Crimson Sky Convention 2012
Ian Somerhalder & Paul Wesley
© myFanbase/ Nicole Oebel
Die Stimmung in der Wiener Bank Austria Halle am Samstagmorgen zu Beginn der ersten "Vampire Diaries"-Convention in Österreich war auf dem Siedepunkt, als die beiden Hauptdarsteller Ian Somerhalder und Paul Wesley die Bühne für ihr erstes Panel betraten. Sprechchöre mit dem Namen "Ian" hatten bereits begonnen und obwohl die Besucherzahl sehr viel niedriger war als beispielsweise eine Woche zuvor bei der Bloody Con in Bonn, waren die Darsteller beeindruckt vom Begeisterungssturm, der sie am frühen Morgen begrüßte. Die familiäre Atmosphäre trug zur durchgängig guten Stimmung bei und die Darsteller schienen sich auf der Bühne gleich so wohl zu fühlen, dass sie ohne Umschweife mit Neckereien untereinander loslegten. So zum Beispiel, als Ian sein Jackett ablegte, das Publikum dies mit dem obligatorischen Jubel begleitete und Paul meinte, er würde in etwa ebenso laut schreien, sobald Ian sich entkleidete, wenn sie unter sich seien.
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Ian schien der erklärte Favorit der Menge zu sein und so richteten sich die ersten Fragen alle an ihn. Ob er den Damon-Dance machen würde – Nicht am frühen Morgen. Was er in der Welt verändern würde – Für mehr Mitgefühl bei den Menschen sorgen. Warum er ISF gegründet habe – Weil er sich niemals wieder so hilflos fühlen wollte, wie angesichts der BP-Ölkatastrophe. Paul kommentierte das fehlende Interesse an ihm damit, dass dies ein sehr gemütliches Panel für ihn würde, wenn er einfach nur entspannt dasitzen und Ian die ganze Arbeit machen lassen könne. Ian hingegen riet dem Publikum, Paul tiefgründige Fragen zu stellen oder ihn zumindest aufzufordern, sich auszuziehen, er wollte schließlich nicht allein auf dem heißen Stuhl sitzen. So beantworteten sie die nächste Frage, in welchem Genre sie gern mal einen Film drehen würden, gemeinsam. Ians spontane Antwort war: "Porn!" und Paul stimmte mit ein: Softpornos, wie zu Beginn seiner Karriere. Etwas ernster meinten sie dann, sie seien nicht an einem bestimmten Genre interessiert, vielmehr an guten Drehbüchern und Filmemachern. Beides sei in jedem Genre zu finden. Wichtig sei nur, dass sie dort nicht wieder zusammen spielen müssten und Paul ergänzte, dass er nicht wieder vorgeben wolle, 17 zu sein. Er möchte gerne einen verheirateten Arzt mit Kindern spielen. Ian schlug ihm die Rolle einer Candy Striper (weibliche Aushilfe im Krankenhaus, die unentgeltlich arbeitet) vor, aber Paul wusste nicht, was das ist, woraufhin Ian entgeistert meinte, sie müssten sich später mal in Ruhe unterhalten.
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Paul würde gerne Don Corleone in "Der Pate" spielen und gab seine beste Marlon-Brando-Impression. Dafür einiges an Körperumfang zuzulegen, sei kein Problem und Ian schlug vor, er könne in Staffel 7 als Don Salvatore auftreten. Ian selbst wiederum möchte liebend gerne die Spaghetti-Western nachdrehen und in Clint Eastwoods Rollen schlüpfen. Auf die Frage, ob einer von ihnen es kennt, einen Song als Ohrwurm zu haben, antwortete Paul mit einem Spontanvortrag von Vanilla Ices "Ice Ice Baby". An dieser Stelle dämmerte mir langsam, dass nicht der charmante, liebenswürdige, als Damon so überaus faszinierende Ian Somerhalder dabei war, mich für sich einzunehmen, es war vielmehr der "langweilige" der beiden Salvatore-Brüder, Paul Wesley, von dem ich gar nichts an Entertainer-Qualitäten erwartet hatte, hier aber im Sturm erobert wurde. Der meist ruhige, ernste Stefan - wann hat man ihn schonmal lachen sehen? Dem Himmel sei Dank für Conventions, denn hier hatte man die Chance, Paul Wesley beinahe fortwährend strahlen und lachen zu sehen, und er wirkte dabei einfach einen Hauch echter, menschlicher, natürlicher als Ian, der schlichtweg eine Spur zu routiniert rüberkam. Nun ist Routine im Grunde natürlich nichts Schlechtes und das Publikum freute sich über alle Maßen, wenn Ian die Stimmung im Saal immer mal wieder mit "This is amazing by the way!" kommentierte, Paul aber sollte für mich doch der heimliche Sonnenschein dieser Convention werden.
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Auf die Frage nach Ähnlichkeiten zwischen ihnen und ihren Charakteren gab es wieder zwei spontane Antworten, Ian: "I love killing people!", Paul: "I love crying over women!", in seiner ernsthafteren Antwort aber fasste Ian die Grundlage der Charaktere Damon und Stefan und damit die Ähnlichkeiten zwischen ihnen und ihren Rollen ganz gut zusammen. Jeder wisse, wie es ist zu lieben, mit seinem Bruder zu streiten und allein zu sein, und ihre eigenen Erfahrungen aus diesen drei Bereichen stecken sie in ihre Darstellung. Um die Chicago-Episode drehte sich die nächste Frage. Paul sagte, dass das in all den drei Jahren mit Abstand seine Lieblingsarbeitsphase war. Er dreht allgemein sehr gerne Flashback-Episoden, aber diese mochte er ganz besonders, weil er Stefan dort so anders darstellen durfte als in Staffel 1.
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Wen sie gerne selber einmal interviewen würden, wurden sie als nächstes gefragt. Paul schlug Sigmund Freud vor und Ian war davon gleich sehr angetan und möchte Paul bei diesem Interview begleiten, um die Frage nach der Bedeutung von Sex zu stellen. Paul amüsierte sich darüber, dass Ian die Bedeutung des Lebens anscheinend weniger wichtig ist, als die Bedeutung von Sex. Auf diese Weise von Ian immer mal wieder ein wenig ermutigt, waren die vielen Komplimente zu ihrem sexy Äußeren und Fragen nach Umarmungen, Bissen und Heiratsanträge, die im Laufe dieser Convention so oft geäußert wurden wie noch bei keiner Convention, die ich zuvor besucht habe, wohl keine allzu große Überraschung. Ian zeigte sich aber auch hier wieder als der Geübteste in der Abweisung dieser Anträge und so wurden die für die meisten anderen Anwesenden eher ungemütlichen Momente recht humorvoll überbrückt.
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Einblicke in Staffel 4 konnten Ian und Paul leider nicht geben, Julie Plec verrate ihnen nichts, da sie bei den Conventions alles ausplaudern würden, sie hoffen aber beide, dass sie wieder ein wenig an Staffel 1 anknüpfen und zu den Wurzeln ihrer Charaktere zurückkehren. Über die - Achtung Spoiler! - Unterwasserszene im Staffel-3-Finale war Paul übrigens ebenso entrüstet wie die meisten Zuschauer. Er konnte überhaupt nicht einsehen, wieso Stefan nicht Elena retten sollte. Ian zog den Vergleich, man solle sich vorstellen, Pauls Ehefrau Torrey sei kurz davor zu ertrinken und würde Paul auffordern, Ian zu retten. Paul stellte klar, er würde beide retten, woraufhin ihm viele viele Herzen aus dem Saal zuflogen. Mit der eher sachlichen Beschreibung ihrer 12- bis 15-Stunden-Arbeitstage und den drei bis fünf Stunden, die Paul täglich für sein Hairstyling brauche, endete das erste Panel des Wochenendes auch schon bald und man verließ den Saal mit dem deutlichen Eindruck, dass die beiden Darsteller nicht nur eine gute Chemie auf dem Bildschirm miteinander haben, sondern sich auch im Leben fernab von den Dreharbeiten sehr sehr gut verstehen.
Nicole Oebel - myFanbase
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