinen Rückblick, was für ein gestörter Mensch er eigentlich war), war wirklich herzzerreißend und musikalisch mal wieder perfekt untermalt. Man konnte Blair ansehen, dass sie ihn danach am liebsten noch aufgehalten hätte, doch Chuck, reif wie er nun ist, beließ es dabei und gab stattdessen den Ring zurück, bzw. legte ihn auf die Schwelle des Juweliers. Das war zwar eine schöne Geste, doch mal ehrlich - dann hätte er ihn gleich einem Obdachlosen in die Hand drücken können...

Jedenfalls sind die Karten nach dieser Folge eindeutig neu gemischt, denn Blair behagt es gar nicht, dass Louis Chuck immer ähnlicher wird und möchte etwas Abstand von ihm, was die Tür für Chuck sicherlich einen Spalt breit öffnen wird.

Eine interessante Frage bleibt noch offen: Hat Louis den Inhalt des Vaterschaftstests gesehen und ist er tatsächlich der Vater oder hat er nur gesehen, dass Blair einen gemacht hat? Ich vermute ja immer noch letzteres, denn es kann einfach nicht sein, dass Louis der Vater ist. Schade finde ich es, dass wir von Chucks Gesprächen mit der Psychologin so wenig mitbekommen haben und dass diese Storyline jetzt auch schon vorbei zu sein scheint. Auch wenn mir die Wandlung von Chuck durchaus gefällt - das wars schon? Ein, zwei Sitzungen und das einst so große Arschloch ist ein zahmes Kätzchen geworden? Da hätte man durchaus noch mehr herausholen können.

"I will protect your story. And you. I promise."

Na, das hat ja gut funktioniert. Serena hat mit ihrer Naivität und ihrem Talent für Missgeschicke am Ende nur erreicht, dass es den Film zu Dans Buch gar nicht geben wird. Schade eigentlich, das wäre durchaus interessant geworden. Sie hat es eigentlich nur gut gemeint und wollte sich meiner Meinung nach Dan durch die ganze Aktion wieder etwas annähern, doch auch das endete im Streit. Ein Streit, in dem ich ausnahmsweise wirklich auf Serenas Seite war, denn Dan hat sich schon daneben benommen und ist durch den ganzen Aufruhr doch etwas abgehoben, was ich nicht erwartet hätte. Sein kurzer Ruhm scheint also jetzt schon wieder vorbei zu sein - das Buch ist von den Bestseller-Listen verschwunden und einige seiner ehemaligen Freunde reden nicht mehr mit ihm. Auch aus dieser Storyline hätte man mehr machen können und so hoffe ich, dass rund um die Konflikte zwischen Dan und Blair oder Dan und Nate noch etwas Interessantes geschehen wird.

Serenas Boss ist übrigens eine selten unsympathische Person und hat anscheinend auch eine gemeinsame Vergangenheit mit Diana. Wer zum Teufel ist sie und wieso kennt sie so viele Leute an der Upper East Side?

Kleine Randbemerkung: Die "Social Network"-Referenzen und der Zusammenhang mit dem Produzenten Aaron Sorkin waren durchaus erfrischend und ein süßer kleiner Nebeneffekt, so etwas könnte es in "Gossip Girl" öfter geben.

"Serena, this is your chance to have your own voice. To stop the lies and to finally control your own image."

Ohje, was tun uns die Autoren nur damit an! Jetzt soll Serena auch noch ihren eigenen Blog bekommen und dort jede Minute posten, was sie gerade tut. Falls das ein Seitenhieb auf Facebook sein soll, ist er gelungen, falls nicht, ist es eine meiner Meinung nach überflüssige Idee. Denn Gossip Girl hat bisher eigentlich nicht so viele Lügen über Serena verbreitet und diese wurden immer wieder aufgeklärt - also was soll das? Doch da Serena selten eigenständig zu denken beginnt und gerne den Ratschlägen irgendwelcher Leute folgt, die sie seit fünf Minuten kennt, hält sie es natürlich nach zweiminütigem Zögern für eine geniale Idee. Na dann: Viel Spaß!

"Sorry, have we met before? Just looking at you now, I could have sworn..."

Diese kurze Szene war fast mehr wert als die ganze Folge selbst. Endlich wird er mal interessant! Es sieht so aus, als würden uns in Zukunft noch mehr Twists rund um Diana erwarten und ich freue mich darauf, denn wenn es etwas mit Chuck und seinem Vater zu tun hat, kann es nur gut werden!

Fazit

Die Folge hatte ihre Höhen und Tiefen, wobei die letzten Szenen einiges wieder gut gemacht haben, was vorher nicht so überzeugt hat. Außerdem schafft es "Gossip Girl" immer, die Musik so passend auszusuchen, dass man emotional immer mehr bewegt wird, als man vielleicht eigentlich vorhatte. Dies und die Verbesserung zu letzter Woche lassen mich großzügige sechs Punkte verteilen.

Klara G. - myFanbase

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