Bewertung

Review: #4.17 Befreiung

Foto: Gary Cole, Desperate Housewives - Copyright: 2008 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.
Gary Cole, Desperate Housewives
© 2008 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.

Wow! Diese Episode hat mir sehr gut gefallen. So stelle ich mir ein würdiges Staffelfinale vor. Selbst wenn das Staffelgeheimnis nicht mehr so gut behütet war, wie am Anfang der Serie, konnten die Handlungsstränge durchaus überzeugen.

Liebeserklärung

Als hätte ich es geahnt, hat sich Tom nicht gerade ehrenhaft gegenüber Lynette benommen. Wie ich bereits neulich erwähnt habe, wird er eine Weile daran zu knabbern haben, dass Kayla weg ist. Diese Missgunst entlädt sich in dieser Episode vollkommen. Es führt soweit, dass er Lee den Ratschlag gibt, sich von Bob nicht unterkriegen zu lassen. Wenn man bedenkt, dass es dabei „nur“ um eine Eisskulptur und deren Aussehen geht, wünscht man, dies wären dann die einzigen Probleme der beiden. Tom, der sich von seiner Frau bevormundet fühlt, da er ihr bei den Vorbereitungen für die Feier helfen muss, sieht seine Chance gekommen. Allerdings rechnet er nicht damit, dass Lee gleich die gesamte Hochzeit platzen lassen will. So was musste passieren! Denn es geht ziemlich deutlich hervor, dass Lee die Frau in der Beziehung ist. Zudem ist es nicht das erste Mal, dass Lee sich bevormundet fühlt.

Da kommen Toms deutliche Worte zur Sprache. Ich war so sehr geschockt und gleichzeitig gerührt darüber, wie er dem baldigen Ehepaar und auch seiner Frau Lynette klar macht, dass er ihr immer beistehen werde. Doch es war nicht nur das, sondern besonders die Art und Weise, wie er es ausdrückte. Emotional mit einem kleinen Hauch Wut und dennoch so viel Liebe, dass man ein weiches Herz bekommt. Das liebe ich so an Tom. Es ist verständlich, dass er den Verlust seiner Tochter nicht so einfach überwinden kann und dadurch ein bisschen über die Stränge schlägt. Jedoch beweist er auch den Mut das auszusprechen, worauf es in einer Beziehung ankommt: Dass man zusammen durch dick und dünn geht. Die Reaktion von Lynette, auf diese ungewöhnliche Liebeserklärung ist ein weiteres Highlight in dieser emotionalen Szene, die mich einfach zu Tränen gerührt hat. Die Autoren haben mir damit nur nochmals deutlich gemacht, weswegen Tom und Lynette in dieser Staffel mein Lieblingspaar sind. Die beiden gehören einfach zusammen!

Versöhnung?

Ich denke zwar, dass der Weg dahin noch ein langer sein wird, aber es war schön mit anzusehen, wie Bree auf das Hilfsangebot von Orson eingegangen ist. Das zeigt, dass sie sich nicht vollkommen davor verschließt, ihm zu verzeihen. Allerdings war mir klar, sie würde von ihrer Bedingung nicht abweichen. In gewisser Weise kann man Bree auch verstehen, warum sie von ihrem Mann verlangt, er solle ins Gefängnis gehen, sollte es ihm tatsächlich leid tun. Doch ob dies für beide so leicht ist, wird sich wohl in der neuen Staffel zeigen.

Sehr gut hat mir auch gefallen, welche Argumente Bree hervorbrachte, warum sie Orson nicht verzeihen kann. Wie ich schon in meiner letzten Review vermutet habe, hätte er sich vollkommen falsche Hoffnung gemacht. Schön, dass Bree so viel Einfühlungsvermögen hatte, um ihm das auf schonende, aber deutliche Art klar zu machen. Sollte er tatsächlich ins Gefängnis gehen, denke ich doch, zwischen den beiden wird sich alles wieder normalisieren. Ich bin zumindest sehr gespannt auf den weiteren Verlauf.

Entlarvt

Also, auch wenn es nun doch keine Freundschaft zwischen Gaby und Ellie gegeben hat, so bin ich doch ziemlich sicher, Gaby hat ihre Untermieterin gemocht. Sogar geglaubt hat sie ihr, als Ellie ihr die rührselige Geschichte von dem Vater auftischte, der sie verlassen hat. Vielleicht stimmte diese ja wirklich. Doch nachdem, was uns in dieser Episode geboten wurde, habe ich so meine Zweifel. Die verhärteten Gesichtszüge Ellies, als Gaby das Geld sicherstellen wollte, sprachen Bände – und diese sind nicht positiv. Um ehrlich zu sein, hatte ich auch etwas Angst um Gaby und Carlos. Bei Drogenhändlern weiß man nie, ob sie nicht doch mal austicken. Zwar ist Ellie nur handgreiflich geworden, doch das genügte schon, um zu zeigen, dass sie eine Gewaltbereitschaft hat.

So spannend dieser Kampf zwischen Ellie und Gaby auch war, doch die Szene mit Carlos trieb mir vor Lachen die Tränen in die Augen. Eigentlich ist es nicht nett, sich über Blinde lustig zu machen. Jedoch ist "Desperate Housewives" eine Dramady, zu dieser das einfach dazu gehört. Ich meine damit die Szene, in der er die Polizei rufen soll und statt die Haustür, die Tür vom Wandschrank öffnet, und nach Hilfe ruft. Das Ganze kam so überraschend, dass ich wirklich in schallendes Lachen ausgebrochen bin. Herrliche Szene, die den Handlungsbogen perfektioniert.

Leider werden wir durch den Zeitsprung wohl nicht mehr erfahren, wie Gaby auf Ellies Tod reagiert, doch denke ich, dies ist auch nicht allzu wichtig. Immerhin bekam Gaby mit, welches Gewaltpotenzial in ihrer Untermieterin steckte und sie froh sein kann, dass nicht mehr passiert ist.

Die Wahrheit kommt ans Licht

So überraschend war die Lüftung vom Staffelgeheimnis zwar nicht, jedoch spielten hier die Spannung und Emotionen eine große Rolle. Auch hier war mir klar, dass Katherine keine Hilfe von der Polizei erwarten kann. Allein schon, als man die Rückblende gesehen hat, konnte man sich schon erklären, aus welchem Grund sie diesen Ort erneut aufsucht.

Katherine gehört zwar nicht unbedingt zu meinem Liebling der Serie, trotzdem habe ich Mitleid für sie empfunden, als sie Wayne und Bree die Geschichte um Dylan erzählt hat. Diese Szene war durch die Emotionen hochexplosiv.

Wie ich schon neulich schrieb, war mir durchaus bewusst, dass mit der echten Dylan etwas passiert sein muss. Doch es kam sehr überraschend und schockierend, als man den kleinen Arm unter dem Schrank sehen konnte und wie viele Vorwürfe sich Katherine heute noch macht.

Der nächste Spannungsbogen wurde dann, nachdem Katherine Geschichte erzählt hat, aufgebaut. Im Übrigen fand ich es sehr gut, dass Bree anwesend war. Die Frau, die sonst immer ihre Gefühle und Emotionen unter Kontrolle hat, empfand sichtbares Mitgefühl für ihre Nachbarin. Aber nun zurück zum aufgebauten Spannungsbogen. Dieser drehte sich ja ganz allein um Katherine und Wayne. Nachdem Adam es geschafft hat, ihn außer Gefecht zu setzen, droht Wayne seiner Exfrau erneut. Man sah ihr deutlich an, dass sie mit sich haderte – bis der Schuss fiel. Ich weiß nicht, ob man es als Notwehr gelten lassen würde. Dennoch kann man ihr Verhalten und ihre Handlung nachvollziehen. Ich denke nicht, dass Wayne es bei einer Drohung hätte bleiben lassen. Dafür war er viel zu wütend.

Sehr schön empfand ich auch die Schlussszene. Am Anfang dieser Episode waren die Freundinnen nicht sonderlich von Katherine begeistert. Immerhin war diese ja auch recht unnahbar und so ist es schwieriger, eine Beziehung zu jemandem aufzubauen. Umso schöner war es dann, als alle zu Gunsten Katherines aussagten. Vielleicht liegt es daran, da Bree dabei war und die Emotionen hautnah miterlebt hat.

Blick in die Zukunft

Nach wie vor weiß ich noch immer nicht, was ich von dem Zeitsprung halten soll. Fünf Jahre weiterzugehen, erfordert einiges an guten Handlungssträngen, die plausibel erklärt werden müssen. Auf jeden Fall bin ich sehr auf die verschiedenen Handlungen gespannt, bei denen hoffentlich einige Fragen geklärt werden. Spannend ist vor allem, welchen Mann sich Susan geangelt hat und warum Gaby plötzlich zwei Kinder hat, die sie nicht unter Kontrolle zu haben scheint.

Fazit

Dieses Staffelfinale hatte alles, was ich mir erhofft und erwartet habe. Das Geheimnis selbst recht unspektakulär, doch konnte es mit Spannungen und Emotionen aufwarten. Man darf gespannt auf Staffel 5 sein.

Daniela S. - myFanbase

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