Review: #6.12 Der Krieg gegen Annalise

Puh, ein wenig schwirrt mir der Kopf, aber insgesamt bot die dieswöche "How to Get Away with Murder"-Folge vor allem im Vergleich zur letzten mehr Tempo und auch mehr Möglichkeit zum Mitfiebern.

"They wanna kill you. And they might."

"But that's why we're here. Because we wouldn't be able to live with ourselves if that happened. We're sorry."

Wir sind einen ganz schön weiten Weg gegangen seit der ersten Staffel und ich muss sagen, dass es mich sehr gefreut hat zu sehen, dass es Connor und Michaela nicht übers Herz bringen konnten, Annalise so mir nichts, dir nichts ans FBI zu liefern, zumindest ab dem Zeitpunkt nicht mehr, ab dem die Todesstrafe im Raum stand. Die Szenen zwischen Annalise und den Kids waren unglaublich stark und ich hätte mir sehr gewünscht, dass sie sich vertragen und gemeinsam Pläne geschmiedet hätten. Während Michaela und Connor genau das vorgehabt hatten, musste Annalise allerdings noch andere Dinge in ihre Rechnung mit einbeziehen, allen vorweg natürlich Gabriel und dessen Mutter, die sie angefleht hatte, ihn zu beschützen. Ach Gabriel. Noch ahnen Michaela und Connor nichts davon, doch dieses Mal hatte sich Annalise dafür entschieden, ihn zu schützen und das auf Kosten der beiden. Ich frage mich, ob und wann Annalise im Zuge ihres Verfahrens das korrupte und grausame Verhalten des FBI aufdecken wird. Zunächst war sie damit beschäftigt, gemeinsam mit Tegan ihre Hinrichtung zu verhindern.

"You don't seem to bothered with your romantic interest."

"What?"

"You expect me to believe you're not into Annalise?"

"We're preparing for a murder trial. Noone is thinking about who likes who."

"So you do like her."

Mit Tegan, die einem schon lange ans Herz gewachsen ist und die in jeder Szene mit Annalise stärker und stärker wird. Das fiel auch beim Wiedererscheinen von Robert auf, den ich in den Folgen, in denen er und Annalise auf Dates gingen, sehr mochte und gerne an ihrer Seite war, der jetzt jedoch völlig unterging neben der starken Verbindung, die Tegan und Annalise miteinander haben. Ich muss zugeben, dass es sich für mich bisher noch nicht so richtig wie eine romantische Verbindung anfühlt, aber das kann ja noch kommen. Angesichts der Tatsache, dass Robert und Annalise damals für mich wirklich gut funktioniert haben, fand ich es ein wenig schade, dass wir vermutlich nichts mehr von ihm sehen werden, aber immerhin brachte er ein wenig erfrischende Erheiterung in eine Folge, die sonst doch sehr düster und ernst war.

"It was Birkhead's call. She wanted to prove that Annalise's win would put dangerous felons back on the streets."

"You're telling me that all this was politics?"

Xaviers Kidnapping war für mich eindeutig ein kleines Mini-Match zwischen Frank und Nate mit Frank als dem ganz klaren Sieger. Wobei, Nate hatte für mich eigentlich schon vor dem Match verloren, als er Annalise gegenüber so feindselig und hasserfüllt war und sie unbedingt ans FBI ausliefern wollte. Doch mit dem Mord an Xavier hat er sich für mich endgültig ins Aus katapultiert. Ich will keine Falschinformationen verbreiten, doch wenn ich mich richtig erinnere, ist dies auch der allererste Mord, der so bewusst und kaltblütig geschehen ist (zumindest von den "guten" Charakteren), wenn man mal von Franks Mord an Lila Stangard absieht, der jedoch nicht freiwillig, sondern auf Sam Keatings Befehl hin geschah. Natürlich versteht man Nates Verzweiflung und die Frage, ob es hier wirklich nur um Politik ging, bleibt nicht nur bei ihm, sondern auch beim Zuschauer zurück. Doch für mich rechtfertigt das den begangenen Mord nicht und Nate hat damit alle wenigen noch verbleibenden Sympathiepunkte verspielt. Frank hingegen glänzte für mich auf ganzer Linie, von der Gewalt Xavier gegenüber mal abgesehen. Ich war erleichtert zu erfahren, dass er Asher nicht umgebracht hat, es war rührend zu hören, dass der Anschlag gegen Annalise damals bis heute sein größter Fehler ist und die Liebesbekundungen von ihm und Bonnie waren wirklich schön. Er scheint tatsächlich mit Laurel abgeschlossen zu haben und ich wünsche den beiden wirklich sehr, dass sie glücklich werden. Soweit man in so einem Universum noch glücklich werden kann natürlich...

"I know who started the war against you. And it wasn't the FBI or the Governor."

"Hanna hating me isn't news to me."

"So you don't know."

"What?"

"What happened with her and Sam."

Annalise hat das Glück schon seit einer halben oder sogar dreiviertel Ewigkeit abgeschrieben. Trotzdem hält sie sich wacker. Und trotzdem weiß sie offensichtlich noch nicht alles. Hier wurde die Antwort auf die Frage „"t was all because of politics?" andeutungsweise verneint und eine Person ins Spiel gebracht, die bestimmt die meisten Leute schon wieder vergessen hatten: Sams Schwester Hannah Keating. Man kann nicht viel zu dieser Information sagen, weil sie absolut unvollständig ist, aber ich muss zugeben, dass ich neugierig und gespannt bin. War sie in ihren Bruder verliebt und hat deshalb einen persönlichen Rachefeldzug gegen Annalise gestartet? Oder was steckt hinter der ganzen Sache? Und wieso zur Hölle weiß Vivian Maddox davon?

Fazit:

Es bleibt nicht mehr viel Zeit, um alle offenen Fragen zu beantworten und in dieser Folge wurde mit der Thematisierung von Sams Schwester eine neue Frage aufgeworfen. Deshalb hoffe ich sehr, dass man uns befriedigende Auflösungen und Antworten liefern wird. Noch am Rande bemerkt gefiel mir Annalises Pressekonferenz sehr gut, denn tatsächlich war mein erster Gedanke, als die Todesstrafe in den Raum geworfen wurde, dass hier rassistische und sexistische Hintergründe mitspielen und unbedingt thematisiert gehören. Insgesamt erfüllte die Folge auf jeden Fall die Funktion, die Spannung für die letzten drei Episoden nochmals zu erhöhen und wieder neugierig zu machen auf den Abschluss der Serie.

Klara G. - myFanbase

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