Bewertung
Kyle Newman

Secret Agency

Click. Clique. Bang.

Foto: Copyright: 002-2015 ASCOT ELITE Home Entertainment GmbH
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Inhalt

Die 16-jährige Nr. 83/Megan (Hailee Steinfeld) hat nach dem Tod ihrer Eltern ihr ganzes bisheriges Leben in der extrem geheimen Prescot-Schule damit verbracht, die beste Geheimagentin zu werden, die die Schule je gesehen hat. Da gibt es nur ein Problem: Megan hat die Forderung ihres Ausbilders Hardman (Samuel L. Jackson), absolut keine Bindungen zu anderen Agenten oder Menschen im Allgemeinen aufzubauen, nie richtig verstanden. Da sie keinen anderen Weg sieht, der strengen Schule zu entkommen, um ein normales Teenagerleben in der High School zu führen, beschließt sie kurzerhand, ihren Tod vorzutäuschen und sich als kanadische Austauschschülerin ein neues Leben zu erschaffen.

Ihre Gastschwester Liz (Dove Cameron) ist wenig begeistert davon, dass sie der komplett unwissenden Megan die High School erklären soll. Megan selber realisiert schnell, dass ihre Recherche über die Zeit in der High School mit Hilfe von Filmen wie "Girls Club – Vorsicht bissig!" und Teenagerzeitschriften größtenteils irreführend war. Es dauert nicht lange, bis Hardman die ausgerissene Agentin aufspürt und sie dazu bewegen will, wieder zurück zu kommen. Hier führt nicht nur Megans Verweigerung zu Problemen; die übergelaufene ehemalige Prescot-Agentin Victoria Knox (Jessica Alba) trachtet nach Megans Leben, da diese in der Vergangenheit versucht hat, sie umzubringen. Schnell ist es mit dem ganz normalen High-School-Leben vorbei und die Ereignisse überschlagen sich – wird Megan ihre enge Bindung zu ihrer Gastfamilie im Kampf gegen ihre Vergangenheit zum Verhängnis, oder kann sie endlich ein normales Leben in der amerikanischen Vorstadt führen?

Kritik

Der neueste Film von Regisseur Kyle Newman hat mit seinem "Star Wars"-Fanfilm "Fanboys" rein gar nichts mehr zu tun. In "Secret Agency" treffen wir auf Schauspielgrößen wie Samuel L. Jackson, Jessica Alba und Sophie Turner, sowie die in "Pitch Perfect 2" sehr positiv aufgefallene Hailee Steinfeld. Doch was passiert, wenn die topausgebildete Geheimagentin Number 83/Megan einfach nur ein normaler Teenager sein möchte und so kurzerhand ihren Tod vortäuscht, um essentielle Erfahrungen in der High School zu sammeln? Es hilft sicherlich nicht, dass eine rivalisierende Agentin alles daran setzt, sie ein für alle Mal aus dem Weg zu räumen – aber wer die High School überleben kann, den haut so schnell nichts um.

Doch leider enttäuscht "Secret Agency" auf ganzer Linie. Kyle Newman hat hier einen großartigen Cast zusammengestellt und schafft es dennoch nicht, den Film auch nur ansatzweise in etwas zu verwandeln, das begeistert. Ob es nun die flachen Dialoge, die komplett voraussehbare Handlung oder die absolute Oberflächlichkeit der Charaktere sind - "Secret Agency" ist nicht einmal für Fans der Schauspieler zu empfehlen. Samuel L. Jackson hat in keinem mir bekannten Film jemals so eine schlechte Leistung abgegeben, Jesscia Alba wird in kleinen Szenen als Accessoire benutzt und Sophie Turner hat bei "Game of Thrones" zum Glück schon einmal ihr Talent gezeigt, davon ist in "Secret Agency" leider nicht mehr viel zu sehen. Hailee Steinfeld, die in "Pitch Perfect 2" noch mit ihrer Natürlichkeit und einer tollen Charakterdarstellung glänzte, bewegt sich hier meilenweit unter ihrem Potential. Einzig Dove Cameron, die Megans Gastschwester spielt, schafft es, immer wieder ein bisschen Feuer in die Handlung zu bringen und macht Lust darauf, sie in Zukunft häufiger auf der Leinwand zu sehen.

"Secret Agency" hätte brillant sein können – die Thematisierung des Bindungsentzugs, der vermeintliche Wunsch nach einem normalen Leben und die Frage danach, was eigentlich normal ist - all das sind interessante Aspekte. Die Entwicklung und Geschichte von Megans Entdeckung ihrer selbst hätte, gerade durch den eigentlich wundervollen Cast, ein bewegender und emotionaler Film werden können. Kyle Newman hat jedoch einen Film erschaffen, der schon beim Abspann in Vergessenheit gerät.

DVD: Specials

Bei den Specials auf der DVD war man extrem zurückhaltend. Es gibt nur Interviews mit Kyle Newman und den Produzenten des Films, sowie den Originaltrailer, den deutschen Trailer und eine Trailershow für weitere Filme. Kyle Newman scheint durchaus hinter dem Film zu stehen, aber auch bei den Interviews wird man das Gefühl nicht los, dass alles sehr gehetzt gedreht/geschnitten wurde, und genau wie im Film fehlt der Aufbau irgendeiner Bindung zum Publikum. Bei der Trailershow werden dem Zuschauer drei Filme präsentiert, die sich nach erster Einschätzung besser schauen lassen als "Secret Agency". Die Trailer für "Skin Trade" mit den Serienlieblingen Celina Jade (Shado/Mei, " Arrow") und Ron Perlman (Clay Morrow, "Sons of Anarchy "), sowie "Plötzlich wieder jung – Zurück in die 80er" mit Kad Merad, bekannt aus "Willkommen bei den Sch'tis", machen definitiv Lust auf mehr.

Technische Details

Erscheinungstermin: 20. Oktober 2015
FSK: ab 12 Jahren
Laufzeit: 95 Minuten
Bildseitenformat: 16:9 – 1.85:1
Sprache (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch
Extras: Original Trailer, Deutscher Trailer, Interview mit Regisseur Kyle Newman, Interview mit Produzent Brett Ratner, Interview mit Produzentin Vanessa Coifman, Trailershow mit Trailern zu "Skin Trade", "Plötzlich wieder jung – Zurück in die 80er" und "Titanium – Strafplanet XT-59"

Jeanne Plaumann - myFanbase
25.10.2015

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