Bewertung
John McTiernan

Stirb langsam

"Yippee-ki-yay, motherfucker!"

Foto: Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Inhalt

Es ist Heiligabend in Los Angeles. Eine Gruppe schwer bewaffneter Männer stürmt ein Bürohochhaus. Die Gangster wollen über 600 Millionen US-Dollar erbeuten, die als Wertpapiere in einem computergesicherten Safe lagern. Eine Partygesellschaft, die im obersten Stockwerk feiert, nehmen sie als Geiseln. Nur der New Yorker Polizist John McClane (Bruce Willis) kann entkommen. Allerdings sitzt er im Gebäude fest: alle Ausgänge sind blockiert, die Telefonverbindungen unterbrochen.

Während der Chef der Terroristen, Hans Gruber (Alan Rickman), damit beschäftigt ist, an den Inhalt des Tresors heranzukommen, schafft McClane es, die Polizei zu alarmieren. Als schließlich eine Geisel kaltblütig erschossen wird, begreift McClane, dessen Ehefrau unter den Geiseln ist, dass er nur eine Chance hat: völlig auf sich selbst gestellt nimmt er den bedingungslosen Kampf auf...

Kritik

Actionfilme sollen vor allem eines sein: Entertainment. Sie sollen einen nicht emotional bewegen oder zum Nachdenken anregen, sondern einfach nur unterhalten. Was einen guten Actionfilm ausmacht? Ein toller Held, eine gute Story und ein Haufen Action eben: wüstes Herumgeballere, gewagte Stunts, gewaltige Explosionen. Ihr wisst schon.

In "Stirb Langsam" sind alle drei Hauptkriterien erfüllt, nein, eigentlich noch viel mehr – denn der teilweise genial eingesetzte Sarkasmus macht aus dem Actionfilm ein richtig gutes, unterhaltsames Gesamtpaket.

Der tolle Held ist natürlich John McClane, gespielt von einem noch tolleren Bruce Willis, der aus McClane einen der charismatischsten Protagonisten macht, die je in einem Actionfilm über den Bildschirm gehüpft sind. McClane verkörpert pure Coolness und Männlichkeit und hat selbst während er von einem russischen Terroristen erdrosselt wird einen guten Spruch parat. Das Interessante an McClane ist aber vor allem, dass er nicht der perfekte, unverwundbare Superheld ist – wie seine Vorgänger, porträtiert von Schwarzenegger, Stallone oder Van Damme beispielsweise – sondern dass er ein Mensch mit ganz alltäglichen Problemen ist.

Allerdings gibt es in "Stirb Langsam" nicht nur einen super Helden, sondern auch einen super Antagonisten, Hans Gruber, gespielt von Alan Rickman. Auch wenn er und seine Terroristentruppe zeitweise etwas blass gegenüber McClane aussehen, so wirken sie vor allem der Polizei und dem FBI immer überlegen. Natürlich ist McClane immer allen ein Schritt voraus, wird aber von Gruber und seinen Männern auf eine harte Probe gestellt.

Die Story von "Stirb Langsam" ist nicht außergewöhnlich einfallsreich, aber dafür nicht nur mit viel Humor, sondern auch mit erstaunlich viel Kritik gespickt, was man von einem Actionfilm eigentlich gar nicht erwartet. So wird durch die lächerliche Figur des Deputy Police Chief Dwayne T. Robinson (Paul Gleason) die befehlshabende Riege der amerikanischen Polizei kritisiert und durch die beiden Agenten Johnson (Robert Davi) und Johnson (Grand L. Bush) das FBI gründlich auf den Arm genommen. Johnson und Johnson helfen Gruber und seinen Männern nicht nur durch ihre strikt nach dem "Handbuch für Terroristen" ausgeführten Aktionen, sie legen auch eine Skrupellosigkeit an den Tag, für die das reale FBI selbst oft kritisiert wurde. So antwortet der eine Johnson auf die Vermutung des anderen Johnson, dass man bei der Befreiungsaktion wahrscheinlich 20 bis 25 Prozent der Geiseln verlieren wird, mit einem "Damit kann ich leben." Auf die Schippe genommen wird auch die Presse, die – genauso wie das FBI – durch ihre unüberlegten Aktionen und ihre Sensationsgier das Geiseldrama nur noch verschlimmert.

Nun, und was die Action angeht, die kommt in "Stirb Langsam" natürlich auch nicht zu kurz: John McClane stürzt sich von so ziemlich allem, was höher als zwei Meter ist und jagt ganze Stockwerke des Hochhauses in die Luft. All das natürlich mit nicht mehr als einem Unterhemd und einer Hose bekleidet; das Unterhemd muss im Laufe des Films natürlich auch dran glauben. Das macht uns aber gar nichts aus, im Gegenteil, Bruce Willis sollte immer mit (bzw. ohne) einem schmutzigen Unterhemd in seinen Filmen rumlaufen.

Fazit

Selten sind Actionfilme so unterhaltsam wie es "Stirb Langsam" ist. Voll gepackt mit Humor und Action bietet der Film 131 Minuten gute Unterhaltung.

Maria Gruber - myFanbase
28.12.2006

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