Bewertung
Will Finn & John Sanford

Die Kühe sind los

Foto: Die Kühe sind los - Copyright: Disney
Die Kühe sind los
© Disney

Inhalt

Als die preisgekrönte Kuh Maggie ihr Zuhause verliert, da die Farm pleite gegangen ist, landet sie bei der Bäuerin Pearl und ihren Tieren auf der Farm "Patch of Heaven". Maggie fühlt sich dort in der familiären Atmosphäre sofort wohl, doch auch Pearls Farm steht kurz vor dem Bankrott, weshalb Maggie die Kühe Grace und Mrs. Caloway dazu animiert, mit ihr in die Stadt zu ziehen, um sich für eine Preisausschreibung zu bewerben und so Geld für die Farm eintreiben zu können. Auf dem Weg dorthin erfahren die Kühe von dem Gauner Alameda Slim, der Rinderfarmen ihre Tiere stiehlt. Maggie schlägt vor, Slim zu stellen und durch das Kopfgeld die Farm zu retten, womit Mrs. Caloway und Grace sich schließlich einverstanden erklären. Dabei geraten die Kühe in ein gefährliches Abenteuer und decken die geheime Identität von Slim auf.

Kritik

Mit diesem Film wollte sich Disney seinerseits endgültig vom Zeichentrick verabschieden, um sich der neuen Welt der Animation zuzuwenden. Einerseits ist dieser Abschied gelungen, andrerseits hätte man sich ein wenig mehr Mühe geben können.

Grafisch gesehen ist in meinen Augen nichts an "Die Kühe sind los" auszusetzen. Man bedient sich alter Stilmittel, die wir bereits aus vielen anderen Disney-Filmen kennen, wodurch man sich bei den Kühen an "101 Dalmatiner", "Dornröschen" und auch "Aristocats" erinnert fühlt. Viele Figuren ähneln in Mimik und Grafik bereits bekannten Charakteren und sind aufgrund der etwas eckigen Art zu zeichnen eindeutig dem Haus Disney zuzuordnen. Daher vermittelt der Film einem das Gefühl, hier noch einmal die alten Werke zu ehren, bevor man sich aufmacht in ein neues Zeitalter.

Der Grundsatz der Handlung beinhaltet wie üblich einen moralischen Kontext und zeigt auf, was Familie und Zusammenhalt bedeutet. Denn die Tiere von "Patch of Heaven" sehen sich gegenseitig als Familie an und würden alles dafür tun, damit ihnen ihr Zuhause erhalten bleibt.

Wirbelwind Maggie wirkt ebenfalls sympathisch und fügt sich gut in die Gruppe ein. Sie hat bereits am eigenen Leib erfahren, was der Verlust des Heimes bedeutet und will ihrer neuen Familie daher sofort helfen, damit ihnen dieses Schicksal erspart bleibt.

Rund um diese Geschichte baut man allerdings viel Hektik auf und besonders die menschlichen Figuren sind mir nicht liebevoll genug in Szene gesetzt. Der dicke jodelnde Schurke hat an sich nichts furchteinflößendes an sich und es wirkt eher befremdlich, dass er mit seinem Gesang Kühe in seinen Bann ziehen kann. Ähnliches gilt für Rico, der sich später als Slims Komplize entpuppte. Er wurde nicht wirklich ausgearbeitet und existiert nur am Rande der Geschichte.

Auch die Jagd nach Slim hätte man ein wenig strukturierten gestalten können. Man hat das Gefühl, dass die Kühe ständig ihr Ziel und damit auch ihre Strategie ändern, was eine gewissen Unruhe in den Film bringt.

Fazit

Die Geschichte ist durchaus niedlich erzählt und erinnert malerisch sehr an die bisherigen Werke von Disney. Während man sich mit den Helden der Geschichte, den drei Kühen, sofort anfreunden kann, bleiben die restlichen Figuren aber leider recht blaß, wodurch man sich wünscht, Disney hätte sich mit seinem letzten angekündigten Zeichentrickfilm etwas mehr Mühe gegeben.

Marie Florschütz - myFanbase
24.11.2016

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