Die Lieblingsregisseure der myFanbase-Redaktion

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Die hohe Kunst der Regie wird oft viel zu selten beachtet - dabei ist es der Regisseur, dessen Talent und Vision es sind, die einen Film überhaupt zu dem machen, was er ist. Unsere myFanbase-Filmredaktion hat sich in dieser neuen Ausgabe der Listenfieber-Kolumne einmal den für sie persönlich besten Regisseuren gewidmet, bunt gemischt von altehrwürdigen Klassikern bis hin zu modernen Ikonen, und stellt sie euch nun in einer Top-5-Liste vor - sind eure Favoriten dabei? Wir sind gespannt auf eure Kommentare!

Andreas K. meint:

Foto: Copyright: 2014 STUDIOCANAL GmbH
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#1 Ingmar Bergman
Es ist geradezu unglaublich: Bergman, den Filmemacher wie Woody Allen oder Lars von Trier als ihr Vorbild ansehen und der bei den Filmfestspielen von Cannes posthum zum besten Regisseur aller Zeiten gekürt wurde, erhielt – wenn man von einem Sonderpreis absieht – nie selbst einen Oscar. Bergmans Technik mit vielen Nahaufnahmen und dem meist spärlichen Einsatz von Licht, seine Drehbücher, die sich auf einem Niveau befanden, dass nicht selten sogar Gerüchte aufkamen, er würde ernsthaft für den Literaturnobelpreis bedacht, seine existenziellen Fragen nach Gott und dem einsamen Individuum - all dies hat den 2007 gestorbenen schwedischen Meisterregisseur Bergman unsterblich gemacht.

#2 Federico Fellini
Der Italiener gilt bis zum heutigen Tag als einer der wichtigsten Autorenfilmer, die es je gab, also jene Gattung des Films, die darauf abstellt, dass der Regisseur sämtliche künstlerischen Aspekte seines Werks maßgeblich mitbestimmt und daher als die alles entscheidende und prägende Kraft gilt. Fellini ist der Regisseur, der sich für die bis dato meisten Werke verantwortlich zeigt, die mit einem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet wurden und derjenige, dessen Stil den italienischen Neorealismus entscheidend prägte und der bis heute unverkennbar gern kopiert, aber nie erreicht wurde.

#3 Akira Kurosawa
Es ist kurzsichtig, Kurosawas Schaffen auf ein Werk zu reduzieren. Nichtsdestotrotz gibt "Die sieben Samurai" vielleicht am ehesten die Quintessenz dessen wieder, weshalb Kurosawa für Generationen von Filmschaffenden der bedeutendste internationale Regisseur aller Zeiten ist. Mit "Die sieben Samurai" und den drei gleichzeitig laufenden Kameras wurde nicht weniger als das Actionkino revolutioniert bzw. vielleicht in dieser Form sogar gegründet. "Die sieben Samurai" ist epochal, mit einer dramaturgischen Finesse und einer Vision ausgestattet, die seinesgleichen sucht und teils so herrlich ironisch, dass man um das Lächeln nicht umhin kommt. Seine anderen Werke, wie "Ran" oder "Rashomon", sind nicht weniger weltbewegend.

#4 Alfred Hitchcock
#5 Stanley Kubrick

Tanya Sarikaya meint:

Foto: Copyright: 2010 Warner Bros. Ent.
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#1 Christopher Nolan
Was für ein Genie. Mit noch nicht ein mal 40 Jahren hat Christopher Nolan mit der "Batman"-Reihe einen der erfolgreichsten und beliebtesten Superhelden auf die Leinwand gezaubert. Doch sein Sinn für eine einzigartige, illusionistische Inszenierung stellte er mit meinen beiden Lieblingsfilmen "Inception" und "Prestige - Die Meister der Magie" unter Beweis. Egal, was Nolan anfasst, es wird ein Erfolg und begeistert die Zuschauer. Seine Geschichten sind anspruchsvoll wie unterhaltsam, lehrreich und gleichzeitig voller Spannung. Es gibt keinen Film von Christopher Nolan, nach dem ich nicht völlig hin und weg war. Er ist einfach einzigartig.

#2 Steven Spielberg
Ein Mann, der auf keiner Liste fehlen darf, wenn es um Regisseure geht. Er prägt die Kinogeschichte seit den 1960ern und tut es noch heute. Seine Geschichten sind Klassiker, die man so leicht nicht vergisst. Was ich an Spielberg besonders faszinierend finde, ist seine Wandelbarkeit. Egal, ob actionreiche Science-Fiction-Unterhaltung wie "E.T. - Der Außerirdische" oder amüsante Komödien wie "Catch Me If You Can" - Steven Spielberg beherrscht jedes Genre und spielt eindeutig in der Oberliga.

#3 Martin Scorsese
Mit Leonardo DiCaprio ist er unschlagbar: "Shutter Island", Aviator" und "Departed - Unter Feinden" sind meine Lieblingsfilme des Dreamteams. Aber auch mit Filmen wie "Hugo Cabret" schaffte Martin Scorsese fantastische Unterhaltung und tut vor allem immer eines: einen lebendigen Protagonisten schaffen, mit dem man sofort in dessen Leben eintaucht und bis zum Schluss mitfiebert.

#4 David Fincher
#5 Fatih Akin

Maria Gruber meint:

Foto: Copyright: 2014 Twentieth Century Fox Home Entertainment, Inc. All Rights Reserved.
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#1 Wes Anderson
Wenn es einen Regisseur gibt, dessen Filme ich mir mit ausnahmsloser Begeisterung ansehe und dessen überbordende Kreativität mich immer wieder fesselt, dann ist dies wohl Wes Anderson. Gerade in seiner Altbackenheit ist Andersons Visualität einfach stets ein Genuss und die Welten, die er kreiert, könnten farbenfroher, exotischer, turbulenter und märchenhafter nicht sein. Alles bei Anderson ist einer detailgetreuen Symmetrie untergeordnet, einem exakten Farbschema, einer perfekten Eleganz. Sei es seine Vision einer Zugfahrt durch Indien ("Darjeeling Limited"), seine Inszenierung eines beschaulichen Küstendorfes irgendwo in Neuengland ("Moonrise Kingdom") oder seine Vorstellung eines elegant-altehrwürdigen Hotels ("Grand Budapest Hotel") – Anderson beweist, dass es keiner pompösen Computereffekte bedarf, um einen Film ganz groß zu inszenieren. Es bedarf auch im 21. Jahrhundert schlichtweg nur einem: Kreativität.

#2 Christopher Nolan
Dunkel und düster, tiefgründig und mysteriös, das sind in etwa die Sphären, in denen sich Christopher Nolan bewegt. Nolan gelingt ein Spagat, den sonst kaum einer schafft: Er verbindet Blockbusterkino mit Anspruch. Seine "Batman"-Trilogie revolutionierte das Genre des Superheldenfilms. Seine makellose Arbeit als Regisseur (und Drehbuchautor) machte aus "Memento" und "Inception" überhaupt erst die filmischen Meisterwerke, die sie sind. Nolans Kino ist komplex, ist mitreißend, zum Nachdenken anregend, überwältigend.

#3 Alejandro González Iñárritu
Der Mexikaner Alejandro González Iñárritu schaffte mit seinem Debüt "Amores perros" im Jahr 2000 einen derart gewaltigen Film über Schicksal, Verlust und Verzweiflung, dass er nicht nur über 50 Awards einheimsen konnte (darunter in Cannes, bei den BAFTAs und den NYFCC Awards), sondern auch gleich mal eine Oscarnominierung für den Besten Fremdsprachlichen Film erhielt. Seitdem ist Iñárritu eine Hausmarke des mexikanischen Films, der auch renommierte Hollywoodstars um sich schart, und der mit "21 Gramm", "Babel" und "Biutiful" weitere Dramen nachlegte, in denen er die Flüchtigkeit und Schwere des menschlichen Daseins mit enormer Emotionalität auf die Leinwand bannt.

#4 Ethan und Joel Coen
#5 David Fincher

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