Bewertung
Gonzalo López-Gallego

Open Grave

We were here to help. But we failed.

Foto: Copyright: Universum Film GmbH
© Universum Film GmbH

Inhalt

John (Sharlto Copley) erwacht eines Tages in einem Wald und liegt in einer Grube voller Leichen. Er hat keinerlei Erinnerungen daran, wie er dorthin gelangt ist oder wer die Menschen umgebracht hat. Eine junge Frau hilft ihm, aus der Grube zu entkommen. Als er tiefer in den Wald geht, kommt John zu einer verlassenen Hütte, in welcher er auf fünf Personen trifft, die ein ähnliches Schicksal erlitten haben. Keiner von ihnen hat Erinnerungen an Vergangenes. Nach anfänglichem Misstrauen und Anschuldigungen raufen sich die sechs zusammen und versuchen, hinter das große Geheimnis zu kommen. Doch wem sie wirklich trauen können, bleibt ein Rätsel, denn was ist, wenn unter ihnen der Mörder wäre?

Kritik

Von Horrorfilmen erwarte ich in der Regel nicht viel. Die Stories sind meist platt, man kennt sie zur Genüge und auch der Horror kommt meist zu kurz. So ist es eine Freude, dass "Open Grave" eine gekonnte Abwechslung liefert und einer der besten und spannendsten Genrefilme seit langem ist. Mit Sharlto Copley wurde ein eher unbekannter Darsteller für die Rolle des John gecastet. Bekannt wurde er durch seine Rolle in "District 9", worauf aber bloß kleinere Rollen folgten. So beschränkt man ihn als Zuschauer nicht bloß auf einen Charakter, den er in seiner vergangenen Karriere verkörpert hat. Seine Darstellung in "Open Grave" wirkt zumindest sehr authentisch. John ist ein vielschichtiger Charakter, der dem Publikum gleich in der ersten Szene des Filmes vorgestellt wird. Der Film beginnt in medias res und wie die Charaktere, so kommt auch der Zuschauer nur langsam hinter die Geheimnisse, die sich im finsteren Wald verbergen.

Doch nicht nur Sharlto Copley überzeugt in seiner Rolle, sondern ebenso Thomas Kretschmann und Joseph Morgan, die ebenfalls zentrale Rollen übernehmen. Für Fans der erfolgreichen US-amerikanischen Serien "The Vampire Diaries" und "The Originals" dürfte es zunächst etwas schwierig sein, Morgan seinen Charakter abzukaufen, da man ihn stets als Klaus vor Augen hat. Wenn man allerdings versucht auszublenden, dass er als kaltblütiger Vampir seinen Bekanntheitsgrad erlangt hat, so wird man ihn auch in "Open Grave" schnell lieb gewinnen können.

Es ist bemerkenswert, wie gut es Regisseur Gonzalo López-Gallego gelungen ist, den gesamten Film über die Spannung aufrecht zu erhalten. Die Atmosphäre ist düster und angespannt und man weiß nie, was einen als nächstes erwartet. Lange rätselt man, worum es sich beim "18. Monat" wohl handelt und es dauert bis zum Ende des Films, bis jedes Geheimnis gelüftet wird. Allerdings muss man an dieser Stelle bemängeln, dass gegen Ende hin alles zu schnell passiert und man die große Auflösung etwas detaillierter hätte ausbauen sollen. Man wird zu oft an der Nase herumgeführt und in eine andere Richtung gelenkt, so dass am Ende einiges an Erklärungen fehlt. Dies ändert jedoch nichts daran, dass die Lösung alles andere als vorhersehbar ist.

Fazit

"Open Grave" ist ein unheimlicher Horrorthriller, der durch gute Darsteller und eine spannenden Handlung trotz Schwächen zu überzeugen weiß.

Sanny Binder - myFanbase
03.10.2014

Diskussion zu diesem Film