Bewertung
Pete Docter, David Silverman & Lee Unkrich

Die Monster AG

Hör auf Boo zum Lachen zu bringen!

Foto: Copyright: Disney Pixar
© Disney Pixar

Inhalt

Die Monster AG ist der Energielieferant von Monstropolis, einer Stadt in der nur Monster leben. Die Energie von ganz Monstropolis wird durch Erschrecker wie Sullivan und seinem Freund Mike durch das Speichern von Kinderschreien produziert. Der direkte Kontakt zu Kindern ist jedoch strengstens verboten und extrem gefährlich, zumindest schien es bisher so. Doch eines Tages gelangt die kleine Boo ins Land der Monster und bringt nicht nur Freude mit sich, sondern produziert auch jede Menge Chaos.

Kritik

Mike und Sullivan sind ein eingespieltes Team, wenn es darum geht, möglichst effizient Kinderschreie für die Energieproduktion in Monstropolis zu sammeln. Sullivan ist kurz davor, einen neuen Schreirekord aufzustellen und steht zusammen mit seinem besten Freund nur Randy gegenüber, der ihnen knapp auf den Fersen ist. Alle sind Monster verschiedenster Art und mit verschiedensten Talenten. Und alle haben einen gemeinsamen Feind: Kinder, menschliche Kinder. Alleine die Existenz einer Kindersocke in Monstropolis löst schon einen Großalarm aus.

Es ist also nicht verwunderlich, dass Sullivan, als er eines Tages ausversehen ein kleines Mädchen in die Monster AG bringt, heillos überfordert ist und panisch reagiert. Es ist herrlich zu sehen, wie Sullivan – ein großes grün-blaues, wuscheliges Monster – Panik vor einem so kleinen unschuldigen Mädchen bekommt. Es stellt jedoch auch die Unverhältnismäßigkeit der Regeln dar, auf denen die Monster AG aufgebaut ist. Die Menschenkinder sollen zwar erschreckt werden, aber wehe dem, diese kommen einem der Monster zu nahe, dann ist der Alarm groß.

Was erst einmal sehr komisch wird, ist mit der Zeit vollkommen normal, da es so nun einmal in Monstropolis läuft und schon seit immer so ist. Einzig und allein Boo, das kleine Mädchen, das Sullivan ausversehen mit nach Monstropolis gebracht hat, scheint mit der anti-Menschen Regel so gar nichts anfangen zu wollen. Sie freut sich über ihre neuen Bezugspersonen Sullivan und Mike und versteht in keinster Weise, warum die beiden so komisch auf sie reagieren, wenn sie doch nur spielen will. Mit der Zeit stellen Sullivan und Mike jedoch fest, dass Menschenkinder eventuell doch gar keine Gefahr darstellen. Die beiden Charaktere machen eine 180 Grad Wandlung durch und stellen so ihre eigenen Regeln auf; für Boo setzen sie sich der Arbeitslosigkeit aus und riskieren ihre geregelten Leben.

Auch eine Verbannung bringt sie nicht von ihrem Weg ab. Pixar zeigt hier, dass es sich lohnt, an seinen Überzeugungen festzuhalten, wenn man sich sicher ist, dass es richtig ist was man tut. So kämpfen sich Mike und Sullivan durch allerlei Hürden, bevor sie aus der Verbannung wieder in Monstropolis ankommen. Durch Konkurrenzdenken und Leistungsdruck werden in der Monster AG offensichtliche Fehler übersehen und uralte Regeln befolgt, ohne diese zu hinterfragen. Als sich dies jedoch ändert, nimmt der Film eine Wendung die sich zu Beginn nicht einmal erträumen ließ.

Fazit

"Die Monster AG" ist einer der besten Filme, die von Pixar produziert wurden. Die kleine Boo wird vom Zuschauer direkt ins Herz geschlossen und findet auch schnell den Weg in Mikes und Sullivans Herzen. Er regt zudem zum Nachdenken an, und dazu das Etablierte zu hinterfragen und wenn nötig auch zu überdenken. Mit viel Liebe zum Detail und innovativen Ideen sowohl bei der Animation, als auch bei der Geschichte, ist hier ein Film entstanden, der auf Dauer durch seine Herzlichkeit und auch ein bisschen durch seine Verrücktheit ein Klassiker werden kann.

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Jeanne Plaumann - myFanbase
19.09.2016

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