Bewertung

Review: #8.21 Wo ein Wille ist, ist auch einer dagegen

Auch bei "Chicago Med" steht das Staffelfinale bald an und ich hatte bei dieser Episode das Gefühl, dass man echt schon fleißig darauf hinarbeitet. Es gibt einige Entwicklungen, die mir logisch und spannend erscheinen, es gibt aber auch eine, die für mich wie aus dem Nichts kam. Was ich genau damit meine, könnt ihr jetzt nachlesen.

Ich glaube, ich wiederhole mich mal wieder, aber ich bin absolut kein Fan von Jack Dayton. Ich überlege aber auch gerade, ob er mir mehr auf den Sack geht, wenn er anwesend ist oder wenn er es nicht ist. Da rätsle ich tatsächlich noch, weil seine Taten so oder so schlimm sind – es macht für mich keinen Unterschied, ob er anwesend ist oder nicht. Wenn er es nämlich nicht ist, lässt er ja seine Taten von seinen Handlangern durchführen. Wie man sieht, ist Jack jemand, an dem ich nichts Sympathisches finde und das hat sich mit dieser Episode eben auch nicht verändert – eher das Gegenteil. Ich hatte ja schon in der letzten Review vermutet, dass OP 2.0 etwas mit dem Tod von Richard zu tun hat und ich konnte mir schon zu diesem Zeitpunkt nicht vorstellen, dass Crockett Marcel einen Fehler gemacht haben soll. Dafür ist er viel zu gewissenhaft und außerdem ließ er eben auch verlauten, dass er hin und wieder in einem 'normalen' OP operieren will, damit er sich von der KI nicht allzu abhängig macht, was ich wirklich toll fand und was eben dagegen spricht, was er sich selbst vorwirft und jetzt auch vorgeworfen wird. Jetzt bin ich auch nicht der allergrößte Fan von Will Halstead (aus Gründen), aber ich muss ihm auch diesmal wieder zugestehen, dass er ein Badass sein kann, wenn es drauf ankommt und auch wenn Will nicht mein absoluter Liebling ist, so muss ihm doch gutheißen, dass er sich nicht von Jack manipulieren lässt und ziemlich schnell geblickt hat, dass es ihm ausschließlich um den Profit geht und dass er nicht nur die Ausgaben wieder reinbekommt, sondern auch immer vermögender wird und das geht natürlich null, wenn DAS Gesicht von OP 2.0 Fusch gemacht und ein Leben dadurch auf dem Gewissen hat.

Mir kam das Ganze aber schon sehr seltsam vor, als Grace Song die Daten nicht finden konnte und Will aber auch kein Glauben schenken wollte, dass möglicherweise Jack etwas damit zu tun hat und sie mir in diesem Moment irgendwie wie eine Marionette vorkam. Des Weiteren wunderte ich mich, wie Jack erkannt haben will, dass Marcel einen Fehler gemacht hat? Er ist ein Techmogul, der sich mit Technik auskennt, aber doch kein Arzt. Deswegen bin ich auch noch nicht von dem Gedanken abgekommen, ob er das nicht irgendwie manipuliert hat, weil eben die Analyse so lange gebraucht hat, was ja noch nie der Fall war. Das soll zwar nicht heißen, dass das nie passieren könnte, aber mich wundert es doch arg, dass es gerade dann passiert ist, als sich Sharon Goodwin Jacks Anweisungen widersetzt hat. Mich würde es nicht wundern, wenn Jack da nicht doch was manipuliert hat und er sich nur als Beschützer behaupten will. Es ist wirklich erschreckend, was aus dem Med geworden ist, seitdem er da mitmischen darf. Was mich aber letztlich auch noch wundert, ist, was er genau damit bezwecken will, wenn er sich von Marcel vor der Presse operieren lassen will? Ja, Bekanntheit und Profil, das ist klar. Wenn er aber angeblich weiß, dass Marcel einen Fehler gemacht hat und es ihm auch noch offen sagt, warum dann die OP? Ich komme dabei einfach immer bei dem Gedanken raus, dass Jack etwas manipuliert hat und vielleicht damit auch ein Druckmittel hat? Spannend wird auf jeden Fall auch, auf welche Seite sich Grace schlagen wird, da sie ja die Manipulation eigentlich aufgedeckt und damit erkannt hat, dass man ihm nicht trauen kann. Es wird meiner Meinung nach durchaus spannend. Spannend auch deswegen, weil sich da sicher in gewisser Weise ein Kampf ergeben wird und dieser nicht ganz ohne sein wird, eben auch, weil sich Will nicht an die Vorgaben hält, was ich diesmal durchaus nachvollziehen kann und auf seiner Seite stehe.

Spannend wird es auch um das Verschwinden von Sean Archer werden. Es wäre zwar nachvollziehbar, dass er einen Rückfall hatte, weil er offenbar in dem Glauben ist, dass zwischen Dean Archer und Hannah Asher etwas läuft, aber ich fände das zu vorhersehbar, auch wenn es natürlich nicht völlig überraschend wäre. Ich glaube aber auch nicht, dass "Chicago Med" so einfach gestrickt ist. Wie Hannah aber schon gesagt hat, sollte Dean nicht vom Schlimmsten ausgehen, denn das wünsche ich ihm auch nicht, weil seine Beziehung zu seinem Sohn gerade erst wieder am Aufblühen ist. Ich fand es aber auch toll, dass Seans Arbeitgeber sich sorgt und das zeigt mir, dass er ein guter Arbeitgeber ist, dem seine Arbeitnehmer nicht egal sind. Ich finde es aber auch interessant, wie lange man Deans Erkrankung und die (mögliche) Transplantation in die Länge zieht, wo ich schon mehrmals um sein Überleben gebangt habe.

Den Überraschungseffekt lieferte diesmal gleich mehrfach Sam Abrams. Ich mag ihn ja irgendwie mit seiner Art, weswegen mich die private Seite von ihm jetzt doch kalt erwischt hat – was aber in diesem Fall durchaus positiv gemeint ist. So gut und knallhart Abrams aber auch in seinem Beruf ist, so weich und unbeholfen ist er aber auch privat. Versehentlich war ich auch etwas vorverurteilend unterwegs, weil er mit Michelle eine deutlich jüngere Frau hat, die seine Tochter sein könnte. Aber mir gefällt diese Paarung bisher wahnsinnig gut, weil sie eben eine sehr weiche Seite von Abrams zeigt, die auch etwas Amüsantes hatte, wegen seiner Vasektomie, die dann aber dennoch zu einer Schwangerschaft von Michelle führte. Und ich fand ihn auch einfach hingebungsvoll, wie besorgt er wegen seiner Frau und des Eingriffs war und wie offen er letztlich gegenüber Hannah war, was mir auch gut gefallen hat, weil es ein Gespräch unter zwei Menschen war, die zwar Unterschiedliches in ihrer Vergangenheit erlebt, aber eben aus den gemachten Fehlern gelernt haben. Ich hatte spätestens bei dieser Szene den Gedanken, dass Jessy Schram mit allen aus dem Cast eigentlich perfekt harmoniert und ich dabei immer meinen Spaß habe. Mir kam dann aber auch bei dem Gespräch mit Nellie Cuevas der Gedanke, dass sich zwischen den beiden etwas entwickeln könnte. Das scheint zwar weit hergeholt, aber auch wenn man mal betrachtet, wie lange Hannah in keiner Beziehung war und wirklich noch Sorgen hat, in Beziehungen zu versagen, erschien mir der Gedanke ziemlich logisch. Damit hätten wir mit Sean, Marcel und Nellie gleich drei mögliche Kandidat*innen, aber wir haben ja auch eine neue Staffel vor uns und Will scheidet für mich auch aus. Ich finde es aber schön, dass er noch Kontakt zu Natalie Manning und ihrem Sohn Owen hat. Das zeigt einfach, dass ihre Beziehung gewachsen und reifer geworden ist.

Apropos Beziehungen: Für mich sind Daniel Charles und Nellie eine tolle wunderbar berufliche Beziehung, weil sie sich so gut bei ihren Patienten ergänzen. Mir hat dabei auch gut gefallen, dass man die Geschichte von David Sullivan wieder weiterverfolgen durften und ich fand es auch irgendwie süß, wie nervös er wegen seines Dates war und wie beiden ihm bei der Bewältigung geholfen haben. Ich hoffe nur, dass man auch Daniel und Lilianna Wapniarski helfen wird, da dies doch ziemlich überraschend kam und ich mich frage, ob hier noch was nachkommt, weil ich es genossen habe, Daniel längerfristig glücklich zu sehen und ich hoffe, bei Maggie Lockwood ist das noch nicht in trocknen Tüchern, auch wenn das Angebot unglaublich verlockend klingt und es ihr absolut zu gönnen wäre.

Fazit

"Chicago Med" ist in dieser Staffel unglaublich standhaft und hat einen roten Faden, der großartig weitergesponnen wird. Mir bleibt nichts anderes zu sagen, als dass ich mich auf das Staffelfinale freue und ich gespannt bin, was uns da so erwartet.

Daniela S. - myFanbase

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