Bewertung

Review: #12.10 Die Theorie-Trauer

Foto: Jim Parsons, The Big Bang Theory - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jim Parsons, The Big Bang Theory
© Warner Bros. Entertainment Inc.

In der zehnten Episode widmet man sich den Nachwirkungen der Geschehnisse aus der letzten Episode. Dass man solch etwas Selbstverständliches positiv erwähnen muss, sagt viel über die Serie aus.

"Now, you’re reevaluating every opinion you ever had?"

Nach der Enttäuschung in der letzten Episode, dass die Theorie der Asymmetrie vor Jahrzehnten bereits von russischen Forschern widerlegt wurde, hat Sheldon echt zu kämpfen. Er stellt nun wirklich alles in Frage, was sein Leben bisher ausgemacht hat. Diese Reaktion passt zu Sheldon, wobei ich auch noch gehofft hatte, dass er vielmehr versucht, zu beweisen, dass diese alte Arbeit falsch ist. Immerhin ist Sheldon der intelligenteste Mensch der Welt und was haben da zwei russische Forscher schon zu sagen. Doch diese Variante, die eigentlich schon in der letzten Episode sinnvoll gewesen wäre, also zumindest die Arbeit mal in Frage zu stellen und zu untersuchen, wurde auch diese Woche nicht zu Hilfe genommen. So gab es einige amüsante Situationen, in denen Sheldon wunderbar verzweifelt war. Amy ist da auch hilflos, auch wenn sie großes Verständnis hat. So ergeben sich natürlich gute Situationen, bei denen die Gags auch sitzen. Das ist kurzweilig und lustig und macht auch alles so Sinn. Auch die kurze Einbindung von Beverly war gelungen und sehr witzig, als Leonard wieder mal erkennen musste, dass Sheldon ihr wichtiger ist als er. Zudem hat man noch eine wunderbare Idee, die einen Blick zurück liefert und gleichzeitig ein bisschen Werbung für "Young Sheldon" macht, wobei ich das gar nicht so empfunden habe.

"You learn as much about who you are and what you’re made of from failing as you do from success."

Sheldon hat schon als Kind geahnt, dass er vielleicht mal eine große Enttäuschung zu überwinden hat und sich vorsorglich ein Motivationsvideo gedreht, welches in Leonards Besitz für den Notfall gedacht war. Und dieser ist definitiv eingetreten. Man kann natürlich diskutieren, ob es nicht auch schon in früheren Staffeln Verwendung dafür gegeben hätte, aber da die Idee sicherlich erst jetzt entstanden ist, wo das Spin-Off läuft, macht das keinen großen Sinn. Was dann mit dem Video passiert, war wirklich großartig. Klein-Sheldons Rede wurde überspielt, was erst mal ein Dämpfer für Sheldon ist. Doch stattdessen wird eine Football-Rede seines Vaters George gezeigt, die wohl viel besser ist als das, was Sheldon sich zu sagen hätte. Da sein Vater bereits tot ist, hatte das natürlich noch mal viel emotionaleren Tiefgang und rundet diesen Teil der Geschichte wunderbar ab. Der Perspektivwechsel ist des Rätsels Lösung. Das ist so ein bisschen der Makel der Geschichte. Normalerweise hätte man eine solche Option von Anfang an in Betracht ziehen können. In dieser Episode hat man aber wirklich was Gutes daraus gemacht. There is a lot more physics left to play. Fast schade, dass dafür nur noch eine halbe Staffel Zeit ist. Doch die andere Storyline sorgt dafür, dass dieser Gedanke schnell wieder verworfen wird.

"The great Howdini deserves to be a member of the magic castle."

Aus nicht ganz nachvollziehbaren Gründen wollte man als kurzweilige Abwechslung unbedingt schon wieder das Zauberei-Thema von Howard aufgreifen, welches in der Staffel immer mal erwähnt wurde. Eigentlich ist das eher zum Schämen und selbst Howard ist ja nicht mehr wirklich überzeugt. Er ist da einfach rausgewachsen und mir ist schleierhaft, was Bernadette da plötzlich so motiviert, dieses Hobby wieder aufzugreifen. Klar, war es mal Howards Traum, doch ist sein Leben jetzt nicht viel besser, als er es sich jemals hat erträumen lassen? Stattdessen macht er sich wieder lächerlich, erst unter der Regie seiner Frau und dann am Ende noch mal auf seine Art und Weise. Das ist albern, zumal klar ist, dass er auch einfach kein großartiger Zauberer ist. Jedenfalls war diese Storyline absolut überflüssig und regelrecht störend. Da hätte ich lieber ein paar Szenen von Raj und seiner Verlobten gesehen.

Fazit

Geschickt und sehr emotional hat man Sheldons Geschichte wieder in die richtige Bahn lenken können. Leider ist die Nebenstoryline in dieser Episode vollkommen unnötig und eher beschämend als komisch. Deshalb leider nur sechs Punkte.

Emil Groth - myFanbase

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