Bewertung
Andrew Stanton & Angus MacLane

Findet Dorie

"All I know is that I miss them."

Foto: Copyright: Disney Pixar
© Disney Pixar

Inhalt

13 Jahre nach dem Kinoerfolg von "Findet Nemo" kommt mit "Findet Dorie" endlich das heißersehnte Sequel ins Kino. Die Abenteuer von "Findet Nemo" hinter sich gelassen, fragt sich Dorie, wer und wo eigentlich ihre Eltern sind. Denn auch wenn sie immer noch sehr vergesslich ist, so weiß sie dennoch, dass sie doch irgendwo hergekommen sein muss. Mit Marlin und Nemo macht sich der kleine blaue, vergessliche Fisch auf die Suche nach ihren Eltern und ihrer Herkunft – wie gewohnt witzig und ein bisschen verrückt treffen die drei dabei auf allerlei ungewöhnliche Charaktere, die alle ihren kleinen Beitrag zu Dories Reise beitragen.

Kritik

"Findet Dorie" steigt mit seiner Geschichte nicht etwa direkt nach der Handlung von "Findet Nemo" ein, sondern blickt zunächst darauf zurück, wie Dorie überhaupt bei Marlin gelandet ist. Ganz nach bekannter Pixar-Manier sieht der Zuschauer eine wundervoll detailreich kreierte kleine Baby-Dorie mit riesigen Kulleraugen zusammen mit ihren Eltern. Ohne näher darauf einzugehen, tritt man eine sehr traurige Reise mit Dorie an, die von Zurückweisungen, Unverständnis und Ignoranz geprägt ist. Ihr eingeschränktes Erinnerungsvermögen hätte unseren kleinen, blauen Lieblingsfisch niedergeschlagen werden lassen können, verhindert jedoch genau das. Ganz nach dem Motto das schon "Findet Nemo" geprägt hat, schwimmt sie einfach immer weiter – bis sie mit Marlin zusammenstößt (der Beginn von "Findet Nemo"). Ein Jahr später fängt die Handlung von "Findet Dorie" erst richtig an: während Nemo und Marlin in ihrer Anemone schlafen, schläft Dorie in einer Behausung die erstaunliche Ähnlichkeit mit der Struktur eines Gehirns hat. Dies lässt schon von Beginn an vermuten, dass Pixar auch diesmal wieder mit einer wundervollen Liebe zum Detail gearbeitet hat.

Die Suche nach Dories Eltern führt die drei Fische ins Marine Life Institute, wo sie auf eine Menge verrückter, aber sehr liebenswürdiger Charaktere treffen. Ob nun ein Kaffee trinkender Oktopus namens Hank, der genaugenommen eigentlich ein Septopus ist. Oder ein Belugawal, dessen Echolot-System alles andere als effektiv funktioniert – Pixar hat hier Charaktere geschaffen, die zwar sehr menschlich wirken, aber dennoch die Merkmale ihrer Art innehaben, wodurch es verstörend einfach ist, sich mit Destiny, Beccy und all den anderen zu identifizieren.

Die große abenteuerliche Reise aus "Findet Nemo" bleibt dadurch, dass die Handlung hauptsächlich im Marine Life Institute spielt etwas auf der Strecke, aber dies fällt nur auf, wenn es darauf ankommt von A zu B zu kommen: Die Fische (und der Septopus) müssen kreativ werden, wenn es darum geht, Dories Eltern auf der Spur zu bleiben. Dies ist nicht immer leicht, wenn solche Sachen wie der 'Touch Pool' auf dem Weg liegen und erst einmal dazu führen, dass der Septopus das ganze Becken volltintet. Ein nicht allzu kleiner Teil des Films ist eine unterschwellige Kritik an solchen Instituten wie dem Marine Life Institute, oder sicherlich auch Sea Life, dennoch wirkt es niemals als wolle man den Zuschauer aggressiv belehren.

"Findet Dorie" bleibt den bekannten Charakteren treu, entwickelt sie aber auch weiter, wodurch nie Langeweile aufkommt, und so wird "just keep swimming" ganz schnell mal zu "what would Dorie do?" – ein Motto, welches sich jeder im Alltag zu Herzen nehmen kann.

Fazit

"Findet Dorie" ist alles worauf "Findet Nemo"-Fans 13 Jahre gewartet haben. Wundervoll inspirierende Charaktere nehmen den Zuschauer mit auf eine Reise zum Ursprung der eigenen Identität. Neue und alte Figuren verzaubern nicht nur Kinder, sondern gerade auch all diejenigen, die sich darauf einlassen wollen in ein humorvolles und mitreisendes Abenteuer einzutauchen. Was 2003 mit der Suche nach Nemo begann, begeistert im Jahr 2016 mit der Suche nach Dories Eltern das Kinopublikum mit einem Film voller Herz und Hoffnung. Ein absolutes Muss für jeden Fan von Animationsfilmen und Filmen, die das Leben leichter machen.

Jeanne Plaumann - myFanbase
29.09.2016

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