Bewertung

Review: #4.14 Biblische Wörter und ein paar Dollar

Foto: Lance Barber, Young Sheldon - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Lance Barber, Young Sheldon
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Manchmal kommt mir "Young Sheldon" wie ein Boot mit mehreren Lecks vor, die zwar klein sind, so dass man nicht untergehen kann, dann aber alles wieder so extrem zum Wackeln bringen, dass man fast seekrank werden könnte. Das kommt vor allem dann vor, wenn man den guten Sheldon ins Zentrum stellt, wenn es darum geht, dass er beweisen will, dass andere einen Fehler gemacht haben. Das fällt mir auch in #4.14 Mitch's Son and the Unconditional Approval of a Government Agency gleich mehrmals negativ auf, da zugleich auch George wieder in alte Verhaltensmuster fällt, auch wenn er sich diesmal echt gut gerettet hat.

"I feel stupid"

Oh ja, ich fühle mich manchmal auch extrem dumm, aber wohl nicht so in dem Bezug, wie es Sheldon diesmal gemeint hat. Ich fühle mich einfach dumm, wenn es immer wieder darum geht, dass er anderen beweisen muss, dass der Fehler nicht bei ihm liegt. Ich kann durchaus verstehen, wenn er nicht die Schuld auf sich nehmen will, wenn es nicht seine ist. Aber seien wir doch einmal ehrlich: Sheldons Art und Weise ist dabei schon tendenziell nervig, weil er oftmals weder nach rechts und links schaut, sondern sein Fokus einzig und alleine auf ihm selbst liegt.

Auch George fällt bei dieser Auseinandersetzung wieder in alte Verhaltensmuster, als Sheldon mit seinem Alleingang dafür gesorgt hat, dass das Finanzamt eine Nachprüfung fordert. Er müsste doch wirklich langsam wissen, dass sein Sohn bei so etwas nie klein beigibt. Und in diesem Szenario war er sogar noch schlimmer als sonst, denn er war doch schon argwöhnisch, warum hat er nicht genauer nachgebohrt? Ich verstehe es wirklich nicht. George ist bei Weitem kein schlechter Vater. Ich würde sagen, dass er uns das ebenso oft bewiesen hat, wie dass er immer wieder und offenbar auch noch kinderleicht in alte Verhaltensmuster zurückfällt. Aber ihn als Vater zu sehen, der seinen Kindern wirklich gute und hilfreiche Ratschläge erteilt, würde ich gerne viel mehr sehen, denn diese Art von Vater steht ihm verdammt gut. Genau das zeigte schließlich auch die Szene im Flur. Manchmal hat man zwar das Gefühl, George hätte nichts zu sagen. Aber er hat eine Menge zu sagen und davon ist vieles nicht allzu dumm. Wieso nutzt man dieses Potenzial denn nicht?

Wenig überraschend war dann auch, dass Sheldon Mr. Green doch noch beweisen konnte, dass jener selbst einen Fehler gemacht hat. Wie gesagt, ich finde es wirklich gut, wenn man seine 'Unschuld' beweisen kann, jedoch täte Sheldon mal so ein kleiner Dämpfer echt gut. Denn dieses Verhaltensmuster, was ja auch leider der erwachsene Sheldon häufig an den Tag gelegt hat, fühlt sich irgendwie schon ausgelutscht an.

Connie and her fear

Als ich den Teaser bzgl. Connie und Dale gelesen habe, musste ich doch grinsen. Nicht wegen der Darmspiegelung, das Wort an sich schreit förmlich schon danach, dass man so etwas - wenn möglich – nicht über sich ergehen lassen möchte. Aber ich musste grinsen, weil ich mir die Kommunikation zwischen den beiden vorgestellt habe und diese war in meiner Vorstellung tatsächlich witzig. Die (fiktive) Realität sah dann doch etwas anders aus – zumindest bis Dale Connie weiterhin dazu gedrängt hat, sich einem Checkup zu unterziehen. Allerdings waren ihre Kommentare ihm gegenüber schon sarkastisch, aber witzig. Und Dale kann so etwas schon ab. Man darf nicht vergessen, dass er mit June verheiratet war und da auch einige verbale Sachen gefallen sind, die ihre Konstellation jetzt durchaus interessant und amüsant machen, wenn sie aufeinander treffen. Apropos Konstellation: Es wäre sicher superlustig gewesen, hätte man June bzgl. der Kommentare gegenüber Dale eingebunden.

So witzig wie in meiner Vorstellung war es letztlich dann aber doch nicht. Connie war schon immer störrisch, wenn es darum ging, sich gegen etwas zu wehren, was sie nicht wollte. Allerdings war immer eine gewisse witzige Note dabei, bei der man schmunzeln konnte. Doch diesmal war sie fast schon wütend, dass Dale sie immer wieder damit gestichelt hat. Der Grund liegt in der Vergangenheit oder besser gesagt am Verlust ihres Mannes. Schon in den vergangenen Staffeln konnte man in einzelnen Episoden erkennen, dass Connie den Verlust ihres Mannes Charlie nie ganz überwunden hat. Das durfte schon John beim Garagenverkauf miterleben und nun Dale und diesmal präsentiert sie uns auch einen, für mich, sehr verständlichen Grund dafür. Denn Charlie hatte ebenfalls einen Arzttermin bei dem sie etwas gefunden haben, ihn operiert haben und er letztlich dann doch gestorben ist. Connie tut mir wirklich leid, da ich sehr gut nachempfinden kann, warum sie Ärzten so misstrauisch ist.

Mir ist auch klar, dass "Young Sheldon" eine Comedyserie ist, wo der Witz nicht fehlen sollte. Allerdings hätte ich persönlich nach dieser Szene nicht noch eine Szene gemacht, bei der die Pointe ist, dass Dale doch noch quasi recht behalten hat und sie sich einer Darmspiegelung unterziehen muss.

Randnotizen

  • Ehepaar Cooper macht es mir in dieser Episode echt nicht einfach, denn auch Marys Verhalten gleicht mal wieder einer Wiederholung, die wir schon kennen. Ihre ständigen Ermahnungen, keine Schimpfwörter zu benutzen, finde ich mittlerweile schlimmer, als die Schimpfwörter, die sie ihrem Mann oder ihrer Tochter verbieten will, die aber mal wieder wunderbar gekontert hat.
  • Szenen zwischen Georgie und Missy sind immer wieder toll. Bitte, bitte mehr davon!

Fazit

Irgendwie will mir bei dieser Episode kein Fazit einfallen, weil ich mich sowieso wiederholen würde, was ich aber nicht will. Diese Episode hat uns nämlich (mal wieder) nicht vorangebracht, was wirklich schade ist, denn bei "Young Sheldon" scheint es mittlerweile normal zu sein, dass nach einer tollen Episode mindestens eine kommt, die mir ein Augenverdrehen entlockt. Einzig und alleine Connie konnte die Punktzahl noch etwas abmildern. Ich würde gerne mehr von dieser Connie sehen.

Daniela S. - myFanbase

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