Oscarfieber, Teil 10: Unsere Gewinnprognose

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Matt Damon für "Invictus - Unbezwungen"
Woody Harrelson für "The Messenger"
Christopher Plummer für "Ein russischer Sommer"
Stanley Tucci für "In meinem Himmel"
Christoph Waltz für "Inglourious Basterds"

Die alles entscheidende Frage lautet: Wer kann dem wahren Top-Favoriten Waltz gefährlich werden?

Plummer blickt auf eine sehr lange Schauspielkarriere zurück. Er ist jetzt 80 Jahre alt und vielleicht ist 2010 die letzte Chance, ihn zu ehren. Dass Tucci trotz der eher negativen Kritiken für "In meinem Himmel" nominiert wurde, spricht für ihn. Ein Oscar für Harrelson am nächsten Sonntag ist ebenfalls nicht undenkbar. Seit seiner ersten Nominierung für "Larry Flynt – Die nackte Wahrheit" 1996 hat er in den Augen der Kritiker über die Jahre hinweg konstant gute Darstellungen abgeliefert. Hilfreich: Der kommerzielle Erfolg von "Zombieland", in dem Harrelson letztes Jahr eine der Hauptrollen spielte. Damon ist hier nicht wirklich eine Bedrohung. Weder für Waltz noch für seine anderen
Konkurrenten.

And the Oscar goes to… Christoph Waltz | Alternativ: Christopher Plummer

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Penélope Cruz für "Nine"
Vera Farmiga für "Up in the Air"
Maggie Gyllenhaal für "Crazy Heart"
Anna Kendrick für "Up in the Air"
Mo'Nique für "Precious - Das Leben ist kostbar"

Eigentlich glaubt niemand mehr daran, dass jemand anderes als Mo'Nique ausgezeichnet werden wird. Mo'Nique hat Preis um Preis abgeräumt und besitzt einen wirklich unglaublichen Favoritenstatus. Ein Nicht-Gewinn wäre eine der größten Überraschungen in der Geschichte der Oscars überhaupt.

Sollte das Unwahrscheinliche aber dennoch eintreten, dann würde ich auf Maggie Gyllenhaal tippen, die in der Vergangenheit für schauspielerische Leistungen sehr viel Kritikerlob einheimsen konnte.

And the Oscar goes to… Mo'Nique | Alternativ: Maggie Gyllenhaal

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James Cameron für "Avatar - Aufbruch nach Pandora"
Kathryn Bigelow für "Tödliches Kommando - The Hurt Locker"
Quentin Tarantino für "Inglourious Basterds"
Lee Daniels für "Precious - Das Leben ist kostbar"
Jason Reitman für "Up in the Air"

Bigelow gewann den DGA (Director's Guild Award) und in den letzten 61 Jahren stimmten die Gewinner des DGA zu 90 Prozent (!) mit denen des Oscars überein. Noch mehr spricht für Bigelow: Ihr Film erhielt neben "Avatar" erhielt die meisten Nominierungen und gilt auch als Favorit für die Königskategorie. Noch nie hat eine Frau in dieser Kategorie gewonnen. Es ist an der Zeit, dass sich dies ändert.

Tarantino gilt als innovativer Kultregisseur und sein Film hat eine hohe Zahl von Nominierungen erreicht. Seine Chancen stehen dementsprechend nicht schlecht. "Avatar – Aufbruch nach Pandora" ist der filmgewordene Ausdruck von Camerons Streben nach Perfektionismus in Sachen Technik und Unterhaltung. Die Belohnung war ein Golden Globe, dem durchaus ein Oscar folgen könnte. Es bleibt also spannend. Im Wettbewerb mit Bigelow, Cameron und Tarantino erscheinen Reitman und Daniels nahezu chancenlos.

And the Oscar goes to… Kathryn Bigelow | Alternativ: Quentin Tarantino

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"Ajami" (Israel)
"La Teta Asustada" (Peru)
"Un Prophète" (Frankreich)
"El Secreto de Sus Ojos" (Argentinien)
"Das weiße Band - Eine deutsche Kindergeschichte" (Deutschland)

Puh! Keine Kategorie gilt allgemein als so schwer zu prognostizieren wie diese. So mancher wirklicher Top-Favorit hatte hier das Nachsehen ("Die fabelhafte Welt der Amélie" verlor gegen "No Man's Land", "Pans Labyrinth" gegen "Das Leben der Anderen"). Mein Tipp heißt "Ajami". Zum einen, weil er ein wichtiges, brisantes Thema behandelt (Zusammenleben von Juden und Arabern in einem Stadtteil von Tel Aviv), zum anderen, weil Israel letztes Jahr mit dem als leichter Favorit geltenden "Waltz With Bashir" antrat und doch verlor.

"Das weiße Band" hingegen gewann nicht nur den Golden Globe, sondern erhielt bei den Oscars auch eine zweite Nominierung für die Beste Kamera. Die nötige Aufmerksamkeit hat unser Beitrag damit schon mal erhalten. "Ein Prophet" war ebenfalls für den Golden Globe vorgeschlagen gewesen. Wer mag, kann darin einen möglichen Anhaltspunkt für einen Oscargewinn sehen. Am Ende könnte der Oscar jedoch genauso gut an "Eine Perle Ewigkeit" oder "El Secreto De Sus Ojos" gehen. Die Academy war bei der Wahl des Gewinners in der Vergangenheit einfach oft unberechenbar.

And the Oscar goes to… "Ajami" (Israel) | Alternativ: "Das weiße Band" (Deutschland)

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"Coraline"
"Fantastic Mr. Fox"
"Küss den Frosch"
"The Secret of Kells"
"Oben"

Acht Mal wurde der Preis für den besten Animationsfilm bereits verliehen. Viermal ging es an einen Film von Pixar. Ob sich bei der kommenden Verleihung die Erfolgsgeschichte fortschreibt? Es sieht so aus, denn "Oben" ist gelungen, was "WALL•E - Der letzte räumt die Erde auf" letztes Jahr verwehrt blieb: Eine Nominierung für den Besten Film. Wer also auf das Werk um die Abenteuerreise eines alten Mannes und eines Pfadfinderjungens setzt, kann nicht viel falsch machen.
Einzig "Der fantastische Mr. Fox" wird noch ein Überraschungssieg zugetraut.

And the Oscar goes to… "Oben" | Alternativ: "Der fantastische Mr. Fox"

Maren Langos - myFanbase

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