Bewertung

Review: #5.03 Chuck gegen das Vergessen

Foto: Adam Baldwin, Chuck - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Adam Baldwin, Chuck
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Na, das war doch schon entscheidend besser, was #5.03 Chuck Versus the Frosted Tips abgeliefert hat, besonders wenn man die völlig misslungene Vorgängerepisode als Vergleich heranzieht. Das macht zwar noch nicht alles wieder gut, denn auch wenn diese Folge zwar beweist, dass Morgans nerviger Egotrip für den Fortlauf der Handlung notwendig war, macht das leider die Tatsache, dass einem "Chuck" in der letzten Woche einfach nur auf den Keks ging, nicht wieder wett.

Dennoch bin ich mit dem Weg, den man nun in Anbetracht dieses Handlungsbogens eingeschlagen hat, wirklich zufrieden. Zum Einen war der Fokus hier nicht so ausschließlich auf Morgan gelegt wie noch in der Folge zuvor, sondern wir haben das Ganze eher aus Chucks Perspektive und seiner Enttäuschung aber auch Sorge um seinen besten Freund gesehen; zum Anderen hatte man auch noch die ein oder andere Überraschung in petto. Dass das Intersect für Morgans egozentrisches Verhalten verantwortlich war, dürfte ja jedem klar wie Kloßbrühe gewesen sein, dass es sich dabei aber wohl nicht um ein normales Intersect handelt, sondern eine untergeschobene, manipulierte Variante habe ich so nicht kommen sehen. Ob der Verantwortliche dafür wirklich Clyde Decker ist, oder ob die Handlung diesbezüglich noch weitere Haken schlägt, sei nun erst einmal dahin gestellt. Aber so macht die ganze Geschichte zumindest auf dem Papier deutlich mehr Sinn. Nun gilt es also, das Intersect so schnell wie möglich aus Morgan zu entfernen und diesen dabei gegen den gegen ihn ausgestellten Todesbefehl zu schützen. Ein klein wenig konnte ich mir meine Freude darüber, dass Morgans ständiges Ausplaudern, er sei das Intersect, nun bestraft wird, nicht verkneifen. Danke also, dass dies nicht einfach so abgehakt wurde.

Ein Problem habe ich mit dem Ganzen aber immer noch: Die Tatsache, dass sich diese Bad-Intersect einfach so schnell und mit einer einzigen Erinnerung an die gute alte Schulzeit abstellen ließ, hat der Dramatik für mich doch einiges an Momentum genommen. Versteht mich nicht falsch, ich bin mehr als froh, dass man diese Phase nicht noch weiter hinausgezögert hat, aber irgendwie war mir die Auflösung zumindest für heute dann doch zu simpel. Was mir hingegen unheimlich gut gefallen hat, war, wie seit Neuestem Sarah als der moralische Kompass, oder sagen wir das gute Gewissen, der Handlung fungiert. Sarah findet die richtigen Worte für Morgan, Sarah sieht die ganze Zeit die tiefer gehenden Probleme und wendet sich an Ellie, und Sarah durchschaut ihre beiden Kollegen Chuck und Casey, die sich von persönlichen Gefühlen leiten lassen. Damit hat man einen sehr effektiven Weg gefunden, sie in die Geschichte zu integrieren, auch wenn sie momentan als eigener Charakter etwas hinter ihren Kollegen zurückstecken muss.

An dieser Stelle muss ich auch noch einmal erwähnen, wie wohltuend ich es finde, dass Ellie und Devon mittlerweile voll in die Spionage-Handlung eingebunden sind. Ich brauche die beiden nicht unbedingt mit auf jeder Mission, aber dass sie als Stimmen der Vernunft für ihre Freunde fungieren können, zumal sich dies aus ihrem Beruf ja ohne viele Manipulationen von Drehbuchseite ergibt, finde ich großartig. Vor allem, da Devons kleiner Nebenplot seines ersten Tages daheim mit Baby Clara wirklich unterhaltsam und witzig war. Am besten war dabei natürlich die geniale Montage, was unser Captain Awesome so alles daheim anstellt, nur um damit gerade einmal 45 Minuten totzuschlagen. Und ich bin ja wirklich gespannt, was man nun aus der Tatsache machen wird, dass Jeff offensichtlich dank Devons Hilfe ein richtig normaler Mensch geworden ist. (Und nette Parallelität zu Morgans Handlungsbogen, wie ich finde. Nicht zu aufdringlich, aber doch klar erkennbar.)

Hinzu kommt ein weiterer Aspekt dieser Episode, in dem Sarah zwar nur in geringer Kapazität genutzt wurde, dafür aber äußerst passend. Ich meine natürlich ihre Cyrano-de-Bergerac-Rolle für Casey, der es sich zwar nicht eingestehen will, aber natürlich Hals über Kopf Gertrude Verbanski verfallen ist. Das wird nicht erst durch den sexy Kampf/Vorspielmoment in Gertrudes Büro klar, aber da auf sehr unterhaltsame Art und Weise deutlich. Ich habe zwar keinen blassen Schimmer, wie die berufliche Konkurrenz von Carmichael Industries und Verbanski Corp. neben der privaten Verwicklung von Verbanski und Casey weitergehen wird, oder ob die beiden irgendwann einmal gemeinsame Sache machen werden, aber bisher ist Carrie-Anne Moss eine wahre Bereicherung für die Serie und macht einfach nur Spaß. Zumal es natürlich die Möglichkeit bietet, einen netten "Matrix"-Trick mit Morgans Kugelausweichern anzubringen.

Doch, das war alles sehr amüsant und hat die bisher eher verhalten gestartete 5. Staffel in viel aufregendere Gefilde befördert. Nun wäre es wichtig, diesen Kurs weiterzuverfolgen, die Konsequenzen von Morgans Verhalten nicht sofort wieder unter den Tisch fallen zu lassen (ich denke da vor allem an Alex) und nun mit Vollgas in den Mittelteil der Season durchzustarten. Luft nach oben besteht noch einige, aber man hat doch das Gefühl, die Qualität bewegt sich in die richtige Richtung.

Cindy Scholz - myFanbase

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