Bewertung
Wolfgang Reitherman

Aristocats

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Inhalt

Die Katzendame Duchesse lebt gemeinsam mit ihren Kindern Berlioz, Marie und Toulouse bei Adelaide Bonfamilie, die ihre Katzen über alles liebt. Als Adelaide ihr Testament macht, bekommt deren Butler Edgar mit, dass er leer ausgehen soll, während die Katzen das gesamte Vermögen erben. Daraufhin entführt Edgar die Katzen und setzt sie bei Nacht und Nebel aus. Während Adelaide um ihre Lieblinge trauert, lernen Duchesse und die Kleinen den Kater und Streuner Thomas O'Malley kennen. Er hat etwas für die hübsche Duchesse übrig und erklärt sich daher bereit, die Katzenfamilie nach Paris zurückzubringen.

Kritik

"Aristocats" war in Deutschland nicht nur wegen der niedlichen Familiengeschichte ein großer Erfolg, für mich ist es besonders die stets schwungvolle Musik, die den Film auch 50 Jahre nach dessen Veröffentlichung nicht langweilig werden lässt. Zu Beginn des Filmes lernt man die wohlerzogene Katzenfamilie kennen, die man wohlwollend zum Adel zählen kann. Wie bei den Menschen werden die Kleinen in Musik, Tanz und Kunst unterrichtet, um kultivierte Konversation pflegen zu können. Es ist zu putzig, wie sich Berlioz, Marie und Toulouse dabei anstellen und stets bemüht sind, ihre Mutter stolz zu machen.

Nachdem die Katzen von Edgar ausgesetzt wurden, wandeln sich nicht nur die Manieren im Film, auch die zuvor gesittete Musik bringt das Blut in Wallungen. Zwischen "Tonleitern und Arpeggios" und "Katzen brauchen furchtbar viel Musik" liegen Welten, allerdings nicht im künstlerischen Sinne, denn beide Lieder haben ihre Vorzüge. Doch von dem klassischen Lied mit Klavierbegleitung zu dem tänzerischen Jazz könnte der Sprung nicht größer sein. Die ach so feinen Katzen lassen nun ordentlich die Hüften Kreisen und man versprüht das wunderbare Gefühl von purer Lebenslust.

Die Musik könnte also nicht schöner und abwechslungsreicher sind, doch was dem ganzen die Krone aufsetzt ist die Geschichte, die gleichsam von Familie und Liebe handelt. Es ist sofort klar, dass Adelaide ihre Katzen über alles liebt, was sich in ihrem stetigen Lächeln während sie ihren Lieblingen zuschaut und dem Herzschmerz widerspiegelt, den Adelaide ertragen muss, nachdem Duchesse und ihre Jungen verschwunden wird. Auch der Familienzusammenhalt zwischen Duchesse und den Kätzchen ist zuckersüß. Denn obwohl die drei Kleinen nicht unterschiedlicher sein könnten, halten sie zusammen. Blut ist nun einmal dicker als Wasser.

Zu guter letzt streut man nun auch noch die Liebesgeschichte zwischen Duchesse und Thomas ein. Der Kater outet sich sofort als Charmeur und ist etwas entsetzt, als er feststellt, dass Duchesse drei Kinder hat. Doch die Kleinen wachsen auch ihm ans Herz und er kann das Leben der Kätzchen genau so sehr bereichern und ihnen etwas beibringen, wie die Katzen Thomas.

Neben der Storyline hat man sich auch mit den Nebencharakteren viel Mühe gegen. Denn sowohl die Maus Roquefort als auch das Pferd Frou-Frou sind treue Freunde, genau wie die vielen Katzenfreunde, die Thomas hat. Die Gegenspieler sind auf der einen Seite Edgar, auf der anderen die Hunde Napoleon und Lafayette. Man kann Edgar durchaus böse Motive unterstellen, da er so geldgierig ist, dass er Adelaide geliebte Katzen aussetzt, um selbst Erbe zu werden. Andererseits möchte natürlich niemand, dass einem Tier Vorrang vor einem selbst gegeben wird, weshalb man Edgars Verhalten auch wieder nachvollziehen kann. Mit den Szenen zwischen Edgar und den Hunden bringt man daneben noch einige Lacher hervor.

Das perfekte Happyend erschafft man dann auch gleich noch, indem Thomas bei Duchesse und den Kätzchen bleiben kann, da er von Adelaide aufgenommen wird.

Fazit

Für mich ist "Aristocats" durch die stimmungsvolle Musik und die niedliche Geschichte ein absoluter Wohlfühl-Film, den man sich immer wieder ansehen kann.

Marie Florschütz - myFanbase
17.11.2016

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