Bewertung
Andy Wachowski, Larry Wachowski

Matrix

"Ich will dir sagen, warum du hier bist. Du bist hier, weil du etwas weißt. Etwas, das du nicht erklären kannst. Aber du fühlst es. Du fühlst es schon dein ganzes Leben lang, dass mit der Welt etwas nicht stimmt. Du weißt nicht was, aber es ist da. Wie ein Splitter in deinem Kopf, der dich verrückt macht. Dieses Gefühl hat dich zu mir geführt!" - Morpheus

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Inhalt

Irgendwo in einer gesichtslosen Großstadt arbeitet Thomas A. Anderson als Programmierer in einer großen Software-Firma. Des Nachts verwandelt er sich in den Computer-Hacker Neo, der alleine vor seinem Monitor sitzt und einem Gefühl nachgeht, das ihm sagt, dass irgendetwas mit der Welt nicht stimmt.

Eines Nachts trifft er auf Trinity, die ihn zu jenem Mann führt, den er all die Zeit im Netz gesucht hatte: Morpheus. Er zeigt dem entsetzten Neo die wirkliche Welt, in der Menschen nichts weiter sind als die Energiequelle für riesige Maschinen, die die Zivilisation unterjocht haben. Er zeigt ihm, dass die Welt, in der er zu leben glaubte, nichts anderes ist als eine Scheinwelt, generiert von Computern und eingespeist in die Gehirne der Menschen, um die perfekte Illusion von einem selbst bestimmten Leben zu erhalten. Es gibt kaum Hoffnung für diejenigen, die sich aus der Matrix befreien konnten und nun einen verzweifelten Kampf gegen Maschinen und Schutzprogramme ausfechten, um ihre Freiheit wieder zu erlangen. Einzig die Prophezeiung eines Orakels hält die Kämpfer am Leben, denn die Rückkehr des Auserwählten steht kurz bevor.

Nachdem Morpheus Neo aus der Matrix befreit hat, erzählt er ihm, dass er ihn für den Auserwählten hält. Neo hat starke Zweifel, doch er stellt sich seinem vermeintlichen Schicksal...

Kritik

Unfortunately no one can be told what the Matrix is. You have to see it for yourself.

Die grundlegende Idee einer durch Maschinen konstruierten Scheinwelt ist genial einfach. Die Umsetzung durch die Wachowski-Brüder geht jedoch weit darüber hinaus und lässt die Fiktion anspruchsvoller erscheinen, als alles, was man bisher von Produzent Joel Silver gewohnt war.

Das Drehbuch ist eben nicht nur die Beilage zu den alles erdrückenden Actionsequenzen, sondern regt zum Mitdenken an. Dabei erschließt sich das Konzept erst nach und nach in komplexen Erklärungen seitens Morpheus. Zuschauer werden ebenso wie Hauptcharakter Neo mit der menschlichen Urangst konfrontiert, den freien Willen zu verlieren. Der Mensch wird ein Schatten seiner selbst, ohne Erinnerungen, ohne Selbstbestimmung und degradiert zu nichts als einer Batterie für seine eigene technologische Errungenschaft. Das Drehbuch vereint dabei verschiedenste literarische Quellen, angefangen von Alice im Wunderland über fernöstliche Philosophie bis hin zur biblischen Prophezeiung eines Messias, der die Welt von dem Elend erlösen kann. Es ist nahezu unmöglich, das gesamte Ausmaß des Filmes beim ersten Mal in sich auf zu nehmen und verarbeiten zu können.

Dass dabei nur wenig Raum für eine deutliche Charakterausprägung bleibt, ist sicherlich zu verschmerzen, denn das, was den Film neben der innovativen Idee schließlich ausmacht, sind spektakuläre Spezialeffekte. Mit einem in heutiger Zeit als fast schon lächerlich anmutenden Budget von 60 Millionen Dollar entstand eine einmalige, rasante Bilderflut, die den Zuschauer von der ersten Minute an fesselt. Das kalte Design, die coolen Outfits der Charaktere und die perfekt choreographierten Martial-Arts-Sequenzen machen deutlich, dass wir uns in einer neuen Dimension des Actionkinos befinden. Wenn das Bild plötzlich einfriert, um kurz darauf in spektakuläre Actionsequenzen zu explodieren, wenn die Gesetze der Schwerkraft durchbrochen werden und unsere Helden übermenschlich weit springen und zuschlagen können, dann erleben wir Innovation pur, die in den folgenden Jahren oft kopiert, doch niemals erreicht wurde.

Fazit

"Matrix" ist ein Meisterwerk der Filmkunst mit genialer Story, innovativen Effekten, packender Atmosphäre und fetzigem Soundtrack. Was wünscht man sich mehr?

Melanie Wolff - myFanbase
21.06.2004

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