Interview mit Riley Smith

Riley Smith ist Schauspieler und Sänger und kommt im September für zwei Konzerte mit seiner Band The Life of Riley nach Deutschland. Bekannt wurde er vor allem durch "24 - Twenty Four" Staffel 3, in der er die Rolle des Kyle Singer spielte. Hier erzählt Riley viel über seine Musik, gibt einen Einblick in die Dreharbeiten an "24" und spricht über seine neuen Projekte.

Das Originalinterview könnt ihr hier nachlesen. / Read the original interview in English.

Foto: Riley Smith - Copyright: Bjoern Kommerell
Riley Smith
© Bjoern Kommerell

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1. Wie würdest du deine Musik einer Person beschreiben, die taub ist?

Von Herzen.

2. Gab es ein musikalisches Aha-Erlebnis in deiner Jugend, vielleicht ein Konzert, einen bestimmten Song oder eine Platte, die den Traum, Musiker zu werden, in dir entfacht hat?

Der Moment, als ich meine erste Gitarre gekauft habe in Vancouver, Kanada. Ich saß in der Nacht in meinem Hotel und schaute über die Robson Street. Ich hatte Heimweh und war ein bisschen angetrunken. Ich nahm die vier Akkorde, die ich gerade gelernt hatte und schrieb "Vancouver". Es fühlte sich an, als öffnete sich die ganze Welt in dieser Nacht.

3. Wie entstehen deine Songs? Welcher Part entsteht zuerst, Musik oder Text?

Normalerweise die Idee. Wie die Geschichte für einen Film. Ob nun ich ein Erlebnis hatte oder mitbekommen habe, wie jemand, der mir nahesteht, eine Erfahrung gemacht hat, daraus wird eine Idee. Dann nehme ich die Gitarre, und der Rest ergibt sich von selbst.

4. Welcher Song liegt dir besonders am Herzen? Warum und wie ist dieser entstanden?

"Forget about me" - Es basiert auf etwas, das eine Freundin mal zu mir gesagt hat, als sie gerade eine schwere Zeit in ihrem Leben durchmachte. Und es ist etwas, das ich in manchen Momenten meines Lebens selbst empfunden habe, und ich bin sicher, jeder hat sich schonmal so gefühlt. Es stehen auch versteckte Mehrdeutigkeiten dahinter. Ich spiele gerne mit Worten. Es ist großartig, alles aus einem Vers herauszuholen, so kann jeder Zuhörer den Song auf die Art und Weise interpretieren, wie es für ihn am besten passt. Das ist es, was mich an Musik, die ich liebe, am meisten anspricht. In dem Moment, als sie diesen Satz zu mir sagte, ging ich sofort in mein Zimmer und schrieb den Song in ungefähr zehn Minuten. Es war so klar und einfach, was ich in dem Text ausdrücken wollte. Trotzdem aber auch tief und emotional, finde ich. Insofern wird dieses Lied für mich immer etwas Besonderes bleiben.

5. Was war bisher dein tollstes Erlebnis als Musiker?

Vorgruppe für Jordan Sparks zu sein, war ein echter Nervenkitzel. Die Energie und die Größe der Halle und der Menge war überwältigend. Ich glaube, ich hatte bei den ersten zwei Liedern einen nervösen Frosch im Hals. Erst als ich merkte, dass die Leuten begeistert waren und mit mir mitgemacht haben, konnte ich mich entspannend und habe alles gegeben. In der Minute, als unser Set endete, wollte ich schon wieder zurück auf die Bühne. Ich liebe es auch, im Ausland zu spielen. Die Fans sind dort so großartig und herzlich. Sie kennen die gesamten Liedtexte und singen mit, was meinen Job noch einfacher macht... Wir haben einen großartigen Fan, die sich einen Vers von "Bang, Bang" auf ihren Arm tätowiert hat. Das war sehr bewegend. Darüber nachzudenken, dass ich diesen Vers erschaffen habe und was er mir bedeutet, und dann zu sehen, dass jemand ihn für immer auf seinem Körper hat, war sehr beeindruckend.

6. Jason Manns und Stevie Carlson spielen manchmal bei ("Supernatural") Fan-Conventions. Würdest du das auch gerne mal machen?

Der Support, den Jason und Steve bei den Convention-Fans finden, ist mir aufgefallen, und es ist phantatisch. Ich würde so einen Gig nicht ablehnen, aber ich würde mich freuen, wenn es sich von selber ergeben würde. Wenn ich jemals bei der SciFi-Serie dabei sein sollte und den Convention-Kreislauf mitmachen kann, dann würde ich wahnsinnig gerne dabei auch ein Konzert spielen!

7. In einem Interview mit dir und Christian Kane sprecht ihr über eure Gruppe von Freunden und dass die Cowboys in L.A zusammenhalten. Was macht diese typische südliche Mentalität aus, dass ihr so zusammenhaltet?

Jungs aus dem Süden sind eine andere Rasse. Wir schwimmen gegen den Strom. Ein bisschen wie Gesetzlose. Wir unterstützen einander, und wir machen gerne ein bisschen Unfug* ;) In einer Stadt wie L.A., wo jeder mit dem Trend konform geht, bietet unser Freundeskreis, glaube ich, jedem, der auf uns trifft, ein wenig Bodenständigkeit.

*Anm. d. Red.: Das Wortspiel "to raise a little Kane" ist eine Anspielung auf Christian Kane und seine Band Kane.

8. Du warst dieses Jahr bei der San Diego Comic Con. Was gefällt dir am besten an der Comic Con?

Die Partys sind immer der Wahnsinn! Die Kostüme, die die Leute tragen, sind unglaublich. Die Stimmung ist so gut. Ich denke, das zeigt, dass jeder sich dazugehörig fühlen kann und es keine Hemmungen in der realen Welt gibt. Genau genommen wäre jemand, der sich selbst "cool" findet, dort ein Außenseiter, und das ist großartig!

9. Du hast in "24 - Twenty Four" Staffel 3 die Rolle des Kyle Singer gespielt, der eine harte Storyline hatte, aber überlebte. Welche war deine schwierigste Szene?

Jede Szene von "24" lief für mich ganz einfach und natürlich. Die Drehbücher, Regie und das Kamerateam waren so makellos, dass sie uns als Schauspieler der Serie gutaussehen lassen. Meine Lieblingsszene war auf jeden Fall die, als ich hinter Glas im Krankenhaus mit Eltern über das Sterben sprach. Es war eine sehr emotionale Szene. Der Regisseur weinte tatsächlich, als wir fertig waren. Ich hatte einige persönliche Dinge mit meinen Eltern, die ich für diesen Dialog benutzen konnte, und so holte ich diese Gefühle hervor und ließ sie raus. Ich fand jede Sekunde dieser Gelegenheit wunderbar und hatte anschließend das Glück, noch dreimal mit Joel Surnow (dem Serienerfinder) arbeiten zu können und nun ist er ein Freund. Ich bete jeden Tag für eine weitere Serie dieser Art.

10. Kiefer Sutherland hat auf dem Bildschirm eine sehr intensive Ausstrahlung. Wie war es, mit ihm zu arbeiten?

Kiefer ist beeindruckend, und ich war ein großer Fan, als ich aufwuchs. Ich habe nicht viel mit ihm zusammengearbeitet, da er in der Serie immer auf der Jagd nach mir war. Aber am Set habe ich viel mit ihm herumgehangen und einige der großartigsten Geschichten gehört, die ich noch mein Leben lang erzählen werde - aber nicht der Öffentlichkeit ;)

11. Kannst du uns etwas über deine aktuellen Schauspielprojekte erzählen?

Ich hab das Glück, zur Zeit sehr viel zu tun zu haben. Und sehr unterschiedliche Sachen. Es war ein großartiges Erlebnis, meinen CW-Piloten "Cooper and Stone" zu drehen. Leider erhielt die Serie aber keinen Zuschlag. Aber es war eine tolle Gelegenheit für mich, erwachsen zu werden und einen Vice Cop zu spielen. Mal etwas anderes, aber die Richtung, in die ich weitergehen möchte. Dann war ich im Staffelfinale von "The Glades" und spiele einen sehr bösen Typen, der in einem Krankenhaus Geiseln nimmt. Sowas macht immer Spaß. Und jetzt drehe ich eine romantische Komödie namens "Shirin in Love". Ich spiele dabei einen seelenvollen Einsiedler, der in einem Leuchtturm wohnt. Ich will die Story noch nicht verraten, aber der Charakter ist klasse. Und das Talent am Set ist erstklassig.

12. myFanbase ist eine Website, die sich Fernsehserien widmet. Hast du eine Lieblingsserie?

Ich liebe Comedys. Hauptsächlich deshalb, weil ich in Dramaserien mitspiele, da ist es schwierig für mich, diese ohne ein "technisches Auge" anzuschauen. In Comedys dagegen kann ich mich verlieren und unterhalten lassen. Ich habe großen Respekt vor Witz. Ich liebe "How I Met Your Mother". "Modern Family" und alte Wiederholungen von "Seinfeld". Lachen ist die beste Medizin.

Konzerttermine:

17.09.2011 in Frankfurt, Event Bühne
18.09.2011 Köln, Kulturcafe Lichtung

Tickets gibt es hier.

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Nicole Oebel - myFanbase