Bewertung
Christopher Nolan

Inception

"What's the most resilient parasite? An Idea. A single idea from the human mind can build cities. An idea can transform the world and rewrite all the rules. Which is why I have to steal it."

Foto: Copyright: 2010 Warner Bros. Ent.
© 2010 Warner Bros. Ent.

Inhalt

Der Verstand ist am verwundbarsten, wenn man gerade schläft. Also ist genau der Zustand des Schlafens der ideale Zeitpunkt, um an die Geheimnisse im Unterbewusstsein zu gelangen. Extraktion heißt dies und Dom Cubb (Leonardo DiCaprio) ist ein Meister auf diesem Gebiet. Obwohl nicht ganz legal, ist dieses Geschäft vor allem bei großen Industriellen sehr begehrt, die so an die Geheimnisse der Konkurrenz kommen wollen. Mit hoher Erfolgsrate hat es Dom zu großem Ruhm in dem Geschäft geschafft, obwohl er im Exil leben muss und alles, was er so sehr liebt, hinter sich in den USA lassen musste. Eines Tages jedoch wird ihm ein verlockendes Angebot gemacht. Er soll eine Inception vornehmen, also einen Gedanken – der vorher nicht existierte – in ein fremdes Gehirn einbringen und diesen Menschen so zu einer Entscheidung bringen. Wenn Dom dies gelingt, verspricht ihm sein Geschäftspartner die Einreise zurück in die USA und damit ein Wiedersehen mit seinen Lieben. Doch der Auftrag ist schwierig und neben dem offensichtlichen Feind bekommt es das Team auch noch mit jemanden aus Doms Vergangenheit zu tun.

Kritk

Es ist schon eine beängstigende Vorstellung, dass du selbst in deinen Träumen nicht mehr sicher sein könntest. Was passiert, wenn andere Menschen mit einer Technologie in deine Träume eindringen und so deine Geheimnisse offenbaren? Willkommen in "Inception"!

Manche Ideen lassen einen nicht mehr los und als ob man ihm diese Idee eingepflanzt hätte, war dies für Regisseur und Drehbuchautor Christopher Nolan wohl mit der Idee zu "Inception" so. Mit gerade einmal 16 Jahren, kommt der jugendliche Nolan das erste Mal auf die Idee hinter "Inception". Die ersten Drehbuchentwürfe schrieb er dann vor acht Jahren, zwischen den großen Erfolgen "Memento", "Batman Begins" und "The Dark Knight".

Der Plot von "Inception" ist dabei alles andere als leicht zu erklären. Der Film löst dies jedoch ideal, indem der Zuschauer zunächst im Dunklen tappt, bevor er langsam aber sicher immer mehr erfährt und immer mehr versteht. Dabei hat man es dennoch leicht, bei der Geschichte am Ball zu bleiben und ihr zu folgen. Eine große Hilfe beim Verstehen ist auch, dass der Film sich auf Grundzutaten alter Filme stützt. So sind neben klassischen Science-Fiction-Elementen auch die Zutaten der Femme Fatale, der zum Scheitern verurteilten Liebe und gerade auch der das Prinzip des letzten Jobs vor dem entgültigen Rückzug typische und oftmals eingesetzte Elemente.

Nolan schafft es aber brilliant wie kaum einer zuvor diese Elemente zu einer mitreißenden und niemals langweiligen Geschichte zu verknüpfen. Mit großer Detailgenauigkeit genau da, wo man es braucht, und viel Zeit für die richtigen Erklärungen, schafft es Nolan, einen Film zu erschaffen, bei dem dem Zuschauer oftmals die Ideen ausgehen, er sich fragt, was wohl noch kommen mag und dann trotz jeglicher Vorstellungen immer wieder von dem, was kommt, überrascht wird.

Neben der großartigen Geschichte ist es wieder einmal ein unglaublich tolles Bild, was uns Kameramann Wally Pfister bietet, der schon bei "The Dark Knight" so hervorragende Arbeit leistete und vielleicht hier nach drei Nominierungen endlich seinen verdienten Oscar mit nach Hause nehmen kann. Gemeinsam mit dem Team der Digital Effects schafft es Pfister, die Träume real werden zu lassen, so absurd und großräumig sie auch sein mögen. Das Licht erinnert dabei immer wieder an "The Dark Knight", wobei sich dies auch hier wirklich großartig anpasst. Auch die Special Effects sind wieder einmal beeindruckend und so bekommt der Zuschauer alles, was der Action-Fan gerne hat, zu sehen, ob nun Explosionen oder Verfolgungsjagden. Der überaus geniale Score von Hans Zimmer tut sein Übriges, um das Gesehene mit der Musik zu verstärken.

Wenn ein Nolan ruft, kommen alle gelaufen, könnte es heißen und wer sich den Cast ansieht, wird dies wohl nicht bestreiten können. Neben Nolan-erfahrenen Darstellern, wie Michael Caine und Ken Watanabe, sind diesmal besonders viele Neueinsteiger dabei. Allen voran natürlich Leonardo DiCaprio, dessen Name selbst wohl schon die ein oder andere Kinokarte verkaufen wird. DiCaprio spielt seinen Charakter mit einer unglaublichen Tiefe und Reife und zeigt einmal mehr, dass er zu so viel mehr fähig ist, als ihm vielerorts noch zugetraut wird. Dabei schafft es DiCaprio, dem Zuschauer trotz oder gerade wegen der vielen Unklarheiten des Charakters, immer interessant zu bleiben und auch nach vielen Informationen, die Dom immer mehr belasten, bleibt der Zuschauer auf der Seite des DiCaprio-Charakters. Auch Marion Cotillard spielt einmal mehr großartig und zeigt sich als geheimnisvolle und oftmals dem scheinbar Gutem im Wege stehenden Frau aus Doms Vergangenheit. Cotillard schafft es dabei wieder einmal mit ihrem unglaublichen Talent zu überzeugen.

Nach ihrem Überraschungshit "Juno" zeigt Ellen Page auch hier wieder einmal eine großartige Leistung und dient als Neuling auf dem Gebiet des Traumdiebstahls als das Bindeglied zwischen den Erfahrenen und dem Zuschauer. Auch der Rest, bestehend aus Joseph Gordon-Levitt, Tom Hardy, Ken Watanabe, Michael Caine und vielen anderen, weiß unter der weisenden Hand von Regisseur Nolan zu überzeugen.

Fazit

Sind unsere Träume nun sicher? Nach dem Film ist zumindest der nächste Traum einmal gesetzt, denn "Inception" wirkt nach. Mit einer unglaublich spannenden, mitreißenden Story, herausragenden Darstellern und großartigen Effekten ist "Inception" wohl zurecht als Film des Jahres anzusehen.

Eva Klose - myFanbase
29.07.2010

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