Bewertung

Review: #1.02 Die lila Giraffe

Foto: Neil Patrick Harris & Cobie Smulders, How I Met Your Mother - Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
Neil Patrick Harris & Cobie Smulders, How I Met Your Mother
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Nach dem äußerst gelungenen Piloten flacht die zweite Episode eher etwas ab. Die Schwachpunkte liegen meiner Meinung nach auf der Beschränkung auf praktisch nur eine einzige Storyline: Ted, der verzweifelt versucht, auf möglichst lässig Art und Weise ein weiteres Date mit Robin zu bekommen. Der Rest rückt sehr stark in den Hintergrund, was bei dem großartigen Cast mit ausgezeichnetem komödiantischen Talent wirklich bedauerlich ist.

The Most Casual Stalker Ever

Ted will also möglichst locker und lässig wirken, während er Robin verfolgt, tausende von Partys schmeißt, nur damit sie dort erscheinen kann, und stundenlang auf sie mit einem ausgeklügelten Plan wartet. Man muss kein besonders großer Serienexperte sein, um bereits im Voraus zu wissen, dass dieser Plan grandios scheitern wird. Allein die Vorstellung, dass jemand um seine übermütige, leicht aufdringliche Art zu verdecken, sich noch mehr in genau diese Eigenschaften hineinsteigert, ist schon sehr belustigend. Ted ist ja eigentlich ein sehr sympathischer Charakter und ein typischer Normalo, bei dem man sich auch vorstellen könnte, so jemanden im wahren Leben zu kennen. Deshalb tut es mir fast ein wenig Leid, dass er sich ausgerechnet so zu jemandem hingezogen fühlt, der offensichtlich keine feste Beziehung will. Aber glücklicherweise wissen wir ja, was Ted nicht weiß, nämlich, dass er in gut 25 Jahren glücklich verheiratet ist und zwei Kinder hat. Das lässt das Ganze etwas weniger schlimm erscheinen...

So... that was Robin.

Das Genialste für mich an der ganzen Folge waren jedenfalls die Partyeinladungen. Wenn Ted versucht, wahnsinnig lässig rüberzukommen, ist das nun wirklich sehr süß mitanzusehen. Das Beste waren Robins Entschuldigungsanrufe am nächsten Tag, wo Ted es immer wieder schaffte absolut "beiläufig" zu erwähnen, dass die Party weitergeht, aber das Highlight war danach Teds Satz aus meiner Überschrift, der Marshall schier zur Verzweiflung brachte. Deshalb konnte man seinen Ausraster auch nur allzu gut verstehen. Natürlich war wie in jeder Serie klar, dass genau in diesem Moment besagte Person daneben steht und alles mithört. Aber man merkt, dass Robin nur nach außen hin Ted zurückweist und zwar, weil sie ihn wirklich gern hat und nicht verletzen will. Das nehme ich ihr 100%ig ab. Man merkt daran, wie sie immer wieder weich wird, dass sie ihm eigentlich bereits verfallen ist. Auch die Tatsache, dass sie mit ihm befreundet bleiben will, zeigt, dass sie seine Nähe sucht. Dass das auf Dauer natürlich mit der Freundschaft nicht funktionieren wird, brauche ich wohl niemandem erzählen. Besonders interessant ist, dass Robin Ted nun auch noch helfen will, seine Traumfrau zu finden. Das "Have you met Ted?" sollte sie allerdings noch ein wenig üben...

Lame? Or casual...?

Barney war wieder mal ganz er selbst und ja, das kann man schon nach zwei Folgen beurteilen, da sein Charakter schon ein gewisses (auch typisches Sitcom-) Klischee bedient. Allerdings hat Barney anderen Sitcom-Womanizern einiges voraus - er ist einfach zum Totlachen komisch, mein Komikzentrum trifft er zumindest voll. Bei seinen großartigen Theorien angefangen, die stets auf völlig frei erfundenen Statistiken beruhen (in dieser Woche: "Statistic. At every New York party there's always a girl who has no idea whose party she's at. She knows no one you know and you will never see her again."). Als er daraufhin auch noch seinen Radar ausfährt, einfach nur köstlich. Leider lief es für ihn dann ja nicht wie erwartet. Großartig, sein Gesicht, als die Unbekannte schon wieder auftaucht. Dass er es dann mit Teds Taktik probiert, hätte auch nach hinten losgehen können, was sicherlich auch lustig gewesen wäre. Diese Folge war aber leider schon durch Teds Stalking vollständig eingenommen und so wäre dafür kein Platz mehr gewesen.

Purple Giraffe

Marshall hat seine kleine, lila Giraffe schon gefunden. Er und Lily sind wirklich wahnsinnig süß zusammen, v.a. wenn man bedenkt, dass sie ja schon ca. neun Jahre zusammen sein müssen, wenn sie sich bereits mit 18 Jahren kannten. Außerdem erfahren wir über Marshall, dass er scheinbar ein Arbeitstier und sehr intelligent ist, so dass er es innerhalb einer Nacht schafft, eine 25seitige Hausarbeit mit einer 2- abzuschließen. Nicht schlecht, Herr Specht. Solche Nerven braucht er auch - bei den Mitbewohnern...

Fazit

Insgesamt ist in der Folge zu wenig passiert. So früh sollte man sich noch nicht auf zwei Charaktere beschränken, v.a. wenn die Geschichte dieser beiden jetzt nicht unbedingt sehr interessant ist. Romantisch, ja, teilweise auch äußerst amüsant. Aber keine Folge, die ich mir hundert Mal ansehen muss. Sechs Punkte für eine "knapp über Durchschnitts"-Folge.

Nadine Watz - myFanbase

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