Review: #3.12 Schwestern

Schöne Folge, viel Gutes, einiges Nerviges, aber insgesamt möchte ich mal behaupten, dass die dritte Staffel im Aufwind ist.

Der Teaser war mal wieder absolut genial. Ich mag es, wenn sich die Serie selbst aufs Korn nimmt, wie es hier wieder gemacht wurde. Seth findet, dass alles zu glatt läuft, bevor es der Zuschauer überhaupt bemerken kann, und kündigt dadurch den folgenden Auftritt von Kaitlin quasi an, den ich übrigens auch absolut klasse fand. Allerdings ist man doch mehr als erstaunt, wenn man erfährt, dass Willa Holland, die die Kaitlin spielt, wirklich auch erst 14 Jahre alt ist (oder zu dem Zeitpunkt eben war). Denn wie 14 sieht die kleine Kaitlin sicher nicht aus, aber so ist das eben mit der heutigen Jugend, was kann man dazu noch groß sagen? Von meiner geliebten Julie bin ich allerdings etwas enttäuscht. Ihr Interesse an ihrer eigenen Tochter ist ja wirklich unglaublich… Sie weiß nicht, wann sie Ferien hat, hat keine Ahnung, was sie überhaupt macht, und schickt ihr nach Calebs Tod gerade mal eine Email. Hallo? Finde das irgendwie ziemlich arm, dass ihre Tochter überhaupt nichts weiß, was in ihrem Leben vor sich geht, und umgekehrt. Wie sie Kaitlin dann allerdings voller Begeisterung das ausklappbare Bett präsentiert, war ja wieder herrlich... Scheint fast so, als würde sie sich langsam mit ihrem Leben als "white trash" anfreunden können. Gut stehen tut es ihr jedenfalls...

Taylor ist ja wirklich furchtbar anhänglich. Und die Betonung liegt hier auf furchtbar... Ich kann gut verstehen, wenn Seth und Summer das nicht ertragen können. Wenn Taylor sich wenigstens etwas zurückziehen würde, hätten die beiden vielleicht auch die Möglichkeit, sie wirklich als Freundin anzuerkennen. Ihr Auftritt als Summers Schwester war ja mehr als schlimm! Aber das ist eben typisch Taylor. Schön fand ich den Moment, als Summer sagt, dass sie es auch schön fände, wenn die beiden trotz der geplatzten Beziehung ihrer beiden Eltern sich weiterhin als Schwestern sehen könnten.

Bei Marissa hab ich irgendwie das Gefühl, dass es für sie nur noch Johnny gibt. Redet sie eigentlich mit Ryan auch noch über ein anderes Thema? Wo wir gerade bei Atwood sind. Der ist wieder unglaublich entspannt. Also, ich hab ja schon mal angemerkt, dass ich von einigen seiner Reaktionen genervt war, aber jetzt ist er schon fast zu ruhig. Anscheinend hat er wirklich Angst, Marissa sonst zu verlieren. Denn, so wie sie ihn in letzter Zeit behandelt, find ich echt bescheuert und, wenn ich an seiner Stelle wäre, wäre ich ziemlich angepisst, muss ich sagen.

Zurück zur Hauptfigur dieser Folge. Ich finde es gut, dass es in der Folge zumindest mal thematisiert wird, dass Kaitlin bisher ja überhaupt nicht vorgekommen ist und anscheinend keiner den Kontakt zu ihr gehalten hat - auch wenn ich das Verhalten ganz klar verurteile. Als Kaitlin aber fragt, wer Johnny sei, der hübsche oder der Karottenkopf, musste ich mich doch etwas wundern. ’Tschuldigung, aber da ich hier ja meine eigene Meinung formulieren soll, möchte ich sagen, dass ich Johnny ja absolut gar nicht "hübsch" finde und der "Karottenkopf" wenigstens etwas anständig aussieht. Aber das ist halt Geschmackssache und der Geschmack scheint in der Cooper-Familie wohl in den Genen zu liegen, obwohl Atwood ja nicht zu verachten ist...

Aber zurück zum Thema. Dass sich Kaitlin so schamlos an Johnny ranschmeißt unter dem Motto "Du stehst auf meine Schwester, nimm doch mich, ich bin wenigstens verfügbar..." fand ich schon ziemlich hart. Hat das Mädchen denn keinen Stolz? Ihre Lügenparade gegenüber dem armen Beschützer Atwood fand ich da auch ganz und gar nicht fein, aber das liegt wohl auch wieder in der Familie. Sie hätte doch gleich die Wahrheit sagen können. Schließlich war es doch ein ziemlich nobler Grund, aus dem sie heimgekehrt ist. Aber wenn sich die Familie so weit von einem entfernt hat, ist es wohl schwer, sich der eigenen Schwester mal zu öffnen. Aber da hat Atwood ja wieder eine Glanzleistung vollbracht.

Kaitlins Spruch "Warum klopft eigentlich nie jemand an die Tür und will zu mir?"... ähm... vielleicht weil du in den letzten drei Jahren irgendwie nie zu Hause warst und selbst wenn, diese Leute sicher nicht deine neue Adresse kennen? Aber damit wollte sie wohl nur Johnny ihr Interesse zeigen.

Abgesehen von der Kaitlin-Sache war Julie wieder wirklich süß. Wie sie so eifersüchtig auf Veronica Townsend war, wirklich putzig. Wenigstens hat sie’s Kirsten mal erzählt, sonst ist sie ja nicht so offen. Ich möchte mal anmerken, dass ich es wirklich schön finde, wie sich die beiden angefreundet haben. Ich schau gerade nebenher die erste Staffel, in der Julie Kirsten ja fast hasst und total eifersüchtig auf sie ist. Da ist dieser Wandel nun wirklich bemerkenswert. Aber sie sind ja immerhin Familie.

"Ich bin wie die Golfregion. Was kümmert mich ein weiterer Hurricane?" Das war wieder typisch Julie, die Arme. Aber später hat sie ja dank dem unermüdlichen Einsatz von der fast gesamten Familie Cohen und Roberts doch noch ihren Neil bekommen.

Da kann ich Seth nur zustimmen "Genitalwarzen sind die Antwort!" Das war mein absolutes Highlight dieser Folge. Als Summer Seth das peinlichste erzählen soll, was ihr zu ihrem Vater einfällt, und alles, auf das sie kommt, ist, dass er John Kerry gewählt hat…Absolut genial. Und dann war ihr das Ganze auch noch so unangenehm "Dass ich dir das von meinem Vater erzählt habe...". Und ihr Gesicht (und v.a. kurz darauf Seths Gesicht...), als sie erfährt, dass Seth doch die Story mit den Genitalwarzen bevorzugt hat. Wirklich ein absolutes Highlight.

Nochmal zu Kaitlin. Dass sie einfach das Geld klaut, war ja schon hart. Hätte sie denn keinen von ihren reichen Freunden um ein wenig Geld für die Fahrt bitten können? Dass sie dann in beliebter Atwood-Manier einfach abhauen will, als alles auffliegt, macht für mich keinen Sinn. Nochmal: Warum hat sie nicht einfach gleich die Wahrheit erzählt?

Johnny weiß auch nicht, was er will. Erst stößt er Marissa weg, damit er mehr Abstand von ihr haben kann (sehr gute Idee, Applaus für Johnny Harper, den großartigen Surfer-Boy), und dann geht er wieder zu ihr, um ihr zu sagen, dass er sie vermisst. Wie dämlich und vor allem wie nervig kann man eigentlich sein? Werden wir die nervige Surfer- Fratze denn niemals los? *seufz* Justin hingegen war ja schon ganz niedlich, hoffentlich sehen wir noch mal was von ihm. Aber Atwood weiß ja selbst am besten, wie schlimm es einem gehen kann, wenn man einer Cooper verfällt...

So, ich fand die Folge wirklich amüsant und schön. Ich fand sie allerdings nicht so gut wie die vorangegangene. Ich hab halt gern was fürs Herz und das kam diesmal zu kurz. Die dritte Episode in Folge, die mal wieder wirklich gut war und einen, wenn auch nur teilweise, an die alten O.C.- Zeiten erinnert hat. Atwood, mach weiter so, ebenso Summer und Seth und natürlich Julie. Taylor könnte mal einen Gang zurückschalten und Johnny und Marissa können mir eigentlich gestohlen bleiben... Wollen wir hoffen, dass Harper bald abzischt, damit man die Folgen wieder ohne Generve (na gut, Marissa bleibt uns ja weiterhin erhalten…) ansehen kann. Diese bekommt von mir jedenfalls 7 Punkte.

Nadine Watz - myFanbase

Die Serie "O.C., California" ansehen:

Episode jetzt bei iTunes
ansehen

Episode jetzt bei Amazon.de
ansehen

DVD jetzt bei Amazon.de
bestellen