Bewertung

Review: #3.12 Spanisches Blut

Ich bin nach dieser Episode etwas verwirrt. Ich würde jetzt nicht sagen, dass sie schlecht war, aber sie war auf jeden Fall anders. Nachdem in den letzten Folgen immer wieder ernstere Themen im Fokus standen, hatte ich das Gefühl, dass man in dieser Episode versucht, den Humor groß zu schreiben. Es gab viele Szenen, bei denen ich mich kaputt gelacht habe und öfters den Kopf geschüttelt habe, aber es gab auch Szenen, die ernster waren. Dieser Mix war gar nicht so schlecht, doch ich hatte das Gefühl, dass etwas fehlt oder dass etwas anders rüberkommt, als es eigentlich soll.

"I'm sexy and you know it!"

Aber zuerst möchte ich etwas zu Ricky Martin sagen. Sein Auftritt war um einiges besser, als ich es mir ausgemalt habe. Irgendwie wusste ich nicht, ob er mich überzeugen kann, weil ich bisher nicht viel mit ihm anfangen konnte, doch die Rolle des David Martinez hat sehr gut gepasst, bzw. er hat sie wirklich gut gespielt. Er war mir sofort sympathisch und sein Lächeln hat auch mich zum Lächeln gebracht. Er ist ein Gute-Laune-Mensch, der diese Energie an andere weitergibt und solche Menschen habe ich ja sehr gerne. Deshalb hat es mich auch gefreut, dass man gesehen hat, wie er performt und das auch noch mit dem Glee Club zusammen. Die erste Performance ist den Machern außerordentlich gut gelungen, weil man sofort gute Laune bekommt und mitsingt, obwohl ich das Lied ja eigentlich gar nicht mag. Doch die Stimmung war gut und somit hat man automatisch ein Lächeln im Gesicht. Sehr schön. Aber auch seine zweite Performance mit Santana hat mich umgehauen. Hier lag es aber auch am Song, den ich ja persönlich sehr gern habe. Doch auch die Tanznummer war klasse, sodass ich überhaupt nichts daran auszusetzen habe. Das war für mich Unterhaltung pur und ich hoffe ja, dass man Ricky Martin noch einmal zu sehen bekommt. Er hat mich überzeugt und ich würde es schön finden, wenn der neue Spanisch-Lehrer zurückkehren würde. Allein schon die Szenen mit Will sind es wert, denn die beiden haben gut zusammengepasst. Es wäre schade, wenn man diese gute Stimmung wieder fallen lässt.

"'Conversacion', of course. 'Conversation' in Spanish is 'conversacion'."

Wer selbst keine gute Stimmung hatte, war Will. Und dies ist auch der Grund, warum ich die Episode etwas anders fand. Zum einen hatte ich das Gefühl, dass man Will absolut ins Lächerliche zieht. Zu seinen beiden Performances kann ich nur denn Kopf schütteln, denn das war einfach nur Fremdschämen pur. Ich musste teilweise wirklich die Augen schließen, weil ich mir das nicht antun wollte. Das war mir dann doch etwas zu viel und ich verstehe nicht warum. Will hat in dieser Staffel sowieso schon so wenig Screentime bekommen und dann lässt man ihn auftreten und das auch noch in dieser Form. Ich finde, er hat mehr verdient, als lächerlich gemacht zu werden. Dabei hat er uns doch schon oft gezeigt, dass er es drauf hat. Wenn ich an "Dream On" oder "Over the Rainbow" denke, fange ich an zu strahlen, doch das hier ging überhaupt nicht. Ich schätze mal, es hat ein wenig zur Story gepasst, aber musste das so übertrieben werden? Ich finde nicht. Auch die ganze Sache, dass er gar kein Spanisch sprechen kann sehr weit hergeholt und weiß gar nicht, was das sollte. Vielleicht möchte man damit eine Parallele zu Finn ziehen, der ebenfalls nicht weiß, wo er im Leben gerade steht. Ich weiß es nicht, aber ich gebe zu, dass ich das nicht sonderlich gut fand. Dafür ist mir Wills Charakter zu wichtig, als dass man ihn so lächerlich macht und von dieser Seite zeigt. Ich hoffe, das bessert sich in den kommenden Folgen, denn ein solches Fremdschämen möchte ich nicht noch einmal durchmachen wollen. Zum Glück hat er sich am Ende dann noch mit Emma versöhnt, denn das wäre ja noch das i-Tüpfelchen. Die beiden mussten schon so einiges durchmachen und ich hoffe, dass jetzt erstmal eine schöne Beziehung im Vordergrund steht und nicht wieder irgendwelche Probleme.

"The proof's in the pudding. And my pudding pretty much sucks."

Probleme hat auch Kurt und zwar mit Finns Entscheidung, Rachel zu heiraten. Das war für mich eine der besten Szenen der ganzen Folge, mal abgesehen von Kurts Spruch beim "Twilight"-Schauen mit Rachel und Mercedes: "Why are you being so weird and serious? Our periods don't come until the end of the month.". Kurt und Finn sind auch so ein Duo, das man einfach gern haben muss. Nun, da sie ja quasi Brüder sind, sind die Gespräche der beiden umso intensiver und das finde ich sehr schön. Ganz besonders, wenn Kurt solche Ratschläge verteilt und Finn damit aufbaut. Seine gesamte Rede kann ich komplett unterschreiben und es ist schön, dass Finn jemanden an seiner Seite hat, der ihm die Augen öffnet und ihm zeigt, dass er ein besonderer Mensch ist. Das hat er nach dieser Staffel verdient und ich hoffe, dass er dadurch seinen Weg findet. Darauf freue ich mich sehr, denn ich steht auf Kurts Seite. Finn ist einzigartig und er sollte sich keinesfalls unter Wert verkaufen.

"Sam just tweeted that I smell good." - "I won't stop until it's trending."

Wer mir ebenfalls sehr gefallen hat, das waren Sam und Mercedes. Die beiden sind einfach so süß zusammen. Es freut mich, dass immer noch nicht feststeht, ob die beiden zusammen kommen werden oder nicht. Es läuft alles darauf hinaus, doch es kann ja auch sein, dass ich mich sehr täusche und die beiden nie ein Paar werden. Sam könnte jemand anderes finden und irgendwann aufgeben. Kann sehr gut sein, auch wenn ich das nicht glaube. Doch dieses "in der Luft schweben" sagt mir sehr zu, weil dadurch nichts überstürzt wird und man deshalb schön eine Beziehung aufbauen kann. Die Songs, die sie sich gegenseitig gesungen haben, fand ich jetzt nicht super, was wahrscheinlich auch an den Schuhen von Sam und den Jungs bei der Performance lag. Hier kam wieder dieses Fremdschäm-Gefühl auf und ich habe mehrfach den Kopf geschüttelt, was eigentlich sehr schade ist, wenn man bedenkt, dass die Kids hier ihr Bestes geben. Dennoch war die Geste süß, denn es war die einzige Möglichkeit der beiden, innerhalb der Woche miteinander zu kommunizieren. Am Ende hat aber auch das nichts gebracht, weil Mercedes mit ihrem Freund weggegangen ist, doch ihre Freude, als sie Sam sieht, sagt mehr, als tausend Worte. Ich hoffe, dass die beiden zusammen glücklich werden, denn das wäre ein schönes Ende für diese Story, das ich mir sehr wünsche.

"You are old as a hill. You don't give birth to no child. You gonna give birth to a grandchild. You gonna get in them stirrups and you gonna push and push and a full-grown adult gonna pop out with a briefcase and a job talking on a cell phone"

Und nun zu Sue. Ja, was soll ich dazu sagen? Ich mochte sie in dieser Folge. Sie hat viele Sprüche gebracht, die mich zum Lachen gebracht haben und sie hatte einige tolle Szene, unter anderem mit Emma, aber auch Becky. Das ist die Sue, die ich gern habe. Nicht dieses zerstörerische Biest, das alles kaputt macht, was sich ihr in den Weg stellt. Nette Sue und viele witzige Sprüche und schon bin ich zufrieden. Doch was ich von der Schwangerschaft halten soll, weiß ich noch nicht. Irgendwie habe ich dabei ein sehr komisches Gefühl und ich kann nicht einmal sagen, woran das liegt. Vielleicht an Sues Vergangenheit oder an der Tatsache, dass sie willkürlich nach Samenspendern sucht, ich weiß es nicht. Ich gebe Emma recht, wenn sie sagt, dass ein Kind Sue sehr gut tun würde. Das finde ich auch, denn ihre besten Szenen hatte Sue mit ihrer Schwester , Becky oder den kranken Kindern im Krankenhaus. Ich glaube, Sue würde sich dadurch ändern wollen, so wie sie es Emma gesagt hat. Doch ich glaube, dass sie das auch mit einer Adoption erreichen kann und nicht unbedingt schwanger werden sollte. Das wäre dann irgendwie doch too much und ich kann mich mit dem Gedanken einfach noch nicht anfreunden. Man wird sehen, in welche Richtung das gehen wird, aber überzeugt bin ich davon ganz und gar nicht. Ich hoffe jedoch, dass sie noch viele Szenen mit Coach Roz haben wird, denn die finde ich klasse. Sie hat mir in #3.10 Yes/No schon so gut gefallen und es hat mich gefreut, sie hier wieder zu sehen. Ihre Sprüche sind der Hammer und ich habe bei ihrem Gespräch mit Sue durchgängig gelacht. Das tat wirklich gut.

Fazit

Diese Folge ist nicht leicht zu beschreiben. Sie hatte definitiv tolle Momente, die heraus stachen und Spaß gemacht haben, aber sie hatte auch Momente, bei denen ich mich fremdschämen musste und bei denen ich nicht verstanden habe, warum man sie jetzt zeigen muss. Das traf hauptsächlich auf Will zu, dessen Darstellung für mich einfach nicht gepasst hat, was sehr schade ist, weil es endlich mal wieder eine Episode war, in der er im Vordergrund steht. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal, bis dahin gehe ich mit einem komischen Gefühl in die nächste Folge.

Alex Olejnik - myFanbase

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