Bewertung

Lost Boys: The Tribe

Niemals alt werden. Niemals sterben. Niemals mehr Angst haben.

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Inhalt

Aus Geldnot ziehen der Surfer Chris (Tad Hilgenbrinck) und seine Schwester Nicole (Autumn Reeser) zu ihrer Tante (Gabrielle Rose) nach Luna Bay. Dort treibt eine Vampirclique um den Surfstar Shane (Angus Sutherland) ihr Unwesen und zeigt schnell Interesse an den beiden Neuankömmlingen. Während Chris abgelenkt ist, infiziert Shane die ahnungslose Nicole, die sich nun in einen Vampir zu verwandeln beginnt. Um seine Schwester zu retten, will Chris gemeinsam mit dem Vampirjäger Edgar (Corey Feldman), Shane vernichten.

Kritik

Im Jahr 1987 wusste ein junger Kiefer Sutherland in dem Film "The Lost Boys" als charismatischer Vampir zu überzeugen. Knapp zehn Jahre später schickte Regisseur PJ Pesce den jüngeren Bruder von Kiefer, Angus Sutherland, in die großen Fußstapfen des berühmten Verwandten und gab ihm die Hauptrolle in "Lost Boys: The Tribe", einer Mischung aus Fortsetzung und Remake des Erfolgsfilms aus den 80er Jahren. Eine Entscheidung, die sich nicht unbedingt als glücklich erweisen sollte, denn Angus kann seinem großen Bruder nicht das Wasser, oder in diesem Fall wohl eher das Blut, reichen. Zwar soll der Charakter Shane als verführerischer Blutsauger rüberkommen, doch wirkt dies recht gezwungen. Der kleine Sutherland hat nicht die Präsenz und die dämonisch-charmante Ausstrahlung, wie der größere Sutherland im ersten Film.

Das Drehbuch besitzt überdies zu viele Schwächen, um einen guten Film entstehen zu lassen. So weiß Chris, dass seine Schwester Nicole dabei ist, sich in einen Vampir zu verwandeln und keinesfalls einen Menschen töten darf, dennoch lässt er sie vollkommen frei und alleine, während er mit dem Vampirjäger Edgar plaudert, um herauszufinden, wie man Nicole daran hindern kann, endgültig zum Blutsauger zu werden. Als Nicole dann bei Chris' Rückkehr – welche Überraschung! – nicht mehr da ist, fällt ihm erst einmal nichts Besseres ein, als zur Polizei zu latschen. Diese ist selbstredend absolut inkompetent und wundert sich kein bisschen darüber, dass in ihrem kleinen Ort die Menschen schneller verschwinden als Wasser in der Wüste. Apropos Wasser: Vampire als Surfer!? Das mutet, auch wenn sie nur nachts auf den Wellen reiten, schon ein wenig albern an.

Der Regisseur versucht solche Mängel durch viele an Musikvideos erinnernde Szenen, wie rhythmische Kuss- und Sexszenen mit lauter Hintergrundmusik, und einer Menge Splatterszenen zu kaschieren. Letztere dürften Horrorfilmfans einigermaßen zufrieden stellen, denn die Vampire um Shane gehen wirklich brutal vor und töten mit Vergnügen. Damit erfüllt "Lost Boys: The Tribe" aber auch nicht viel mehr als eine Mindestanforderung, die viele Millionen andere Horrorfilme auch leisten.

Fazit

Wie viele überflüssige Fortsetzungen wird uns Hollywood noch aufs Auge drücken? "Lost Boys: The Tribe" ist netter Splatter, aber ansonsten nichts.

Maret Hosemann - myFanbase
02.07.2009

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