Bewertung

Review: #3.18 The Greendale Seven

Serienmacher Dan Harmon hatte vor dem Beginn der dritten Staffel eine wichtige Veränderung für "Community" angekündigt, nämlich die Integration von mehr Serialität, das heißt von mehr episodenübergreifenden Storylines. So hatte man beispielsweise Laybourne und seinen Versuch, Troy für die Air-Conditioning-School zu rekrutieren, Shirleys und Pierce' Geschäftsidee mit dem Sandwich-Shop in Greendale, oder auch Changs Übernahme des Sicherheitsdienstes am Campus. Jetzt, vier Folgen vor dem Finale, kommen die Fäden langsam zusammen und letzteres Storyelement hat nun eine zentrale Rolle eingenommen. Leider sind gerade Chang und seine Changlorious Basterds genau der Grund, warum #3.18 Course Listing Unavailable nicht so recht funktioniert.

Denn dass Chang nun tatsächlich die Macht am Greendale College übernommen hat, kommt einerseits zwar nicht unerwartet, doch andererseits ist es dann doch zu abstrus (was bei einer Serie wie "Community" bekanntermaßen einiges bedeutet!), dass Chang mit der Hilfe einer Kinderarmee, die er bei einer Bar Mitzwa aufgegabelt hat, zum Greendale-Diktator wird. Zwar ist der Dean-Doppelgänger absolut herrlich, doch irgendwie will das alles nicht ganz zünden. Chang war schon immer ein kontroverser Charakter und definitiv einer der riskantesten Figuren der Show (ich meine, hallo, er lebte eine halbe Staffel lang im Lüftungsschacht?). Ich selbst hatte nie ein Problem mit Chang, doch jetzt hat man doch über die Stränge geschlagen. Hätte man Changs Putsch anders eingefädelt und seine Aktion mit mehr Motiv ausstaffiert, so hätte er vielleicht mehr überzeugt – so aber leider nicht.

Mit Changs Machtergreifung kommt natürlich auch der Schulausschluss unserer Greendale Seven, auf die zweifellos ebenfalls seit längerem hingearbeitet wurde. Nun stehen Jeff, Britta, Annie, Troy, Abed, Shirley und Pierce also mit leeren Händen da, nachdem sie sich zurecht darüber aufgeregt hatten, dass sie den Wegfall ihrer Biologie-Note während des Sommers nacharbeiten müssen. Dass deren Hasstiraden gegen Greendale dann ausgerechnet während der Gedenkfeier an den verstorbenen Star-Burns abgehalten werden, ist natürlich mal wieder das typische "Community"-Paradoxon, das aber auch gut funktioniert – gerade Annies Ansprache ("Edison out!") und Pierces Aufruf zur Revolte ("Let's burn this mother down!") sind herrlich. Star-Burns' Tod gerät dabei eigentlich in den Hintergrund, was für eine Comedy wie "Community" aber auch völlig in Ordnung ist.

Doch auch wenn die Episode nicht wirklich überzeugt, so ist sie natürlich keinesfalls schlecht. Mal wieder sind es die großartigen Gags am Rande, die einen teilweise schallend auflachen lassen. Sei es Brittas Versuch, ihre Freunde mit angeklebten Sternkoteletten zu therapieren, Dean Peltons unglaublich witziges "Come on I'm dean" oder Troys Entsetzen, als Jeff zu reden aufhört (Jeff: "By the time I finish this sentence a hundred people will have died in China." – Troy: "Whyyyy did you stop talking?!"), die Serie hat es in dieser Hinsicht einfach drauf. Und obwohl der Hauptplot mit Chang und dem Schulsausschluss reichlich unausgegoren ist, so führt er doch zu einer wunderbaren Erkenntnis: nämlich der, dass die Freunde gemeinsam durch Dick und Dünn gehen, und sie auch ein Schulausschluss nicht auseinander bringen kann. Nun darf man gespannt sein, was in den vier finalen Episoden der Staffel noch passieren wird, und wie die Greendale Seven mit dieser Situation umgehen werden.

Maria Gruber - myFanbase

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