Bewertung

Review: #4.10 Chuck gegen das Familiendinner

Foto: Zachary Levi & Joshua Gomez, Chuck - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Zachary Levi & Joshua Gomez, Chuck
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Wem muss ich persönlich gratulieren für die geniale Entscheidung, Timothy Dalton in die Rolle des Oberbösewichts für diese Staffel zu casten? Gebt mir bitte die Adresse, ich würde gerne einen beherzten Dankesbrief senden. Wenn man den charismatischen Briten hier sieht, wie er diese Episode zu seiner perfekten One Man Show macht, dann kann er einem schon enorm leid tun, dass er das Pech hatte, gerade für eine schlechte Phase des Franchises als James Bond agiert zu haben und jahrelang fast ausschließlich damit assoziiert zu werden. Er hätte es definitiv drauf gehabt, auch als britischer Geheimagent mit der Lizenz zum Töten zu beeindrucken.

Aber zurück zu "Chuck". Erst einmal: Chuck und Morgan beim Strip-Kick? Herrlich, was für eine bescheuerte, aber einfach superlustige Idee, und natürlich zahlt sich das Training später im Nahkampf aus. Wäre ja auch zu schade, wenn wir nicht ein paar Striptease-Stangen-Schwinger gesehen hätten. Aber bis dahin kommt die Handlung so richtig in Schwung. Mary Bartowski ist zurück, um Chuck vor Volkoff und dessen Rache zu schützen. Das führt zu herrlichen Streitereien zwischen Mutter und Sohn und unterdessen dringt Volkoff in den Buy More ein, um Agent Carmichael auszuräuchern. Damit können Fedak und Schwartz wieder einmal ihrem liebsten Action-Film "Stirb langsam" huldigen (was sie eigenen Angaben zufolge ausschließlich um Weihnachten herum tun siehe #2.11 Chuck gegen den Weihnachtsmann).

Aber kommen wir zurück zu Dalton als liebeskranker, völlig durchgeknallter Psychopath Alexei Volkoff. Ich muss sagen, dass ich es zwar äußerst unrealistisch finde, dass Volkoff 20 Jahre in Mary Bartowski verliebt war, obwohl nie etwas zwischen ihnen vorgefallen ist. Aber das ist mir wirklich egal, denn es war einfach nur ein Genuss, ihm dabei zuzusehen, wie er einerseits eiskalt Drohungen ("This is how you make a threat!") ausspricht und andererseits Mary gegenüber total besorgt und handzahm ist. Großartig, einfach nur großartig und mit so einer Besetzung kann man allen nur gratulieren, dass man dieses Jahr erstmals auf einen einzelnen Big Bad als Gegenspieler gesetzt hat, denn diese Variante geht im Moment voll auf.

Und wenn der psychopathische Waffenhändler dann auch noch herausfindet, dass der vermeintliche Agent Carmichael der Sohn seiner großen Liebe ist, dann geht der Spaß erst richtig los. So wird das jährliche Resteessen bei Ellie und Devon in diesem Jahr mit ein paar Überraschungsgästen gefeiert und spätestens bei Volkoffs Scharade bleibt kein Auge mehr trocken (falls sich jemand wundert, welchen Film er beschrieben hat: Es war "Lawrence von Arabien"). Ich weiß, ich wiederhole mich, aber Dalton ist einfach nur der Hammer. Wie er gleichzeitig zum Schreien komisch und dennoch hochgefährlich sein kann, ist einfach nur Wahnsinn. Ich kann es kaum noch erwarten, bis wir die nächste Kostprobe von Alexei Vokoff bekommen.

Morgan hat unterdessen im Buy More seinen ganz eigenen John-MacLane-Moment, der zwar antiklimatisch nicht funktioniert, weil er die mit Klebeband an den Rücken geklebte Waffe mit den Armen nicht erreicht, aber trotzdem auf Volkoffs Befehl hin freigelassen wird. Und Devon gibt Chuck den Laptop von Orion, den Ellie dank ihrer Erfahrung als Ärztin wesentlich sicherer fürs menschliche Gehirn gemacht hat (fragt nicht, wie, das gehört zu den Dingen, über die man bei "Chuck" nicht so genau nachdenken sollte) und letztendlich erhält Chuck so wieder das Intersect, welches sich auf dem Computer befand. Das ist vielleicht nicht die cleverste Lösung, um den Subplot rund um Orions Computer aufzulösen, aber eine, mit der man gut leben kann.

#4.10 Chuck Versus the Leftovers ist eine tolle Folge, die hauptsächlich vom grandiosen Gastpiel Timothy Daltons getragen wird. Da das aber schlichtweg genial ist, handelt es sich dabei ohne Frage um eine Stärke und keinesfalls um eine Schwäche der Episode. Abgerundet mit ein paar netten Familienmomenten der Bartowskis, wie immer viel Humor und der zweiten "Stirb langsam"-Hommage der Serie, bietet diese Episode Unterhaltung vom Feinsten.

Cindy Scholz - myFanbase

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