Review: #1.12 Hochzeitsgast plus eins
Wie schon die vorige Folge ankündigte, kommen sich Ted und Robin in dieser Episode wieder etwas näher. Nach dem ganzen Gefühlschaos zwischen den beiden, und das schon nach elf Episoden, wünscht man sich eine endgültige Entscheidung. Doch auch andere Beziehungen stehen im Fokus: Freunde von Ted heiraten und Lily und Marshall beginnen ebenfalls, ihre Traumhochzeit zu planen. Es ist toll immer wieder zu sehen, wie gut die Beziehung zwischen Lily und Marshall läuft, auch wenn sie sich mal nicht einig sind. Die unterhaltsamsten Momente dieser Episode sind die, in denen Barney seiner Abneigung gegen monogame Beziehungen Ausdruck verleiht.
"Ted falls in love, love kicks Ted in the sprouts. Roll credits."
Ted wird zu einer Hochzeit eingeladen und kreuzt auf der Einladungskarte an, dass er mit Begleitung erscheint. Typisch Ted, obwohl er keine feste Beziehung führt, glaubt er fest daran in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten seiner Traumfrau zu begegnen. Als er dann erfährt, dass Robin sich von ihrem Freund Derek getrennt hat, bittet er sie, ihn zu begleiten. Man kann ihn nur als einen hoffnungslosen Fall beschreiben. Nach so vielen Fehlschlägen in so kurzer Zeit, sollte er sich Robin vorerst aus dem Kopf schlagen. Sie nimmt seine Einladung jedoch herzlich an und man fragt sich ernsthaft, was sie sich davon verspricht. Sehr amüsant wird die Episode, als Ted die Braut trifft, die ihm verbietet ein Date mitzubringen. Schließlich habe er auf der Einladungskarte angekreuzt, dass er alleine kommt. Sie ist so hysterisch, dass sich Ted nicht traut, ihr zu widersprechen. Schließlich geht er zu dem Bräutigam, um ihn um Erlaubnis zu bitten, Robin mitbringen zu dürfen. Einerseits kann ich ihn zwar verstehen, dass er gerne in Begleitung erscheinen würde, doch eine Hochzeit so zu sabotieren und die Braut zu hintergehen, ist schon ziemlich unfair. Außerdem müsste er ja nicht alleine auf die Feier, seine anderen Freunde sind ja schließlich auch eingeladen. Da dürfte es ja nicht so schwer sein, einen Abend ohne ein festes Date auszukommen, vielleicht sogar eine tolle Frau vor Ort kennen zu lernen... Doch dazu gleich mehr.
Lily und Marshall fangen an, ihre Hochzeit zu planen. Von ihrem großen Tag haben die beiden jedoch sehr verschiedene Vorstellungen. Marshall möchte in einem großen Festsaal heiraten, mit elegantem Dresscode und vielen Gästen. Lily wünscht es sich etwas bescheidener, träumt von einer kleinen Feier im Grünen, wie sie es in einem Magazin gesehen hat. Marshalls Meinung hierzu: "Well, if a magazin says so, we should get married in the woods, like a couple of squirrels." Und ich kann ihn verstehen. Wer möchte schon den schönsten Tag seines Lebens barfuß zwischen Moos und Käfern verbringen?! Aber man weiß insgeheim die ganze Zeit, dass egal wie die beiden ihre Hochzeit feiern, es ihr schönster gemeinsamer Tag wird. Es ist schön als Zuschauer, so eine zuverlässige Konstante wie Marshall und Lily zu haben. Vielleicht sind sie sogar eine Art Vorbild für die perfekte Beziehung. Die Frage, ob es die perfekte Beziehung überhaupt gibt, steht genauso präsent im Raum, wie die Hoffnung, dass dem so ist.
So it begins...
Zwischen Claudia und Stuart entbrennt ein heftiger Streit. Sie lösen ihre Verlobung und während Stuart seine Sachen packt, meldet sich Claudia bei Ted, um ihn zur Rede zu stellen. Sie macht ihn für die geplatzte Hochzeit verantwortlich und irgendwie ist er das ja auch. Er versucht zwar seinen Fehler wieder gut zu machen, jedoch nicht aufgrund seines schlechten Gewissens, sondern aus Angst für die Unkosten der geplatzten Hochzeit aufkommen zu müssen. An dieser Stelle verstehe ich Ted nicht ganz; ich würde mich schämen an seiner Stelle.
Lily und die verzweifelte Claudia verabreden sich im MacLarens. Natürlich wartet hier schon Barney, der es sich zur Aufgabe macht, Claudia zu trösten; auf Barney-Art versteht sich. Endlich ein Highlight zwischen der ganzen Aufregung. Dass Barney wirklich vor nichts zurückschreckt, sorgt wenigstens für ein kurzes Auflachen. Stuart stürmt schließlich in die Bar, Barneys Erfolg ließ sich glücklicherweise noch verhindern. Das Brautpaar versöhnt sich wieder und die Hochzeit kann doch stattfinden.
"Behind a curtain, in a dark room, secretly controlling your every move..." – "A little Barney."
Endlich ist alles geklärt. Claudia und Stuart werden heiraten und Ted darf Robin als seine Begleitung zur Hochzeit mitbringen. Doch Robin erhält ein Jobangebot, das sie nicht ausschlagen kann und nimmt es auf Teds Drängen hin an. Robin handelt zwar wieder einmal sehr egoistisch, doch an dieser Stelle finde ich das sogar verständlich. Sie möchte nicht mehr den Balalaika spielenden Affen ankündigen und sieht eine Chance, ihre Karriere voran zu treiben. Ted verhält sich eigentlich auch sehr liebenswert. Er gönnt ihr den Erfolg. Dennoch muss ich sagen, dass ich mich an seiner Stelle hätte schämen müssen. Nach so viel Aufregung und Ärger wegen Robin, letztlich ohne sie zu erscheinen, ist einfach nur peinlich. Jeder normale Mensch hätte sich seine Enttäuschung sicher anmerken lassen.
Auf der Feier hält Claudia Ted seine Antwortkarte unter die Nase, er hatte nicht "plus one" angekreuzt. Endlich kommt Ted zu der Einsicht, dass er vielleicht wirklich lieber Single sein und sich so auch wohl fühlen sollte. Er erkennt den kleinen Barney in sich. Die Vorstellung, dass jeder auch ein kleines, dunkles Barney-Eck in seinem Kopf hat, ist überaus witzig, beinhaltet aber auch viel Wahres. Plötzlich sieht Ted am Nachbartisch ein geheimnisvolles, wunderschönes Mädchen sitzen, das ihn anlächelt. Was soll man davon halten… Endlich hat er sein Singledasein angenommen, es akzeptiert und war damit zufrieden; nun trifft er die nächste Frau. Verspricht das nun eine weitere nervige On-Off-Beziehung zu werden? Doch einen Vorteil hat Teds Begegnung auf jeden Fall: Robin ist erst einmal abgeschrieben. Man darf gespannt sein, wie sich die Beziehung zwischen dem schönen Mädchen und dem hoffnungslosen Romantiker Ted entwickelt und sich fragen: Ist sie vielleicht die Mutter? Werden die beiden zusammen kommen? Ohne es zu ahnen befinden wir uns mitten in einer Fortsetzungsfolge. "Because that night was just beginning...".
Fazit
Diese Episode hat sicherlich ihre Höhepunkte und lustigen Momente. So sind die Diskussionen zwischen Lily und Marshall über ihre Hochzeit sehr amüsant. Auch Marshalls Kommentare zu Ted, als dieser Robin zu der Hochzeit einladen möchte und eben diese wegen seiner egoistischen Ambitionen gefährdet, sorgen für den ein oder anderen Lacher. Ansonsten ist diese Folge leider eher schwach. Die schon nach wenigen Episoden ziemlich nervenaufreibende Verbindung zwischen Robin und Ted wird wieder aufgewärmt. Auch die vielen Streitereien zwischen Ted und Claudia, sowie zwischen Claudia und Stuart, sind auf Dauer etwas anstrengend. Selbst Barney, auf den man sich in Sachen Humor immer verlassen kann, schwächelt in dieser Folge etwas. Wie jede Folge von "How I Met Your Mother" kann auch diese den Zuschauer für 20 Minuten gut unterhalten, doch zu den Topepisoden würde ich sie auch nicht zählen.
Janina Funk - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The WeddingErstausstrahlung (US): 09.01.2006
Erstausstrahlung (DE): 18.10.2008
Regie: Pamela Fryman
Drehbuch: Kourtney Kang
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