Bewertung

Review: #8.11 02:00 - 03:00 Uhr

Mit einer guten Fokussierung auf den Ermittlungsschwerpunkt der CTU und einer gewissen Ruhe vor dem Sturm bei zwei Pärchen geht es auf die Halbzeit der Staffel hinzu. Dabei sind durchaus Tendenzen für einen Aufwärtstrend zu bemerken.

Druckmittel

Marcos hat sich wagemutig eingesperrt und denkt gar nicht daran, mit Jack Bauer zu kooperieren, doch die Zeit steht nicht auf seiner Seite. Da die Bombe vorerst entschärft ist, kann Jack in aller Ruhe seine psychologische Kriegsführung in die Wege leiten und diese ist über all die Jahre natürlich zu einer brutalen Waffe geworden. Jack weiß genau, wie er Marcos packen kann. Dieser wehrt sich zwar lange erfolgreich, doch als es persönlich wird, hat der kleine Junge natürlich verloren. Mare Winningham spielt ihre Rolle als Mutter von Marcos aber auch einfach formidabel und herzzerreißend. Es sind immer wieder diese Momente, die zeigen, wie gut diese Serie doch sein kann. Ich wurde jedenfalls von dieser Szenerie in den Bann gezogen, was die Serie in guten Zeiten konstant schafft, ihr in dieser Staffel bisher aber nur an wenigen Stellen (besonders Szenen mit Jack und Renee Walker) gelungen ist. Marcos tat einem regelrecht leid, doch das dicke Ende kam erst noch. Jack macht ihm unmissverständlich klar, dass seine Mutter nicht verschont wird. Als langjähriger Zuschauer weiß man, dass Jack das nicht ernst gemeint hat, aber er schafft es immer wieder, solch einen Nachdruck und eine Verbissenheit in den Dialogen rüber zu bringen, dass ich Jack sofort alles glauben würde. Mit viel Psychologie hat Jack sein Ziel erreicht, doch der Feind hat nicht geschlafen. Es kommt quasi so, wie es kommen musste. Wie über die gesamte Staffel ist Jack doch einen Tick zu spät. Die Bombe wird gezündet und Marcos verrät, seines sicheren Todes bewusst, einen Namen, der nun die nächste Spur ausmachen wird.

Tarin Faroush. Die Staffel ist ganz klar darauf ausgerichtet, dass dieser Charakter das Zünglein an der Waage darstellt. Dass Marcos diesen Namen nennt, klingt für mich wie abgesprochen, damit die CTU eine falsche Fährte bekommt. In meinen Augen ist Tarin nach wie vor kein Mann, der Präsident Hassan hintergangen hat. Dass sein Name jetzt genannt wird, scheint meine Theorie auch eher zu unterstützen, aber wahrscheinlich befinde ich mich auch genau auf der Fährte, die die Autoren dem Zuschauer gelegt haben, um ihn zu Aussagen zu verleiten, die sich am Ende als falsch herausstellen werden. Das verleiht der Geschichte immerhin eine Brisanz, die mir gefällt und mein Interesse aufrechterhält.

Junge Liebe

Tarin und Kayla Hassan mussten ihre Flucht erst mal gebührend feiern, doch es ist nicht so, dass sie unbegrenzt Zeit hätten. Tarin versucht, das Heft wieder in die Hand zu nehmen. Eigentlich ist sich das junge Paar einig, wie es weiter gehen soll, doch im Handyzeitalter kann man doch schnell dafür sorgen, dass einem ein Floh ist Ohr gesetzt wird. Immer wieder klingelt das Telefon und Kayla wird doch unsicher, geht ran und wird von ihrer Mutter Dalia Hassan dazu gebracht, an ihrer großen Liebe zumindest ein klein wenig zu zweifeln. Sie versucht nun Zeit zu schinden. Es läuft eben nie etwas richtig rund bei "24 – Twenty Four". Die Storyline verlief insgesamt sehr ruhig, wurde in dieser Episode dezent als Ergänzung zur Jack-Story eingefügt und scheint sich klimatisch langsam aber sicher in Richtung Höhepunkt fortzubewegen. Die Konstellation bietet jedenfalls die nötige SPannung, um auch dieser Storyline folgen zu wollen. Werden die Anschuldigen die Liebe zwischen Tarin und Kayla zugrunde richten oder hat Tarin eh nur alles vorgespielt?

Vergangene Liebe

Auch das zweite Pärchen der Staffel bleibt in dieser Episode nicht ohne Screentime. Bei Cole Ortiz und Dana Walsh ist die Stimmung allerdings schon um ein Vielfaches angespannter. Cole hat getan, was er tun musste, will sich nun auf die Arbeit stürzen, um erst mal nicht über Dana nachdenken zu müssen, und hängt entsprechend in der Luft. Wie sollte er auch sonst reagieren, weiß er immerhin erst seit ein paar Stunden, dass seine Ehefrau in spe ihre gesamte Vergangenheit erfunden hatte. Dass er Abstand sucht, ist die einzig logische Vorgehensweise. Während Cole also sehr zufrieden stellend agiert und authentisch ist, bleibt Dana ein Nervfaktor in der Geschichte. Statt Cole in Ruhe zu lassen, will sie reden und retten, was zu retten ist. Dabei macht sie es damit nur noch schlimmer. Letztlich verhält sie sich genau so, wie man sich diesen Charakter nach den bisherigen Episoden vorstellt, doch das offenbart eher die Schwächen, da hilft es nicht, dass die Autoren jetzt konsequent sind. Es sieht jedenfalls nicht besonders gut aus für Cole und Dana. Was soll passieren, damit die Krise überwunden wird? Da muss es wohl zu einer Extremsituation kommen, in der es um Leben und Tod geht. Die Befürchtung ist, dass Dana weiterhin nerven wird, zumal anzunehmen ist, dass diese Storyline auch den gesamten zweiten Teil der Staffel beschäftigt. Bleibt also nur die Hoffnung, dass die restliche Belegschaft der CTU auf seine Weise in den Konflikt einzugreifen wird und es damit erträglich macht. Ob witzige Anmerkungen von Arlo Glass, giftige Kommentare von Chloe O’Brian oder resolute Ansagen von Brian Hastings, es gibt der Möglichkeiten viele.

Fazit

Ist es nur der unterbewusst geringere Anspruch oder war das tatsächlich mal eine sehr gefällige Episode von "24 – Twenty Four"? Der Part im Krankenhaus hatte jedenfalls einen schönen Handlungsbogen und hat alles andere in den Hintergrund gedrängt. Es geht doch. Fehlt nur noch wieder eine Story mit Renee Walker.

Emil Groth - myFanbase

Die Serie "24 - Twenty Four" ansehen:

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